© Thomas Schneider originalundmodell.de 2014 V1.12
© originalundmodell.de
Gebaut wurde eine Phantom F4EJ von Tamiya,
die in eine deutsche F4F umgebaut wurde.
Der Basiskit ist dieser hier links:
Ursprünglich hatte ich geplant daraus eine Neuburger
Maschine vom JG74 zu machen, in der von 1973 bis
Anfang der 80ger Jahre üblichen grau-grünen Norm
72 Tarnung. Ich entschied mich jedoch aufgrund der
aktuellen Ereignisse mit meiner Band Voltraid, daraus
die 38+13 „Flight Test“ zu machen, die es aktuell von
Revell gibt. Wir produzierten einen Song über die
deutsche Phantom, zu dem uns der Phantom Test-
pilot Stefan „Q“ Ritter 4 Strophen geschrieben hat. Er
ermöglichte uns auch Anfang Oktober mit der
originalen 38+13 bei der WTD61 in Manching einen
zweitägigen Videodreh durchzuführen. Daraus ent-
stand unser Videoclip zu diesem Song, der am
23.01.2016 veröffentlicht wurde.
Informationen findet man unter:
www.voltraid-world.com
Bevor hier jetzt eine Zusammenfassung des kompletten Baus kommt, möchte ich noch ein paar Worte zum Bausatz sagen. Da ich gleichzeitig auch
den Revell-Kit der 1:32ger Phantom baute, kann ich gut die Vor-und Nachteile der beiden Kits vergleichen. Es dürfte niemanden überraschen, dass der
Tamiya-Bausatz grundsätzlich der bessere ist und sich viel leichter baut als der von Revell. Näher an der F-4F ist jedoch in größten Teilen der Revell-
Kit, was manche Details und Panellines betrifft. Es gibt knappe 100Punkte, die an der Revell nicht übereinstimmen mit dem Original, aber vieles ist
auch Haarespalterei. Für mich die beiden wichtigsten Punkte sind die Nase und die Heckflosse. Beides sieht bei Tamiya richtig gut aus und muss nicht
geändert werden. Hier einmal der Vergleich der Nasen:
Links: Revell original- Nase & Resinnase
Oben: Revell-Nase, Tamiya-Frontpartie,
Resinnase von AMS
Auf den Fotos ist gut zu erkennen, dass die
Tamiyanase eine ziemlich gute Form hat und
eigentlich fast identisch mit der Resinnase von
AMS ist.
Die F-4E kommt der F-4F schon ziemliche nahe, deshalb wählte ich diesen Tamiya Bausatz.
Natürlich ist der gravierendste Unterschied, dass die F-4F slatted Wings hat, weshalb man hier
auf einen Wing Conversion Kit zurückgreiffen muss.
Enthalten sind hier die Outboard Wings und Slats, sowie für US F-4E /G das Tiseo.
An den deutschen Phantoms wie der F und an den späten E Reihen, sind ausfahrbare Vorflügel
montiert, die entweder vom Piloten per Hand ausgefahren werden können, oder sich je nach
Flugsituation selbsttätig ausfahren. Sie verleihen der Phantom etwas mehr Auftrieb und machen
das Flugverhalten etwas gutmütiger.
Die geschlitzten Höhenruder hat die F-4F auch nicht, diese kann man aber gut wegschneiden und
verschleifen. Die Panellines des Luftbetankungs-stutzens müssen auch verschlossen werden
(was ich vergessen habe…)
Der für mich vorteilhafteste
Unterschied zur Revell-
Phantom ist die Tatsache, dass
der Rumpf in einem Teil
gegossen wurde. Das erspart
einem das mühsame Spachteln
und Schleifen, sowie das
entsprechend dadurch
notwendige Nachgravieren.
Zusätzlich werden auch viele
Teile verschraubt, was ich sehr
toll finde. So kann man
festschrauben und dann den
MEK Flüßigkleber zwischen die
Spalten laufen lassen, welchen
ich sehr gerne verwende.
Die Höhenruder sind- im Gegensatz zur Revell- beweglich:
Wie gesagt, es wird vieles verschraubt bei der Tamiya, ein kleiner
Schraubenzieher dafür liegt mit im Kit.
Schön zu sehen hier der detailierte Bereich um das Cockpit, wo z.B. bei
Revell nur gähnende Leere ist.
Für mich der größte Nachteil am Tamiya Kit, sind die Reperaturbleche, die ich
bei diesem Bau komplett abgeschliffen habe und dann Neugraviert habe. Sie
finden sich auf dem kompletten Rumpf und leider auch in jedem der Tamiya
Bausätze wieder, da immer der gleiche Rumpf in der Schachtel liegt.
Wenn die werte Gattin sich vernachlässigt fühlt, wird der Bau auch mal ins
Wohnzimmer verlegt…
Cockpitarmaturen werden bei mir meistens mit Lackstiften bemalt. Wenn die Armaturen fertig bemalt sind, werden sie ins Cockpit eingebaut.
Es gibt von Eduard gute, bereits bedruckte Ätzteile, die man hier verwenden könnte. Leider sind diese aber auch relativ platt. Deswegen entschied ich
mich bei dieser Maschine, die Armaturen zu bemalen.
Hier der Frontbereich, mit dem Teil das eigentlich die Mündung der
Bordkanone beherbergt. Da die Maschinen der WTD keine Bordkanonen
haben, wurde einfach nur mit Tamiya Tape abgeklebt, das kommt dem
Original ziemlich nah.
Die Tanks passen zwar sehr gut, aber ein wenig Schleiferei
ist immer nötig:
Die Gesamtform dieses Kits gefällt mir sehr gut!
Als nächstes kam der Heissbereich dran. Hier spiele ich mich immer
ganz gern mit verschiedenen Alclad II Farbtönen. Man kann nicht
besonders viel verkehrt machen, denn dieser Bereich sieht bei jeder F-4
anders aus. Wichtig ist jedoch immer verschiedene Farbtöne zu
verwenden, da dies Tiefe erzeugt. Leider achten viele Modellbauer bei
Ihren F-4 Modellen darauf nicht und lackieren diesen Bereich einfach nur
einfarbig. Das ist oft sehr schade, wenn der Rest des Modelles gut
gemacht ist.
In meinem Fall versuchte ich den Heissbereich der 38+13 nachzubilden,
da ich natürlich über viele Detailfotos verfüge, die ich selbst gemacht
habe.
Die Grundlackierung besteht bei dieser Sonderlackierung aus Schwarz und
Orange. Hier verwendete ich Tamiya XF1 und Revell 30.
Ich habe versucht so wenig wie möglich abzukleben, da man bei vielen
dieser Modellen später dann noch den Rand sieht. Da die Decals von
Revell eine schwarzen Rand haben, ist das Problemlos möglich.
Nach einer Decalorgie, viel Nachlackieren von kleinen schwarzen
Kästchen, weil die Decals ja eigentlich für die Revell Maschine sind,
hat man einen ersten Eindruck, was man später im Regal stehen hat:
Das nachlackieren der Quadrate erwies sich
aber als schwieriger als gedacht und sah nicht
wirklich überzeugend aus. Deshalb entschied
ich mich einen weiteren Decalbogen bei Revell
zu bestellen, der mir letztlich für 12€ inkl.
Versand geschickt wurde.
Paralell dazu wurde die Gitarre für das
Musikvideo dem gleichen Prozedere
unterworfen:
Es kam mal wieder Zubehör ins Spiel, wie z.B. die Sitze. Der Linke ist von Quickboost, rechts der von Eduard und in der Mitte der von Tamiya selbst. Da
die 38+13 offen dastehen wird, ist dies meiner Meinung nach unerlässlich, da die bausatzeigenen zwar nicht so schlecht wie die von Revell sind, aber in
der Detailierung noch Luft nach oben haben. Den Eduard Sitz werde ich für eine andere F-4 verwenden, zum Einsatz soll hier der Quickboost/Aires Sitz
kommen, der die Gurte bereits angegossen hat und mir extrem gut gefällt. Interessant sind auch die Größenunterschiede:
Rechts: Die Flügeltanks warten auf ihren Einsatz, werden aber noch mit Decals versorgt. Darunter die gedrehten Messing-Pitotrohre von Master.
Wichtig bei allen Phantömern ist, den Bereich hinter dem Pilotensitz noch ausreichend mit Kabeln zu versorgen. Bei Revell ist diese Stelle komplett clean.
Das sieht man sogar bei geschlossener Haube! Also, nichts wie ran an die Kabel….
Später wurden noch zwei dicke orange Kabelbündel hinzugefügt, die nur die
Maschinen der WTD61 für ihre Testgeräte verbaut haben. Testequipment
wird in diesen Maschinen immer Orange verkabelt und markiert.
Ein sehr großes Ärgernis ist für mich an diesem Kit, dass die Klarsichtteile
direkt am Sichtbereich am Gußast sind, da hier der Rahmen extra beiliegt.
Auch wenn man diese extremst vorsichtig absäbelt, kann es zu kleinen,
feinen Rissen kommen, die man nicht wieder wegbekommt. Schleift man
nämlich zu viel weg von den Klarsichtteilen, passen diese nicht mehr an den
Rahmen. Ein Pluspunkt an Revell…
In die Rahmen wurden noch diverse Ätzteile geklebt, wie Spiegel, Rahmen-
abdeckungen, Verschlusshaken usw…
Das ist wirklich gerade bei diesem Maßstab zu empfehlen.
Gealtert wurden an dieser
Maschine nur die Bereiche die
nicht neu lackiert waren bei der
Originalen, wie z.B.
Fahrwerksklappen und das
Fahrwerk selbst, das natürlich
auch noch mit Hilfe von Draht um
diverse Hydraulikleitungen ergänzt
wurde. Meine Alterungswerkzeuge
sind verdünnte Ölfarben, diverse
Pinsel und Stielschwämmchen aus
der Damenschminkabteilung,
sowie das Alterungsset von
Tamiya. Damit lassen sich schöne
dezente Effekte erzielen.
Bei der 38+13 ist darauf zu achten, dass auch von aussen diverse
Unterschiede zu sehen sind, zu „normalen“ F-4F, die bei der Luftwaffe im
Einsatz waren. Bereits erwähnt wurde die fehlende Bordkanone.
Rechts: Der Sensor an der Oberseite der Heckflosse und ein zusätzlicher
Anstellwinkelgeber auf der Nase.
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Text, Fotos und Modell: Flo Jung
originalundmodell.de