© Thomas Schneider  originalundmodell.de  2014    V1.12
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Tempest umbenannt. Wichtigste Änderung zur Typhoon waren Tragflächen mit eliptischer Form und geringerer Dicke, sowie ein geändertes Leitwerk. Zuerst sollte die Tempest Mk.I mit dem Napier Sabre IV Triebwerk ausgerüstet werden, dessen Serienreife sich aber verzögerte, und so wurde die Serienferti- gung 1943 mit dem Napier Sabre IIb begonnen. Dieses Triebwerk war etwas schwächer, als der zuerst eingeplante Motor, verlieh der nun Tempest V bezeich- neten Maschine eine Höchstgeschwindigkeit von 695 km/h. Die schwere Bewaffnung mit vier 20mm Kanonen und ihre hohe Geschwindigkeit in niedrigen und mittleren Höhen machte die Tempest Mk.V zu einer wirkungs- vollen Waffe gegen V1 und Me 262. Ihren Bordkanonen sind fast 700 V1, mindestens 20 Me 262 und mindestens eine He 162 zum Opfer gefallen.
Hawker Tempest Mk.V Special Hobby SH32052 “Hi-Tech”  1/32 Ein Baubericht von Joachim Weidinger
Ein paar Worte zum Original: Trotz ihrer Ähnlichkeit stellt die Tempest gegenüber des Vorgänger- musters Typhoon einen komplett neuen Entwurf dar, der im Oktober 1941 fertiggestellt wurde. Die zunächst als Typhoon II bezeichnete Maschine wurde aufgrund der großen Veränderungen 1942 in
Der Bau: Special Hobby bietet zwei Bausätze der Hawker Tempest Mk.V in 1/32 an. Zum einen den Standard-Kit, sowie den mit Ätz- und Resinteilen aufgewerteten Hi-Tech Kit, der zusätzlich auch noch Gurtzeug von HGW und Lackiermasken enthält. Die Decals wurden von Eduard produziert. Ich bekam den Hi-Tech Kit in die Hände, der mit den Zusatzteilen ein "rundum sorglos Paket" darstellt. Nach dem Öffnen viel mir sofort die Fülle an Teilen und besonders die Oberflächendetails auf, bestehend aus feinen Gravuren und Nietenreihen. Zunächst stand ein ausgedehntes Studium der Bauanleitung an, um sich einen Überblick über die einzelnen Bauabschnitte und die Variantenunterschiede zu verschaffen. Als erstes stand die Frage im Raum, welche Bemalungs- variante man wählt, da es im Bereich der Bewaffnung und der Unterflügellasten Unterschiede gibt. Nachdem diese Frage geklärt war, fiel meine Wahl auf die Maschine von Sqn. Ldr. C.J.Sheddan (RNZAF) von der No. 486 Sqn., 1945, welcher in Fassberg stationiert war.
Begonnen wird wie üblich mit der Cockpitsektion. Meine anfängliche Skepsis, ob sich die Gitterstruktur des Cockpits problemlos zusammenfügen lässt, zerstreute sich sehr schnell. Mit der gegebenen Vorsicht und Sorgfalt fügten sich die Bauteile und Segmente problemlos ineinander. Es ist zu empfehlen, nicht groß von der Bauanleitung abzuweichen, dann treten auch keine Probleme auf. In den britischen Cockpits dominierten zu jener Zeit die Farben Interior Green und Schwarz. Nach der Lackierung wurde der Arbeitsplatz des Piloten mit einem Washing von Vallejo Dark Brown, Trockenbemalung mit Weiß und Silber für abgenutzte Flächen versehen. Pigmente im Fußraum rundeten die Alterung ab. Hervorzuheben sind die Resinteile, diese sind dem Original super nachempfunden, besonders der Pilotensitz mit seiner Polsterung und der Verschnürung.
Bei der Motorverkleidung wurde es beim Einsetzen des Kühlers etwas fummelig, doch nach einigen Versuchen war auch das geschafft. Grund war, dass ich mich nicht an den Bauablauf gehalten haben. Da wollte das Ei mal wieder klüger sein als die Henne. :-)  Allerdings ließ ich die Kühlerklappe noch unmontiert, da ich sie in geöffneten Zustand einbauen wollte und die Bruchgefahr zu groß war. Den Zylinder für die Kühlerklappe ersetzte ich durch Messingröhrchen. Als nächstes waren die Fahrwerksschächte an der Reihe. Hier ist auch sauberes Arbeiten und korrektes Ausrichten Voraussetzung, was bei mir etwas in die Hose ging, und deshalb einige Nacharbeit nach sich zog. Die Hubstangen der inneren Fahrwerksklappen sind mir beim Zusammenbau der Tragflächen abge- brochen und wurden ebenfalls durch Messingröhrchen ersetzt. Leider war es dann mit der bisher guten Passgenauigkeit bei meinem Modell vorbei, und ich musste einige Anpassungsarbeiten im Bereich Motor zum Rumpf- übergang und Cockpitbereich zu dem Fahrwerksschächten vornehmen. Außerdem fielen noch Schleifarbeiten bei den Tragfkächenvorderkanten an, da wo die Kühler für die Tempest Mk. II ihren Platz finden würden. Alles in allem sind das aber keine unlösbaren Aufgaben. Vielleicht hatte aber auch nur ich diese Probleme. Die Tragflächenhinterkanten wurden von innen her ausgedünnt. Vorsicht ist dann aber beim Verkleben der Tragflächen Ober- und Unterseite geboten. Da das Material sehr dünn war, wurde der weiche Kunststoff stark von innen angelöst, was Sinkstellen zur Folge hatte. Die Spornradanlage kam mir auch etwas windig vor, und ich verstärkte, aus Stabilitätsgründen, diese Teile ebenfalls mit Messingröhrchen. In den Fahrwerks- schächten für Haupt- und Spornrad wurden noch Hydraulikleitungen aus Lötzinn in verschiedenen Stärken verbaut, und an den Fahrwerksbeinen Bremslei- tungen ergänzt. Nach der Lackierung wurden Fahrwerksschächte und -beine in Interior Green und Silber Lackiert und gealtert. Vorbereitet für die Montage wurden auch die hervorragend detaillierten Resinräder.
Meine Maschine sollte mit den Zusatztanks ausgestattet werden. Beim verkleben der transparenten Tankverkleidung ist etwas Vorsicht geboten da Klebstoff- reste sonst an den Verbindungsstellen sichtbar sind. Ich finde das Detail der durchsichtigen Verkleidungen wirklich gut, denn die waren beim Original wirklich durchsichtig. Nach der Lackierung der Maschinen in den RAF Standardfarben Medium Sea Grey, Ocean Grey und Dark Green wurden die Oberflächen mit dem Vallejo Washing gealtert. Das Aufbringen der Decals war eine zwiespältige Sache. Während sich Wartungshinweise und kleine Schriftzüge problemlos der Oberfläche anpassten, sträubten sich die Kokarden etwas und waren teilweise auch nicht mit Weichmacher gefügig zu machen. Nach dem Durchtrocknen zog ich deshalb die Gravuren und Nieten vorsichtig nach. Leider waren einige Decals auch vom Druck nicht ganz sauber. Schrammen und Kratzer wurden mit Revell Grau 75 und silbernen Stiften dargestellt. Besonders die schwarzen Trittflächen wurden an der Tempest teilweise stark beansprucht, und waren deshalb besonders abgenutzt. Die Antennen am Rumpfrücken und Rumpfunterseite wurden ebenfalls durch Draht bzw. Messingröhrchen ersetzt.
Das fertige Modell:
Fazit: Als Resümee kann Special Hobby stolz auf die geleistete Arbeit sein, denn der Bausatz ist echt gelungen und man kann nur sagen, weiter so. Deshalb wartet auch schon die Tempest Mk.II ganz oben auf meinem Stapel der nächsten Projekte. Was ich ebenso genial finde ist die Tatsache, dass sich Special Hobby bzw. CMK nicht nur mit den Bausätzen der Tempest begnügt, sondern auch noch kräftig in die Entwicklung von Ergänzungen zu den Modellen investiert. So z.B. zwei Figuren von Tempest Piloten und Anfang 2017 der Napier Sabre Motor. Ich hoffe allerdings, das Special Hobby auch den Bristol Centaurus für die Tempest Mk. II herausbringen wird... Happy Modelling, Joachim Weidinger Text: Joachim Weidinger Fotos: Joachim Weidinger und Thomas Schneider
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