© Thomas Schneider  originalundmodell.de  2014    V1.12
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Ein bisschen Kupfer und Plastik: Der   nächsten   Schritte   umfassten   den   Einbau   der   Hautfahrwerkschächte   in   den   Rumpf.   Diese   sind   zwar   auch   ganz   gut detailliert   (10) ,   aber   auch   hier   wollte   ich   selbst   ein   wenig   Hand   anlegen.   Zuerst   wurden   die   Bauteile   aus   dem   Bausatz zusammen    gesetzt    (11) .   Als    nächstes    wurden    die    beiden    Schächte    auf    den    unteren    Rumpf    gesetzt    (12)     und verspachtelt.   Nun   sollten   wieder   Bilder   des   Originals   helfen.   Die   Leitungen   wurden   entsprechend   Fotos   durch   die Schächte    geführt    (13)     und    mit    Schellen    aus    Plastik    U-Profilen    fixiert    (14) .    Als    Klebstoff    nutze    ich    gerne Sekundenkleber,   den   ich   mit   dem   Pinsel   auftrage.   Dadurch   lässt   sich   der   Sekundenkleber   punktgenau   auftragen, ohne    dass    etwas    daneben    läuft.    Weitere    Leitungen,    Schellen    und    Kupplungen    im    hinteren    Bereich    der Hauptfahrwerkschächte   folgten   (15) .   Abschluss   bildete   die   Lackierung   mit   „Steel“   wieder   von   Mr.   Paint.   Farbliche Akzente wurden mit Gunze lackiert (16) . Zum Schluss wurde der hintere Rumpf mit dem vorderen Rumpf verbunden.
Der Arbeitsplatz des Piloten: Der   Bau   der   MiG-25   RBT   startete   ganz   klassisch   mit   dem   Cockpit.   ICM   hat   hier   tolle   Arbeit   geleistet.   Einziger Wehrmutstropfen    ist    das    Instrumentenpanel.    Dazu    aber    später    mehr.    Die    Seitenkonsolen    sind    mehrteilig ausgeführt,   die   Hebel   und   Schalter   liegen   separat   mit   bei.   Um   die   Lackierung   später   zu   vereinfachen,   habe   ich die   Seitenkonsolen   zuerst   komplett   zusammen   gebaut   und   in   den   vorderen Teil   der   Rumpfhälften   gesetzt   (1) .   Die erste   Herausforderung   für   mich   war   nun   das   russische   „Cockpit   Grün“.   Gab   es   bis   dato   nur   eine   fertige   Farbe von   Modellmaster,   stieß   ich   bei   meiner   Recherche   auf   die   neuen   Farben   von   Mr.   Paint.   Für   mich   war   der Farbhersteller   bis   zu   diesem   Zeitpunkt   völlig   unbekannt.   Trotzdem   weckte   das   Sortiment   und   die   Tatsache   einer fertigen   „Cockpit-Green“   Farbe   mein   Interesse.   Schnell   waren   die   Farbvorschläge   von   ICM   auf   Mr.   Paint   um geschlüsselt   und   bestellt.   Die   Farben   kommen   spritzfertig   im   Glasflächen   und   sind   fantastisch.   Die   Lackierung geht   ohne   Probleme   von   der   Hand,   das   Ergebnis,   gerade   bei   dem   „Cockpit   Grün“,   überzeugt   und   die   Farben   sind   bereits   nach   wenigen   Minuten   grifffest,   so   dass weiter gearbeitet werden kann. Wichtig ist nur eine vorherige Grundierung. Ein klein wenig Eigeninitiative: Beim   Frontpanel   hatte   ICM   allerdings   gepatzt.   Dem   Bausatz   liegen   weder   Ätzteile   noch   Decals   für   die   Instrumente   mit   bei.   Hier   helfen   nur   Instrumentendecals aus   dem   eigenen   Fundus.   Zuerst   wurde   aber   auch   das   Panel   lackiert   (2)    um   anschließend   mit   den   Instrumenten   versehen   zu   werden   (3) .   Ein   Abschluss   bildet ein Tropfen Cristal Clear auf jedem Decal um das Schutzglas darzustellen. Etwas   mehr   Aufmerksamkeit   forderten   die   Fahrwerkschächte,   fehlen   ihnen   doch   sämtliche   Details.   Fangen   wir   mit   dem   Bugfahrwerkschacht   an.   Bei   der Recherche   nach   Vorbildfotos,   fand   ich   einen   sehr   guten   Walkaround   einer   MiG-25.   Diese   Fotos   nahm   ich   als   Vorlage   um   den   Fahrwerkschacht   mit   Kupfer   und verschiedenen   Plastikprofilen   aufzuwerten   (4) .   Lackiert   wurde   der   Fahrwerkschacht   in   „Steel“,   ebenfalls   mit   Farben   von   Mr.   Paint   und   Silber   von   Gunze   (5) . Nächster   Schritt   war   das   Zusammenfügen   des   vorderen   Rumpfabschnittes   und   der   Lufteinläufe.   Die   Bauteile   passten   überraschend   gut   zusammen   und   ließen auf   wenig   Nacharbeit   hoffen   (6,   7) .      Einzig   bei   den   Bauteilen   des   hinteren   Lufteinlaufs   zur   ersten   Verdichterstufe   musste   gespachtelt   und   geschliffen   werden   (8) . Lackiert wurde die erste Verdichterstufe ebenfalls mit „Steel“ von Mr. Paint (9) .
ICM 48901, 1/48 Ein Baubericht von Stefan Woll Bereits   Anfang   2016   kündigte   ICM   die   MiG-25   RBT   aus neuen   Formen   an.   Es   sollte   aber   noch   bis   Ende   2016 dauern,   bis   der   Kit   auf   dem   Markt   erschien. Als   ich   meinen Bausatz   erhielt,   war   ich   zuerst   positiv   über   die   Verpackung überrascht.   ICM   hat   die   Bauteile   in   einen   sehr   stabilen Faltkarton    gepackt    und    zusätzlich    noch    einen    Deckel drüber    gestülpt.    Im    inneren    des    Kartons    sieht    es    aber anders   aus.   Die   sieben   Spritzlinge   sind   zusammen   in   eine Tüte     gepackt.     Vorsicht     ist     hier     beim     Herausnehmen geboten,   um   Beschädigungen   zu   vermeiden.   Die   Qualität der Bauteile indes ist klasse, die Details hervorragend.
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Spachteln muss sein: Hier   entstanden   auch   die   ersten   Probleme.   Der   hintere   Rumpf   hat   zum   vorderen   Rumpf   einen   Versatz   in   der   Höhe   und   in   der   Breite   der   Rundung.   Gleichzeitig war   im   Bereich   der   Lufteinlässe   ein   unschöner   Spalt   (17) .   Nach   dem Anbringen   der   seitlichen   Rumpfteile   (hier   entstehen   auch   Spalte,   die   es   zu   schließen   gilt) wurde der Bereich verspachtelt (18) . Nächster   Schritt   sind   die   beiden Tumanski Triebwerke   der   MiG-25   RBT. Als   erstes   wurde   der   Innenbereich   der Triebwerke   gespachtelt.   Vorsicht   ist   hier   geboten, um   die   Struktur,   die   ICM   sehr   schön   nachgebildet   hat,   nicht   zu   beschädigen   (19) .   Weiter   geht   es   mit   der   Grundierung.   Auch   hier   verwendete   ich   wieder   die Grundierung   von   Alclad.   Diese   ist   lackierfertig   und   bildet   eine   sehr   gute   Basis   für   die   eigentliche   Lackierung.   Zuerst   wurden   die   Triebwerke   in   Weiß   lackiert. Anschließend   erfolgte   ein   Washing   mit   DAK-Wash   von   AK-Interaktive,   um   die   typischen,   braunen   Verfärbungen   im   Triebwerkauslass   zu   erzeugen   (20) .   Die inneren   Ringe   der   Nozzle   wurden   am   Spritzgussrahmen   in   „Green   for   Wheels“   von   Mr.   Paint   lackiert   und   anschließend   an   das   Triebwerk   angebaut   (21) .   Die Nozzle   selbst   wurde   in   „Steel“   von   Mr.   Paint   lackiert,   ebenfalls   am   Rahmen,   und   anschließend   angebracht   (22) .   Abschließend   wurde   alles   mit   Pigmenten   von MiG eingestaubt (23)  und in die Rumpfschale eingesetzt.
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Formgebung der MiG-25: Endlich   konnte   der   Rumpfrücken   der   MiG   angeklebt   und   mit   Maskierband   fixiert   werden   (24) .   So   langsam   stellte   sich   aber   das   Gefühl   ein,   dass   die   Passung   der Bauteile   ein   paar   Probleme   bereiten   könnte.   Auch   hier   gab   es   Passungsprobleme   zwischen   vorderem   und   hinterem   Rumpf,   die   mit   Spachtelmasse   behoben werden    mussten.    Für    die    beiden    Seitenleitwerke    an    der    MiG-25    hat    ICM    nur    eine    stumpfe    Klebekante    ohne   Aufnahmezapfen    vorgesehen.    Damit    die Seitenleitwerke   (25)    besseren   Halt   fanden,   hatte   ich   im   unteren   Bereich   eine   Führung   durch   Plastiksheet   ergänzt   (26) .   Dadurch   konnte   ein   Versatz      der Seitenleitwerke   am   Rumpf   vermieden   werden   (27) .   Gespachtelt   werden   musste   später   trotzdem. Als   nächsten   kamen   die   Tragflächen   an   die   Reiche.   Die   Details sind   ebenso   toll,   wie   beim   restlichen   Bausatz. Als   erstes   wurden   die   Waffenstationen   angebaut   und   auf   der   Oberseite   die   Grenzschichtzäune   (28) .   Nun   konnten die Tragflächen an den Rumpf. Auch hier entstand ein Spalt, den es später zu verschließen galt (29) .
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Problemkind Nase: Das   Radom   der   MiG   sollte   allerdings   Probleme   bereiten.   Waren   es   bisher   nur   kleinere   Spalte,   die   es   zu   schließen   galt,   gab   es   beim   Radom   das   erste   Mal Höhenversatz    im    Bereich    der    Aufklärungskameras.    (30) .    Bevor    ich    diesen    ausgleichen    konnte,    wurde    das    ganze    Radom    mit    Gewichten    gefüllt,    die zwischendurch   immer   wieder   mit   Patafix   in   Position   gehalten   wurden   (31) .   Anschließend   wurde   der   Radom   an   den   Rumpf   geklebt   und   mit   Maskierband   fixiert (32) .   Bevor   nun   das   Spachteln   losgehen   konnte   wurden   die   letzten   Bauteile   auf   den   Rumpf   geklebt.   Jetzt   konnten   die   ganzen   Problemstellen   bearbeitet   werden. Zuerst   wurde   der   Höhenversatz   auf   der   Unterseite   und   den   Seiten   des   Radoms   bearbeitet.   Vorsicht   ist   geboten   um   keine   Details   zu   verlieren   (33) .   Auf   der Oberseite   ist   ein   ähnliches   Problem,   da   der   vordere   Rumpf   nicht   richtig   an   den   restlichen   Rumpf   gepasst   hat. Aber   auch   hier   wurde   mit   Spachtelmasse   der   Spalt geschlossen (34) , ebenso an den Flügelwurzeln (35) .
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Jetzt wird es bunt: Bevor   die   MiG-25   in   die   Lackierkabine   wandert,   wurde   sie   ein   Mal   komplett   gereinigt,   um   den   letzten   Schleifstaub   vom   Modell   zu   bekommen.   Nun   konnte   es   los gehen.   Als   erstes   ganz   klassisch;   die   MiG-25   wurde   grundiert.   Nächster   Schritt   war   eine   Vorschattierung   in   matt   schwarz,   ebenfalls   von   Mr.   Paint   (36) .   Die eigentliche   Hauptlackierung   wurde   ich   mehreren   Schritten,   lasierend,   aufgetragen.   Auch   hier   griff   ich   auf   Mr.   Paint   zurück.   Die   Farben   sind   fantastisch.   Bereits während   dem   Lackiervorgang   konnte   ich   den   lackierten   Bereich   anfassen,   ohne   die   frisch   aufgetragene   Farbe   zu   beschädigen.   Innerhalb   weniger   Minuten   war die   ganze   Farbe   trocken   und   ich   konnte   den   Blendschutz   vor   dem   Cockpit   maskieren   und   lackieren,   bzw.   die   dunkleren   Flächen   der   Seitenleitwerke   (37) .   Für   die Lackierung   der   Triebwerke   und   den   Metallbereich   am   Heck,   griff   ich   auf Alclad   II   zurück   (38) . Abschluss   bildete   ein   kompletter   Überzug   mit   glänzendem   Klarlack als Vorbereitung für die Decals.
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Letzte Probleme – Decals: ICM   offeriert   dem   Modellbauer   vier   verschiedene   Markierungsvarianten,   zwei   russische   Varianten,   eine   lybische   und   eine   irakische   Maschine.   Recht   früh   habe ich   mich   für   die   „rote   46“   der   47th   GRAP   entschieden,   eine   Maschine   der   russischen   Luftwaffe   aus   dem   Jahr   2001.   Zuerst   wurden   die   ganzen   beiliegenden Wartungshinweise   aufgebracht.   Die   Decals   von   ICM   sind   sehr   schwierig   zu   verarbeiten.   Zum   Einen   sind   sie   sehr   dünn   und   schlagen   gerne   um,   zum   Anderen sprechen   sie   überhaupt   nicht   auf   Weichmacher   an,   noch   nicht   mal   auf   „Daco   strong“.   Hier   hilft   nur   ein   Aufbringen   direkt   vom   Trägerfilm   und   jede   Menge Weichmacher   um   die   Decals   wenigstens   ein   bisschen   in   die   Vertiefungen   „zu   zwingen“.   Nachdem   alle   Wartungshinweise   und   Markierungen   der   „Roten   46“ aufgebracht   waren,   wurde   die   MiG-25   wieder   mit   Klarlack   versiegelt   (39,   40) .   Den Abschluss   bildete   ein   Washing   mit   verdünnter   Ölfarbe   und   der   finale   Überzug mit mattem Klarlack.
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Letzte Arbeiten und Anbauteile: Jetzt   konnte   der   Endspurt   los   gehen.   Zuerst   wurden   Zusatztank   (41) ,   Reifen   (42)    und   Fahrwerkbeine   zusammen   gesetzt   und   verspachtelt.   Zusätzlich   hatte   ich bei   den   Fahrwerkbeinen   noch   ein   paar   Leitungen   aus   Kupfer   ergänzt   (43) .   Lackiert   wurden   die   Bauteile   in   „Light   Grey“   von   Mr.   Paint,   die   Reifen   in   matt   schwarz bzw.   „Green   for   Wheels“   von   Mr.   Paint.   Als   nächstes   wurden   die   Kanzel   maskiert   (44) ,   innen   in   „Cockpit   grün“   (45) ,   außen   in   Light   Grey“   lackiert   (46) .   Den Abschluss   bildete   der   Sitz.   Dieser   ist,   im   Gegensatz   zum   Rest,   eher   spärlich   detailliert.   Es   fehlen   die   Sitzgurte   und   auch   die   Markierungen   an   der   Kopfstütze.   Für die   Sitzgurte   griff   ich   auf   das   Ätzteilset   von   Eduard   zurück,   für   die   Markierungen   nahm   ich   Reste   aus   der   Grabbelkiste   (47) .   Das Anbringen   der   letzten   Bauteile an die MiG-25 war nun nur noch Formsache.
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Fazit: Mit   der   MiG-25   RBT   hat   ICM   ein   tolles,   aber   kein   leicht   zu   bauendes,   Modell   auf   die   Beine   gestellt.   Die   Details   überzeugen   und   der   Bau   hat,   trotz   einiger Probleme,   von   Anfang   bis   Ende   Spaß   gemacht.   Jedoch   ist   die   MiG-25   RBT   kein   Modell   für   Modellbaueinsteiger.   Erfahrung   sollte   vorhanden   sein,   sonst bleibt der Spaß auf der Strecke. Stefan Woll Zubehör: Master: MiG-25 Pitot Tube (AM-48-129) Eduard: MiG-25 RBT Interieur (ED49815), MiG-25 RBT Masking Tape (EDEX545), MiG-25 RBT Seatbelts (ED49816) Farben: Mr.   Paint:   MRP-1   „Russian   Turquoise   Green“,   MRP-30   „Steel“,   MRP-189   “Traffic   Grey”,   MRP-48   “Super   Clear   Gloss”,   MRP-127   “Super   Clear   Matt”; MRP-47 “Dark Grey Radio Antenna”, MRP-1 “, MRP-5 “Black” Gunze: H-12 “Flat Black”, H-8 “Silver”, Gunze H-329 “FS13538 Yellow” Bauzeit: ca. 140  Stunden Schwierigkeitsgrad: für erfahrene Modellbauer
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