von Konrad Schmittlein
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Geschätzte Besucher unserer Seite und Liebhaber des thermoplastischen Polysterols, hier lesen Sie nun unseren ersten Nachbrenner, der unsere bisweilen magische  Bausatzwelt mit unseren, wenn auch nicht immer ganz ernst zu nehmenden,  Gedanken und Betrachtungen auflockern soll. Das zentrale Ereignis des ersten Quartals, die Spielwarenmesse, war doch nicht ganz das Übliche, denn abgesehen von den Marktführern suchte man den einen oder anderen Hersteller vergeblich. Keine Sorge! Die Zahl der Neuheiten ist immer noch so groß, dass jede Interessenslage mit ausreichend Nachschub versorgt werden wird. Ein Problem könnte da schon eher im benötigten Stauraum entstehen. Also auf zu neuen Beschaffungs- und Budgetplänen, natürlich inklusive „black budgets“, denn die Weihnachtsgeschenke stehen sicher schon fertig in der Vitrine oder waren bereits auf einer der zwei großen Modellbau- ausstellungen zu sehen. Ja, es sind wieder zwei, denn die Ausstellung in der Flugwerft Oberschleißheim fand dank des Engagements von Traudl`s Modellbauladen und dem dazugehörigen Team eine gelungene Fortsetzung in Fürstenfeldbruck.
Das war auch schon das Stichwort für den 2. Teil  des Modellbaujahres, nämlich die Veranstaltungsphase. Auf ein lachendes Auge folgt bekanntlich das weinende.  Leider findet die Oldtimerflugschau auf der Hahnweide vorerst nicht mehr statt, ebenso wie die Veranstaltung in Tannheim. Zu allem Überfluss trifft es auch die Jet-Fans hart, da die „Airpower“ in Zeltweg ebenfalls vorerst nicht stattfindet. Unser Rat in dieser Situation: Nicht kritisieren, sondern positiv motivieren, denn genau das führte dazu, dass es im Süden wieder eine große Modellbauausstellung gibt.
Das Team von originalundmodell.de wünscht Ihnen viel Freude beim Modellbau und allen damit verbundenen Aktivitäten. 30.03.2015
Der Nachbrenner II/2015
Aufgrund des positiven Echos auf unseren 1. Nachbrenner werden wir Sie nun auch künftig quartalsweise an unseren nachhaltigen Sichtweisen des Modellbaukosmos und seiner Vertreter teilhaben lassen. Der Schwerpunkt der ersten Ausstellungsphase ist vorüber. Besonders wir Südgermanen können froh sein, in unseren Gefilden mit der Ausstellung in Fürstenfeldbruck wieder eine Modellbau- veranstaltung zu haben. Es bleibt nur zu hoffen, dass es eine Fortsetzung geben wird.
War eingangs schon die Rede von Schwerpunkten, so kann man mit Fug und Recht behaupten, dass das 2.Quartal vom Wonnemonat Mai bestimmt wird. Bekanntlich sind es neben den Wetterkapriolen vor allem die Gefühle, die in uns Menschen, im Besonderen bei den jüngeren unter uns, Spitzenausschläge zeitigen. Dass Gefühle im Bereich Modellbau eine große Rolle spielen, ist keine Neuigkeit. Trotzdem stößt man auf immer neue Variationen dieses doch ach so schwer zu erklärenden Phänomens. Kürzlich war in einer namhaften deutschen Fachzeitschrift zu lesen, dass der Autor das Gefühl hatte, der von ihm zu verbauende
Propeller habe zu schmale Blätter. Natürlich erfuhr dieser gefühlte Mangel durch besagten Fachautor Abhilfe. Jedoch waren leider nirgends irgendwelche Maßangaben oder ernst zu nehmende Referenzen zu finden. Wenn also über maßstäbliche Richtigkeit nach Gefühl geurteilt wird, dann sagt mir mein Gefühl, dass derlei Aussagen in einer Fachzeitschrift wohl fehl am Platz sind, da im Modell- und Formenbau Dimensionen gemessen werden. Vielleicht wurde der Text auch nur nicht redigiert oder der Autor unterlag einem typisch männlichen Phänomen, Größenverhältnisse richtig einzuschätzen ……….! Was lernen wir also daraus? Lassen Sie sich von Gefühlen ruhig mitreißen, wenn die nächsten Neuheiten käuflich sind, aber hüten Sie sich vor soge- nannten Fachurteilen, wenn diese auf Gefühlen basieren.
In diesem Sinne wünscht Ihnen das Team von originalundmodell.de einen Modellbausommer voller Hochgefühle und Freude. 30.06.2015
Der Nachbrenner I/2015
Der Nachbrenner III/2015
Dieser Sommer war wahrlich ein Jahrhundertsommer und so allmählich dürften sich die letzten Sandkörner in den Waschmaschinenfiltern verlieren und die nahtlose Bräune wird wohl verblassen. Auch den Unentwegtesten dürfte es nicht immer leicht gefallen sein, dem Basteltisch vor einem schattigen Biergartentisch den Vorzug zu geben.
Aber wenn mein Blick über die Schachtelfront in meinem Bastelzimmer schweift, so stelle ich fest, dass sich dort den Sommer über zahlreiche Bauvorhaben eingefunden haben. Neben den Neuheiten – die Rede ist hier von meinem Lieblingsmaßstab 1:48 – findet sich dort auch die x-te F-4 oder Spitfire. Damit muss ich nun der Aussage eines Modellbaufreundes wohl zustimmen, dass der Trend zum Zweit- und Drittmodell nicht mehr zu leugnen sei.
Aber angesichts der bevorstehenden Hochzeit des Basteljahres mildert sich die bedrückend erscheinende Bausatzmenge zu einem erträg- lichen Zustand, den ich noch als Motivation empfinde. Diese wird zusätzlich durch den Besuch ausgewählter Ausstellungen wie z.B. den E-Day in Prag gefestigt. Wird man dann dort mit einem Willkommensgeschenk begrüßt, das gleich vier 1:144 Bausätze des Veranstalters Eduard enthält, so ist die Saisoneröffnung durchaus als gelungen zu empfinden. Insgesamt gesehen eine herausragende Veranstaltung, auf der ich feststellen musste, dass es „Modellbaualiens“ scheinbar doch gibt. War ich bisher der Meinung, diese Spezies stamme aus einer Autorenfeder, so wurde ich von zwei Herren aus dem Vereinigten Königreich eines besseren belehrt. Ihre Augen hatten eine meines Erachtens traumhaft gebaute 72er Martin Marauder mit einem makellosen, schattierten und
verschmutzten Metallfinish so unter die Lupe genommen, dass man nur noch darauf wartete, bis sie im Rumpf ver- schwinden. Aber nein, die Augen scannten das Modell eine schiere Ewigkeit, um sich urplötzlich mit folgendem, natürlich deutlich vernehmbaren, Ausruf vom Modell ab- und einander zuzuwenden: „Auf der Motorgondel ist die vordere Gravur zu breit und da am Leitwerk, ist da nicht die Spur eines Fingerabdrucks“? Es gibt sie also doch, diese Spezies von Modellbauern mit außerge- wöhnlichen Fähigkeiten, die wir Normalos in der Gilde nicht erschließen, geschweige denn verstehen können. Apropos Verständnis: Als sich vor Jahren zum ersten mal Ende September diese mir inzwischen durchaus bekannte Unruhe einstellte, war ich etwas irritiert und meine bessere Hälfte beunruhigt, da sie nicht abflauen wollte. Erst jeweils am Tag der Abreise zu den IPMS Nationals im englischen Telford war sie wie weg- geblasen. Seitdem stellt sie sich pünktlich wie der Vollmond vor jeder dieser Reisen ein. Die Redensart, die für Rom gilt, hat in Modellbauerkreisen auf alle Fälle auch seine Gültigkeit, denn die Nationals in Telford muss man gesehen haben. Übrigens stellen dieses Unruhephänomen auch Modellbaufreunde fest, wobei es nicht unbedingt zeitgebunden ist. In diesem Sinne: Wir sehen uns in Telford! Konrad Schmittlein September 2015   
Der Nachbrenner IV/2015
Hallo Ihr Plaste- und Elasteliebhaber! War es Schall- oder gar Überschallgeschwindigkeit mit der dieses Jahr vorüberging? Nein, ich schreibe es schlicht und einfach meinem Alter zu, in dem man die Häufung oder sollte ich treffender sagen die Überhäufung mit Ereignissen, Veranstaltungen und Modellbauprodukten mit einem anderen Zeitempfinden wahrnimmt. An Ereignissen einschneidender Art war dieses Jahr sowohl gesellschaftspolitisch wie modellbaubezogen nicht arm. Den deutschen Plastikmodellbau betreffend muss ich Euch die traurige Mitteilung machen, dass mein Freund, Herr Helmut Scherer, ein modellbauerisches  Urgestein  und Gründer der ersten deutschen Abziehbildmarke „Modelldecal“ seinen letzten Flug angetreten hat. Wir alle, die ihn und sein begeisterndes Wesen kennen lernen durften, werden ihn vermissen. Eine weitere Trauerbotschaft erreichte mich aus dem Mutterland des Modellbaus, aus Großbritannien. Der Gründer und Inhaber der Vacumodellmarke „RAREplanes“, Herr Gordon Stevens, der uns in einer Zeit der handverlesenen Großserienneuheiten mit vielen baubaren Vacumodellen von Typen, die damals für die Großserienhersteller nicht in Betracht kamen, er- freute, ist in diesem Herbst verstorben.
Da bekanntlich neben dem Schatten auch Licht ist, war es auf den inzwischen etablierten in- und ausländischen Ausstellungen immer erfreulich, alte Bekannte zu treffen und neue Modellbaufreundschaften zu schließen. In meinem Fall trifft das besonders auf den von Eduard veranstalteten „E-Day“ in Prag und das „Novemberfest“ in Obrnice zu. Oberflächlich betrachtet könnte man sagen, dass das ja auch nur Plastikmodellbauveranstaltungen sind. Modellbauausstellungen in Tschechien und in der Slowakei sind geprägt von einem anderen Typ Modellbauer und zwar von einem sehr inspirierenden und das Novemberfest, geprägt von herzlicher Gastlichkeit, bietet Einblick in alle Abteilungen des Herstellers Eduard und das nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch, d.h., dass man am Ende z.B. sein eigenes 1:72 Fw-190 Modell mit Abziehbildern Ätz- und Resinteilen selbst hergestellt hat. Außerdem bestand die
Möglichkeit, das „Museum der Luftschlacht über dem Erzgebirge“ (www.museum119.cz) in Kovarska zu besuchen, das von Jan Zdiarsky und Peter Frank in liebevoller Kleinarbeit  aufgebaut wurde und zur Klärung zahlreicher Fliegerschicksale auf amerikanischer wie deutscher Seite beigetragen hat. Obwohl der Besuch aufgrund des plötzlichen Wintereinbruchs nur kurz war, hat er bei mir einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen. Da kann ich nur jedem empfehlen, diese Veranstaltung(en) zu besuchen, denn näher und intensiver kann man seinem geliebten Produkt nicht kommen. Und wer seine Begeisterung noch krönen will, dem sei der Besuch der IPMS Nationals ans Herz gelegt, denn diesen weltweit einzigartigen Plastikmodellbauevent wird keiner vergessen, wie mir das befreundete Telford-Neulinge bestätigten. Auf die Bausatzhighlights gehe ich erst gar nicht mehr ein, da ja bereits vereinzelte Neuheitenankündigungen die Runde gemacht haben und die Spielwarenmesse 2016 ( 27.01.-1.02.2016) ihre Schatten wirft. Somit wünsche ich Euch allen ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr auf dass das Bastelmesser stets scharf und die Kanüle immer feucht bleibe. Happy Modelling! Konrad Schmittlein 30.12.2015