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USAF YF-23  -  No.81722  1/48

HobbyBoss Plastik-Modellbausatz Im August 2013 brachte der chinesische Hersteller HobbyBoss diesen vielversprechenden Bausatz des außergewöhnlichen Prototypen auf den Markt. Vorab bemerkt: Ein schnelles Modellbauprojekt für “Zwischendurch”. Zum Inhalt: Modellabmessungen: Länge 445mm, Spannweite 292mm Detailliertes Cockpit und Fahrwerkschächte Über 90 Teile auf vier Spritzrahmen plus oberer und unterer Rumpfhälfte Feinste Oberflächendetails und Gravuren Decalbogen für den 2.Prototyp (Gray Ghost) Farbige Lackieranleitung
Zum Vorbild: Die Northrop YF-23 war ein Prototyp der Rüstungsunternehmen Northrop- Grumman und McDonnell Douglas, welche für das „Advanced-Tactical- Fighter“-Programm der U.S. Air Force ein neues Kampfflugzeug als Ablösung der F-15C Eagle entwickelten. Die YF-23 wird nach dem ersten Prototyp inoffiziell auch als Black Widow II bezeichnet, obwohl die zweite Maschine intern als Gray Ghost bekannt war. Das Flugzeug hob am 27. August 1990 zu ihrem ersten 20-minütigen Jungfernflug ab. Geflogen wurde sie von Northrops Cheftestpiloten Paul Metz. Am 23. April 1991 gab die Air Force schließlich den Sieger der Ausschreibung bekannt: Die YF-22 „Lightning II“ vom Team Lockheed. Daraufhin wurden beide YF-23 ausgeschlachtet und in einem abgesperrten Bereich der Edwards Air Force Base eingemottet. Die Flugzeuge standen dort fünf Jahre, bevor sie 1995 von drei Enthusiasten der Northrop Corporation zurück nach Hawthorne gebracht wurden. PAV-1 und PAV-2 wurden dort restauriert und an zwei Museen übergeben.
Unten: Der hohe Detaillierungsgrad zeichnet diesen Bausatz aus.
Zum Bausatz: Sehr erfreulich war die Ankündigung zur YF-23 des chinesischen Herstellers HobbyBoss. Umso höher war natürlich die Erwartunghaltung. Beim Ersten Öffnen des attraktiv gestalteten Stülpkartons fällt einem sofort die enorme Größe des Modells - welches gerade mal so in den Karton passt - auf. Alle Teile sind perfekt verpackt und teilweise mit Schaumstoffmaterial gegen Beschädigungen geschützt. Bei näherer Betrachtung fällt die leicht rauhe Oberflächenstruktur der Teile auf. Hier sollte auf jeden Fall mit feinem Schleifpapier nachgearbeitet werden. Die Detaillierung der Fahrwerksschächte und des Cockpits ist hervorragend ausgeführt. Ebenso lassen die feinen Gravuren keine Wünsche diesbezüglich offen. Als Kritikpunkte möchte ich folgendes bemerken: Bei einem Modell mit derart großen (monotonen) Flächen wäre es fast schon ein “Muß” die Steuerflächen separat beizulegen. Dies würde erheblich mehr “Leben” ins Modell bringen. Beim Decalbogen ist man fast geneigt an einen Scherz zu denken. Dieser ist in keinster Weise zeitgemäß! Leider hat der Hersteller auch nur eine Decal- bzw. Lackier- variante (Grey Ghost) vorgesehen. Es hätte wohl kaum mehr gekostet die “Black Widow II” ebenfalls als Option anzubieten. Der Zubehörmarkt hat inzwischen mit einem passenden und kompletten Decalbogen reagiert. Durch den sehr einfachen Aufbau des Modells ist dieses uneingeschränkt bereits für Modellbauanfänger geeignet. Der fortgeschrittene Modellbauer wird sich u.U. etwas “unterfordert” fühlen... Fazit:
Oben: Leider in keinster Weise zeitgemäß. Der Bausatzeigene Decalbogen! Rechts: Herstellertypisch, die ansprechende, farbige Lackieranleitung.
Bedingt dadurch, dass der ernsthafte Modellbauer um einen neuen Decalbogen kaum herumkommt, sowie die unterschiedliche Detaillierung (z.B. fehlende Steuerflächen - bei einem Modell dieser Größe/Machart) lautet meine Bewertung: EMPFEHLENSWERT Happy Modelling, Thomas Schneider
empfehlenswert
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