© Thomas Schneider - originalundmodell.de 2015
Eduard 8256
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Siemens-Schuckert SSW D.III
Eines der ersten Modelle aus Eduards Modellschmiede war die 1993 erschienene
SSW D.III. Damals noch mit bescheidenen Mitteln in Kleinserientechnik produziert,
kann jener Bausatz natürlich in keinster Weise mit modernen Kits konkurieren.
Umso erfreulicher war letztes Jahr die Ankündigung des Herstellers, eine
Neuauflage dieses interessanten Doppeldeckers zu starten. Diese ist nun seit
Herbst 2014, als Profipack, in den Regalen der Modellbauläden zu finden.
Zum Inhalt:
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2 dunkelgraue Spritzrahmen 78 Teilen
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1 beidseitig, farbig bedruckte Ätzteilplatine
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1 Folienfilm
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1 Lakierschablone (Räder)
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3 Decalbögen
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16-seitige, farbige Anleitung im Format A5
Zum Vorbild:
Die Siemens-Schuckert D.III war ein gegen Ende des ersten Weltkrieges von den Siemens-Schuckertwerken konstruiertes und auf deutscher Seite bei
den Fliegertruppen eingesetztes einsitziges Doppeldecker-Jagdflugzeug.Die D.III wurde von Dipl. Ingenieur Harald Wolff aus einer Serie von D.II-
Prototypen entwickelt, um den neuartigen Siemens & Halske Sh.III-Umlaufmotor einzusetzen. Die D.II, D.IIa und D.IIb wurden ab Juni 1917 mit den neuen
Motoren erprobt, später folgte der Versuchstypen D.IIc. Die letzten als D.IIe bezeichneten Prototypen wurden in D.III umbenannt.
Die Inspektion der Fliegertruppe orderte am 26. Dezember 1917 eine erste Vorserie von 20 Flugzeugen mit den Nummern D.8340/17 -D.8359/17, die ab
Januar 1918 an die Front geliefert wurde. Im Februar 1918 erfolgte eine weitere Bestellung über 30 Stück. Die Piloten des Jagdgeschwaders 2 erhielten
als erste die neue Maschine, reklamierten jedoch nach einiger Zeit, dass der neue Sh.III-Motor zur Überhitzung neigte und bei Nutzung herkömmlichen
Schmieröls bereits nach 10 Betriebsstunden Kolbenfresser und Kurbelwellenbrüche drohten. Siemens-Schuckert musste daher die gelieferten Flugzeuge
zurücknehmen und schnitt zur besseren Kühlung ein Strück aus der runden Motorhaube heraus. Der Kommandeur des Jagdgeschwaders 2 Hauptmann
Bertgold drängte darauf, die Kampfflugzeuge schnellstmöglich wieder für den Fronteinsatz instand zu setzen, da diese nach Beseitigung der
Kinderkrankheiten versprächen, zu den besten Kampfeinsitzern an der Front zu werden. Als die Flugzeuge im Juli 1918 wieder zum Einsatz kamen, war
die Bestellung inzwischen auf 200 Stück erhöht worden.
Trotz durchschnittlicher Geschwindigkeit erwiesen sich die D.III und ihr bald darauf erscheinender Nachfolger D.IV nun als hervorragende Jagdflugzeuge.
Ihre Steigleistungen erreichte kein anderes Flugzeug dieser Zeit, wodurch sie sich besonders für den Einsatz als Abfangjäger in den Kampf-Einsitzer-
Staffeln des Heimatschutzes eigneten.
Eine Reihe von berühmten Weltkriegspiloten flogen die Siemens-Schuckert D.III, darunter Ltn. Ernst Udet (mit dem roten Anstrich des Jagdgeschwaders
1), Ltn. Fritz Beckhardt (ein grünes Flugzeug mit Hakenkreuzen), Ltn. Joseph Veltjens und Ltn. Freiherr von Beaulieu-Marconnay (beide Maschinen mit
blau-rotem Anstrich der Jagdstaffel). Textquelle: Wikipedia
Zum Bausatz:
Wie inzwischen bei Eduard generell üblich, wurden auch diese Spritzlinge
in moderner 3-D CAD-Technik generiert. So verwundert es nicht, dass die
Oberflächen und Teile von einer sehr hohen Güte sind und einen
ordentlichen Detailreichtum besitzen.
Alle Teile sind sauber gespritzt, Formtrennlinien sind zu vernachlässigen,
Fischhäute oder Sinkstellen sind nicht vorhanden.
Einige der Bauteilhighlights sind z.B. die Zylinderköpfe des Motors, die
Verschnürung auf den Tragflächen (über den Rippen) und die MG´s, um
nur einige zu nennen.
Bei einem Bausatz dieser Größe normalerweise eher seltener anzutreffen
sind die ausgelenkt darstellbaren Steuerflächen.
Das Cockpit lässt sich mit der farbigen Ätzteilplatine reichlich aufwerten.
Neben den obligatorischen Bauteilen, wie etwa Instrumentenbrett oder
Gurte, bietet dieser Bogen zusätzlich Kühlmäntel für die MG-Läufe,
Spannschlösser, Ösen und vieles mehr.
Die Bau- und Lackieranleitung ist wie üblich farbig gedruckt und lässt mit
ihren Baustufen auf 10 Seiten keine Fragen offen. Wer möchte kann sich
diese auf der Eduard Produktseite herunterladen und vergrößert
ausdrucken. Alle Farbangaben in der Bau-, sowie der Lackieranleitung
beziehen sich wie üblich auf das Gunze Aqueous- bzw. Mr. Color
Farbsystem.
Der Bausatz liefert 5 attraktive Decaloptionen, wobei die letzte nur auf der
Download-Variante des Plans zur Verfügung steht.
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SSW D.III, Jasta 4, Ltn. Ernst Udet, Metz, October 3, 1918
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SSW D.III 1618/18, Jasta 85 (Kest 5), Ltn. Heinrich Dembowsky,
Schaffenhausen, November 13, 1918
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SSW D.III, Jasta 15, Chery-les-Pouilly, July, 1918
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SSW D.III 1626/18, Kest 4b, Vzfw. Reimann, September, 1918
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SSW D.III 3025/18, Trier, December, 1918 to January 1919
Fazit:
Mich hat dieser kleine Bausatz dieses historischen Fliegers zu
100% überzeugt. Mit seiner erweiterten Ausstattung bietet er
alle Teile für einen wahren Blickfang in der WW I - Modellvitrine.
Aufgrund der filigranen Kleinteile und der Verspannung würde ich
den Kit eher dem fortgeschrittenen Modellbauer empfehlen.
Meine Bewertung: - SEHR EMPFEHLENSWERT
Happy Modelling,
Thomas Schneider
Januar 2015
sehr empfehlenswert !
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Oben: Ausgepackt! Der Schachtelinhalt im Überblick.
Rechts: Die Decalbögen stammen aus dem Hause Cartograf. Wie gewohnt, sind diese Drucke von
hervorragender Qualität mit besten Verarbeitungseigenschaften.
Unten: Die Spritzrahmen im Detail. Auch dieser Edaurd-Baustz überzeugt sofort durch seinen hohen
Detaillierungsgrad.
Links: Die beidseitig bedruckten Fotoätzteile des Profi-
Packs, inkl. Zurrösen und Spannschlösser.
Die Bauanleitung (im Auszug), wie immer bei Eduard, klar und
verständlich ausgeführt.