© Thomas Schneider - originalundmodell.de 2015
Wingman Models WMK48014
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Mirage 5BA/BR Belgian AF
Im Mai dieses Jahres war es nun endlich soweit. Der von den Fans
langersehnte Superkit der Mirage 5 konnte nun endlich ausgeliefert
werden. Was Wingman Models aus den Kinetic-Spritzrahmen in
Verbindung mit eigenen, qualitativ hochwertigen Resinteilen gemacht
hat, lesen sie in folgendem Review.
Zum Inhalt:
•
9 Spritzrahmen aus mittelgrauem Kunststoff mit 224 Teilen
•
1 Spritzrahmen Klarsichtteile mit 16 Teilen
•
1 Fotoätzteilplatine
•
1 Maskensatz für Kanzel, Räder und Aufklärernase
•
2 Messingteile (AOA und Pitot-Rohr) von Master
•
27 graue Resinteile
•
8-seitige, farbige Bauanleitung
•
7-seitige, farbige Lackieranleitung
•
1 Decalbogen
Zum Vorbild:
Mitte der 1960er-Jahre entwickelte Dassault auf Ersuchen Israels eine vereinfachte Mirage III für den Erdkampf bei Tageslicht. Es entstand die
Grundausführung der Mirage 5, bei der auf eine Radarausrüstung verzichtet wurde. Aus politischen Gründen wurden die Maschinen jedoch nicht an
Israel ausgeliefert und von der französischen Luftwaffe übernommen. Die Firma Israel Aerospace Industries (IAI) entwickelte in der Folge das Mirage-
Derivat Nesher, das später die Grundlage für den Jagdbomber Kfir bildete.
Die Mirage 5 ist gegenüber dem Ausgangsmuster 450 kg leichter, günstiger und weitaus wartungsfreundlicher. Durch den Wegfall eines großen Teils der
Elektronik konnte hinter dem Cockpit ein zusätzlicher 500-l-Treibstofftank eingebaut werden. Außerdem wurden zusätzliche Waffenstationen montiert.
Trotz der Änderungen ist die Mirage 5 praktisch baugleich mit dem Vorgängermuster.
Die fortschreitende Miniaturisierung elektronischer Bauteile erlaubte später den nachträglichen Einbau von Radargeräten, was die Mirage 5 zum voll
funktionstüchtigen Allwetterkampfflugzeug machte.
Die belgische Luftwaffe hatte bis zur Ausmusterung 1993 insgesamt 106 Mirage 5 im Bestand. (63 × Mirage 5BA + 43 Mirage 5DA) 25 der Maschinen
wurden nach Chile verkauft.
Fazit:
Mit diesem Bausatz hat Wingman Models die Messlatte für ein “Komplett-Paket” wieder sehr
hoch gesetzt und einen weiteren „Must Have“-Kit geschaffen. Trotz der kleineren Schwächen
des Kinetic- Basisbausatzes und der Fülle an Resin-Zusatzteilen sollte ein schnelles
Modellbauprojekt - natürlich mit reichlich Spaßfaktor- garantiert sein.
Durch den Material- und Technologiemix mit seinen diversen Umbauarbeiten,
richtet sich dieser Bausatz an den erfahrenen Modellbauer.
Das originalundmodell.de - Urteil zu diesem Bausatz lautet:
SEHR EMPFEHLENSWERT !
Happy Modelling,
Thomas Schneider,
Juni 2015
sehr empfehlenswert !
originalundmodell.de
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Zum Bausatz:
Widmen wir uns zuerst dem Grundbausatz aus dem Hause Kinetic: Als
Basis für diesen Kit dienen die Spritzgussteile der Mirage III E des
asiatischen Herstellers. Da für diese Version rund die Hälfte der auf den
Spritzrahmen vorhandenen Einzelteile in die Restekiste wandert, hält
sich die maximal zu verbauende Teileanzahl in Grenzen und lässt auf
einen relativ schnell zu realisierendes Modellbauprojekt schließen. Bei
erster Betrachtung stellt man akkurat gespritzte Teile mit feinen,
versenkten Gravuren und Nietenreihen fest. Einige Wartungsklappen
und Blechstöße sind akzentuiert, aber nicht überbetont ausgeführt.
Leichte, einfach zu entfernende Fischhautansätze sind an einigen
Bauteilen vorhanden. Etwas mehr Nacharbeit verlangen dagegen einige
Sinkstellen an sichtbaren Bereichen wie Rumpf, Foto-Nase oder den
Befestigungen der Steuerflächen. Die notwendigen Auswurfmarken
wurden vom Formenbau weitestgehend „unsichtbar“ platziert, lediglich
im Lufteinlaufkanal sollten diese verschliffen werden, ebenso wie die
üblichen Formtrennlinien, z.B. an den Fahrwerksbeinen. Die
Klarsichtteile sind schlierenfrei und sauber gespritzt.
Wingman Models - typisch wird der Spritzgusseigene Cockpitbereich
fast komplett gegen neue und hochdetaillierte Resinteile ausgetauscht.
Die Cockpitwanne enthält nun akkurate Oberflächen mit allen Hebeln,
Schaltern und sonstigen Installationen und fügt sich perfekt in die
Rumpfhälften ein. Sehr erfreulich, bei diesem Kit wurden nun auch
Decalelemente für das Instrumentenbrett berücksichtigt. Alles in allem
wird das Cockpit ein kleines Modell im Modell. Die beiden zur Wahl
stehenden Schleudersitze (Martin Baker Mk.10 und Mk.4) werden
zusätzlich mit fotogeätzten Teilen bestückt. Weitere Resin-Teile sind,
Mirage 5BA Nase, überarbeitete Reifen und Bugfahrwerkschacht, eine
hoch detaillierte ATAR 9C Schubdüse, zwei 1.700 Liter
Überführungstanks, ein neues Seitenleitwerk für späte belgische Mirage
5BA/BR, Chaff/Flare Dispenser, und der Fanghaken. Wie unschwer zu
erkennen ist, stammen die meisten Teile aus 3D-CAD generierten
Formen und bieten sehr überzeugende Details.
Für das alternative Seitenleitwerk der späten Versionen muss an den
Rumpfhälften die Säge angesetzt werden. Hier sollte äußerst exakt
gearbeitet werden!
Der mitgelieferte Maskensatz birgt alle Teile für Cockpithaube, Räder
und die verschiedenen Aufklärernasen.
Mit den Anleitungen zum Bausatz hat sich Wingman Models wieder
einmal viel Mühe gegeben. Erstmalig sind auch Farbangaben im System
der Hersteller Mr.Hobby (Gunze) und Humbrol enthalten. Durchgängig
sind Randbemerkungen und Erklärungen enthalten. Die eigentliche
Lackieranleitung bietet insgesamt 20! Decalvarianten. Worunter auch die
sehr attraktiven, belgischen Sonderlackierungen aus den Jahren 1987
und 1988 sind. Als kleinen Bonus hält die letzte Seite einige Fotos eines
originalen Cockpits bereit.
Wie bei den letzten Superkits stammt auch der Decalbogen dieses
Bausatzes wieder vom italienischen Hersteller Cartograf, was ein
perfektes Ergebnis und ein stressfreies Arbeiten garantiert!
Die Spritzrahmen im Detail:
Unten: Die perfekt umgesetzte Lackieranleitung bietet auf 20 Decaloptionen,
Markierungen für alle Staffeln der belgischen Luftstreitkräfte, welche die Mirage 5 eingesetzt hatten.
Fotos: Copyright @ via Günter Grondstein und AirDOC Collection
Erhältlich bei
:
Shop of Phantoms
Preis:
€ 72,50
Vielen Dank an die Firma Wingman Models für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters
Rechts: Der Decal-
bogen aus dem Hause
Cartograf (Italien) ist
versatzfrei gedruckt
und garantiert (aus
Erfahrung) ein
perfektes Ergebnis.
Unten: Der Bausatz liefert beide Schleudersitz-Varianten. Martin Baker
Mk.4 und Mk.10. Frühe belgische Mirage 5 waren mit dem Mk.4 ausge-
stattet, welcher später mit einem zweifachen Abzugssystem modifiziert
wurden. Bereits vor dem Ausbruch des ersten Golfkrieges wurden alle Mk.4
durch die moderneren Mk.10 ersetzt.
Auch die Änderungen am Mk.4 wurden im Bausatz berücksichtigt.