© Thomas Schneider - originalundmodell.de 2015
Freedom Model Kits 18002
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F-20A Tigershark
Im letzten Jahr sorgte der neue asiatische Hersteller Freedom Model Kits, mit
der X-47B, für einiges an Aufsehen. Die Frage war nun, würde man mit dem
angekündigten zweiten Flugzeugmodell einen weiteren Exoten weitab vom
Mainstream produzieren oder sich allseits bekannten Maschinen zuwenden.
Mit den ersten Pressemeldungen zur F-20A war die Sache dann schnell klar,
es wird ein weiteres hochkarätiges Nieschenprodukt werden..
Inhalt:
•
12 hellgraue Spritzrahmen
•
1 Spritzrahmen Klarsichtteile
•
1 kleine silberfarbene Ätzteilplatine
•
2 Rahmen mit schwarzen Gummiteilen
•
2 Decalbögen
•
10-seitige Bauanleitung
•
3-seitige farbige Lackieranleitung
Vorbild:
Die Flugzelle der F-20 basierte weitgehend auf der der F-5, allerdings kam nun ein EFIS-Cockpit zum Einsatz. Um die Fertigungs- und Wartungskosten zu
reduzieren, wurde eine einstrahlige Auslegung mit einem Triebwerk vom Typ General Electric F404-GE-100 gewählt, welches aber deutlich leistungsfähiger
als die zwei Triebwerke der F-5 war. Obwohl zwei Prototypen verloren gingen, wies die F-20 eine Zuverlässigkeit von 97 Prozent auf. Die Leistungsfähigkeit
der Maschine konnte gegenüber dem Ausgangsmuster deutlich verbessert werden, wobei die Erwartungen übertroffen wurden.
Anfangs wurden drei Exemplare gefertigt, von denen das erste im August 1982 abhob. Nachdem zwei Maschinen verlorengegangen waren, wurde mit der
Konstruktion einer vierten Zelle begonnen. Nachdem sich die Air Force 1986 jedoch für die General Dynamics F-16 entschieden hatte, wurden die Arbeiten
abgebrochen. Einige Länder, darunter Deutschland und die Schweiz, bekundeten Interesse an der Maschine. Südkorea und Indien wollten Northrop sogar
die Fertigungsrechte und Zeichnungen abkaufen. Der US-Kongress verhinderte allerdings einen Technologietransfer, da man die Exportchancen der F-16
beeinträchtigt sah, woraufhin Northrop das Programm aufgab. Quelle: Wikipedia
Fazit:
Mit der F-20A Tigershark liefert uns Freedom Model Kits einen weiteren, bisher eher stiefmütterlich behandelten Flugzeugtyp als Formneuheit, welcher
wirklich einen hervorragenden Eindruck macht. Wäre da die große “Kleinigkeit” mit der fehlenden Cockpithaube für den 1. Prototypen nicht...
Da dieses Modell aber als echtes “What If” großes Potential besitzt und diesbezüglich bereits kurz nach der Auslieferung sehr gefragt war, werden durch
oben genannten Umstand prinzipiell “nur” diejenigen Fans enttäuscht, die den 1. Prototypen bauen wollten, vor allem in der attraktiven, roten
Sonderlackierung der Airshow Paris 1983.
Aufgrund der Komplexität des Bausatzes empfehle ich diesen dem erfahrenen Modellbauer.
Da das Modell im Gesamten aber dennoch sehr überzeugt lautet das originalundmodell.de - Urteil: SEHR EMPFEHLENSWERT !
Happy Modelling,
Thomas Schneider,
September 2015
originalundmodell.de
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Bausatz:
In einem praktischen Stülpkarton mit künstlerisch, attraktiv gestaltetem
Deckelbild befinden sich gut verpackt 13 Spritzrahmen mit Plastikteilen,
eine kleine Fotoätzteilplatine, Gummibuchsen, zwei Decalbögen und die
Anleitung.
Die Rahmen mit den Plastikteilen sind durchgehend sauber gespritzt.
Probepassungen spiegeln eine exakt entworfene Form wieder, Formver-
sätze sind nicht vorhanden. Da Freedom Model Kits die Spritzrahmen bei
der gleichen chinesischen Firma wie Kitty Hawk, Panda Hobby und Mirror
Models produzieren lässt, dürfen wir bereits ungesehen eine hohe Qualität
der Spritzrahmen erwarten.
Die Oberflächen sind sehr glatt, durchgehend mit feinen Details versehen.
Blechstöße, Wartungsklappen sowie positive und negative Nietenreihen
sind exakt wiedergegeben. Aufgrund des modularen Aufbaus von Rumpf
und Bugsektion lässt sich vielleicht sogar an eine zukünftige, doppelsitzige
F-20B denken.
Spritzrahmen A enthält neben der bei der F-20 typisch-unspektakulären
Schubdüse, als Hauptbestandteil das untere Rumpfsegment mit den Fahr-
werksschächten. Diese sind bereits mit Schläuchen, Leitungen und Kabeln
versehen. Bei den Luftbremsen auf Spritzrahmen B findet man einige der
wirklich wenigen, ungünstig platzierten Auswurfmarken. Das Innenleben
der Schubdüse ist ausreichend detailliert, ausreichend deshalb, da man
hiervon am fertigen Modell wohl nicht mehr allzu viel sehen wird.
Der Schleudersitz auf Rahmen C macht einen überzeugenden Eindruck,
durch die Aufteilung in Sitzfläche und Seitenteile wird das Lackieren sehr
vereinfacht. Weiterhin sind auf Spritzrahmen C die überragend detaillierten
Tragflächen-Oberseiten, der Unterrumpftank, das Fahrwerk und Cockpit-
teile vorhanden. Die obligatorische Formtrennlinie an den runden Teile,
z.B. an Fahrwerk, Räder oder Einstiegsleiter, ist gerade noch wahrnehm-
bar vorhanden. Auf Rahmen E befindet sich die Cockpitwanne. Diese ist in
Sachen Detaillierung eindeutig auf die bausatzeigene (flache) Option mit
den Decalelementen ausgelegt. Mit etwas Weichmacher erhält man hier
ein anständiges Ergebnis. Die “Detaillierer” unter uns werden hier nach-
bessern müssen. Die beiden Hälften des Bugsegments weisen ein
zusätzliches Gimmick auf. Die Wartungsklappen bzw. Waffenschachtab-
deckungen sind an den Bausatzteilen bereits zum heraustrennen vorge-
sehen. Diese Klappen sind mit einer Innenstruktur versehen und sollen
den Einbau von Zubehörprodukten erleichtern. In diesem Fall ist
beidseiteig jeweils eine Auswurfmarke zu verfüllen. Leider hat diese
zusätzliche Option einen Nachteil. Auf der Modellaußenseite, also im
Sichtbereich, haben diese inneren Strukturen jeweils fünf Sinkstellen in
Form der Rippenstruktur zur Folge (siehe Bild weiter unten).
Die restlichen grauen Spritzrahmen decken die Außenlasten des Kits ab.
Hierauf sind neben den Startschienen LAU-115 und LAU-127 die Raketen
AIM-9L, AIM-9M, AIM-120C und AIM-7 enthalten.
Durchaus einmal eine ganz andere Idee verfolgt Freedom Model Kits mit
den beigelegten schwarzen Poly-Cab´s. Diese werden in die Tragflächen
eingesetzt und erlauben ein Ab- und Anbauen der Außenlasten.
Betrachten wir uns nun den Spritzrahmen K mit den Klarsichtteilen. Diese
sind zwar schlierenfrei gespritzt und grundsätzlich völlig in Ordnung, bei
genauem hinsehen hätte die Form jedoch vielleicht den sprichwörtlich
letzten Schliff vertragen können. Bei der Cockpithaube angelangt stellt sich
nun aber der Fehler des Bausatzes heraus. Es ist nur eine Cockpithaube
und zwar die des 2. bzw. 3. Prototypen vorhanden. Diese ist im original
44% größer als die F-5E Haube des 1. Prototyps. (Die verschiedenen
Flugzeugnasen sind im Bausatz berücksichtigt, die Cockpithaube leider
nicht). Somit ist es mit diesem Bausatz nicht möglich die Decaloption A
(1. Prototyp) korrekt darzustellen.
Produktseite:
Freedom Model Kits18002
Erhältlich bei
:
Hannants
Preis:
£34.99
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Produktidee:
Umsetzung:
Qualität:
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Begleitbroschüre
Lackieranleitung, farbig
Freedom Model Kits 18002
F-20A Tigershark
Maßstab:
1/48
Anzahl Teile:
ca. 230
Folienfilm
Bauanleitung:
Vielen Dank an die Firma Freedom Model Kits für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
Rechts: Die zusätzliche Innendetaillierung der heraustrennbaren Wartungs-
bzw. Waffenschachtklappen erzeugten Sinkstellen an den vorderen Rumpf-
schalen. Hier sollte mit Surfacer oder Spachtelmasse verfüllt werden.
CAD-Bilder des Models
Quelle: Fredom Model Kits
Der Bausatz beinhaltet zwei Decalbögen, wobei der größere alle relevanten
Elemente enthält. Der kleine beinhaltet Hoheitsabzeichen verschiedener
NATO-Länder und ist für die “What If”-Bauer unter uns gedacht.
Die 10-seitige, in schwarz/weiß gedruckte Bauanleitung ist hervorragend
umgesetzt. Alle Baugruppen sind in ansprechender Größe wiedergegeben
und führen auf 17 Baustufen zum fertigen Modell.
Ebenso lässt die 3-seitige, in Farbe und auf Hochglanzpapier gedruckte
Lackieranleitung keine Wünsche offen. Als Farben wird das Mr. Hobby
Referenzsystem angegeben.
Rechts: Dem Bausatz liegt eine kleine Fotoätzteilplatine bei, welche Teile für das Fahrwerk, die Lufteinläufe
und die Cockpithaube (Rückspiegel/Griffe) liefert.
Unten:
Die übersichtlich gestaltete Bauanleitung ist in ansprechender Größe gedruckt und führt auf 17 Baustufen
zum fertigen Modell.