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Airfix A11004           

1/72

Avro Shackleton MR. 2

Lange, sehr lange hat es gedauert, seit sich neben dem Vakuhersteller

„Sänger“ ein Großserienhersteller daran gemacht hat, der altehrwürdigen

Shackleton von Frog ein Nachfolgemodell zu bescheren. Nun hat Airfix  mit

der MR. 2-Version in 1:72 den Reigen eröffnet.

Airfix Produktseite: A11004 Preis: UVP  € 49,90 Inhalt: 8 Spritzgussrahmen ( 241 Einzelteile) 1 Spritzgussrahmen Klarsichteile (28 Teile) 1 Decalbogen 20-seitige Bauanleitung 1  farbige A3 Bemalungs- u. Markierungsanleitung 1  Stencil-Anleitung, Format A3
Vorbild: „Alte graue Dame“ oder „Zehntausend Nieten im Formationsflug“ waren nur einige Kosenamen, die die Besatzungen für ihre geschätzte Shackleton, deren Ursprünge bis auf die Avro Lancaster und Lincoln zurückreichen, gerne verwendeten. Nachdem die „Lend Lease“- Vereinbarung mit Ende des II. Weltkriegs ebenfalls endete und die betroffenen Flugzeuge zurückgegeben werden mussten, bestand nun die Forderung für einen Ersatz der B-24 Liberator, die zu Beginn des Jahres 1946 konkretisiert wurde. Avro reichte daraufhin einen Entwurf (Avro 696) ein, der der Spezifikation R5/46 des Luftfahrtministeriums entsprach. Die Tragflächen und Fahrwerk des von 4 Rolls Royce Griffon Triebwerken mit gegenläufigen Propellern angetriebenen Flugzeugs entsprachen grundsätzlich der Lincoln, der Rumpf aber wurde voluminöser ausgelegt, um die Radarausrüstung, die Navigationsgeräte und die 10-köpfige Besatzung aufnehmen zu können, da Einsätze von bis zu 24 Stunden Dauer geplant waren. 1951 wurde das Flugzeug in der Version MR.I als Seeüberwachungs- und Aufklärungsflugzeug eingesetzt. Obwohl sie sehr laut war, wurde sie von den Besatzungen gerne gemocht. Die Variante MR.2, die eine neu konstruierte Nase mit 2 20mm Kanonen und auf dem Rumpfrücken einen Drehturm bekam, konnte im Waffenschacht Torpedos und Wasserbomben mitführen. Neben der Seeüberwachung nahm die Shackleton die Überwachung von UN-Embargos und Seenotrettungsaufgaben wahr. Sogar als Frühwarnflugzeug (AEW.2) wurde sie eingesetzt und in dieser Version blieb sie bis 1991 im Dienst. Die MR.2 hingegen wurde in den70er Jahren durch die Nimrod ersetzt.
Unten: Ausgepackt ! Der Schachtelinhalt in der Übersicht.         
Bausatz: Der Bausatz mit seinen insgesamt 269 in Plastikbeuteln verpackten Einzel- teilen wird in einem stabilen Stülpkarton mit ansprechendem Deckelbild geliefert, wobei die Deckelseiten zum einen mit Detailfotos des Modells und zum anderen mit Farbhinweisen versehen sind. Die Einzelteile sind konturscharf abgespritzt und die Gravuren sind versenkt. Nieten sind nicht vorhanden. Die Klarsichtteile sind glasklar und verzerrungsfrei. Schon bei Baustufe 15 von insgesamt113 muss man sich für die Variante A mit oder Variante B ohne Bordwaffen entscheiden. Das detaillierte Cockpit kann mit Piloten besetzt werden, nachdem man ihnen die Unterschenkel amputiert hat. Dahinter ist die komplette Inneneinrichtung mit entsprechenden Geräten und Sitzen für die Bedienmannschaft vorhanden. Die Rumpfinnen-wände weisen im Gegensatz zum Rumpfhinterteil keine Innenstruktur auf. Auf den Boden der Inneneinrichtung werden die beiden Holme für die Tragflächenbefestigung aufgeklebt, wodurch für Stabilität und Passge- nauigkeit gesorgt ist. Die Kabinentür kann geöffnet dargestellt und mit einer Zustiegleiter versehen werden, womit ein kleiner Einblick auf die Innen- einrichtung möglich wird. Ein weiteres schönes Detail sind die separaten Seitenscheiben der Kabinenhaube.  Der Bombenschacht weist ein detailliertes Innenleben auf und kann, entsprechend bestückt, auch geöffnet gebaut werden. Das Radargerät kann in ausgefahrenem oder versenktem Zustand dargestellt werden. Das Doppelendscheibenleitwerk ist mit sepa- raten Ruderflächen, die beweglich gebaut werden können, versehen. Der schön ausgestattete Drehturm auf der Rumpfoberseite kann separat gebaut und abschließend in den fertigen Rumpf eingesetzt werden. Die Tragflächen weisen ausgefahren darstellbare innere und äußere Landeklappen auf, die einen Blick auf das realistisch gestaltete Innenleben erlauben, wobei die Wirkung durch Aufbohren der Lochbleche noch erhöht werden kann. Die 4 Motorgondeln, von denen die beiden inneren wunderbar detaillierte Fahr- werksschächte beherbergen, in die die ebenfalls realistisch detaillierten Fahrwerksbeine vor dem Verkleben der Gondelhälften eingebaut werden müssen, werden von unten an die Tragflächen geklebt. Um die belasteten und authentisch profilierten Räder gesondert bemalen zu können, sind die Radachsen als Halbschalen gestaltet, wodurch sie einfach auf die Enden der Doppelfederbeine aufgeklebt werden können. Eine einfache, aber äußerst nützliche Lösung. Die fertigen Tragflächen werden schließlich mit ihren inneren Führungen auf die Holme aufgeschoben und stumpf mit dem Rumpf verklebt. Zum Schluss werden die schön gestalteten Doppel-luftschrauben, sämtliche Antennen und alle Klarsichtteile einschließlich Positionslampen und Landescheinwerfergläsern verbaut und man hat die113 Baustufen der übersichtlich gestalteten Anleitung, die ohne eine Gesamtübersicht der einzelnen Spritzgussrahmen auskommt, absolviert und eine imposante Shackleton MR.2 auf dem Basteltisch stehen. Die Lackierung und das Aufbringen der exakt und farbtreu gedruckten Wasser-schiebebilder erfolgt anhand der gesondert beiliegenden Anleitungsblätter.
Fazit: Airfix hat mit der Shackleton MR.2 in 1:72 ein wunderbar detailliertes Modell mit einigen raffinierten Konstruktionslösungen auf den Markt gebracht. Ob das Fehlen der Nieten in diesem Maßstab ein Mangel ist, sei dahingestellt. Begrüßenswert wäre jedoch eine komplette Farbübersicht in der Bauanleitung selbst und nicht nur auf der Seite des Schachteldeckels. Sehr hilfreich und gelungen sind die separaten Anleitungsblätter zur Farbgestaltung und zum Aufbringen der Markierungen und Wartungshinweise. Aufgrund der Hohen Teilezahl und der Fahrwerkskonstruktion ist das Modell für Einsteiger ungeeignet. Mit der Shackleton in dieser Qualität hat Airfix sicher sehr viele Wünsche erfüllt und es bleibt nur noch zu hoffen, dass auch die Version AEW.2 kommt. Meine Bewertung für diesen Bausatz: SEHR EMPFEHLENSWERT Happy Modelling, Konrad Schmittlein Dezember 2015
Avro Shackleton MR.2, 224. Staffel, RAF Nordfront, Gibraltar, September 1967
Markierungs-Optionen:
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www.airfix.com
Diesen Bausatz erhalten sie direkt im gut sortierten Fachhandel.
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Produktidee:
Umsetzung:
Qualität:
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Begleitbroschüre
Lackieranleitung, farbig

Airfix  A11004

Avro Shackleton MR. 2

Maßstab:  1/72 Anzahl Teile:  ca. 269
Folienfilm
Bauanleitung:
Rechts: Exakt im Register gedruckt macht der Decalbogen einen hervorragenden Eindruck. Unten: Die gut umgesetzte Bauanleitung führt auf 113! Baustufen zum fertigen Modell. Wie üblich sind die Farbhinweise im System des Herstellers Humbrol gehalten.
TOP TIP TOP TIP sehr empfehlenswert ! Gesamteindruck: I I
Avro Shackleton, MR.2, 204.Staffel, Flugplatz Tengah, Indonesien, Januar 1972
Produktbilder, Quelle: Airfix