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Eduard 70111
1/72
Im Rahmen ihres “1/72 Scale Revolution”-Programms brachte Eduard im laufe
des Jahres 2015 einige Bausätze aus neuen Formen in den Handel. Eine dieser
Neuheiten war die Focke Wulf 190 - Serie welche mit der A-8-Variante im
Profipack ihr Debüt hatte.
Inhalt:
•
2 dunkelgraue Spritzgussrahmen mit 118 Teilen
•
1 Spritzgussrahmen Klarsichtteile mit 8 Teilen
•
1 farbig bedruckte Ätzteilplatine mit 36 Teilen
•
1 Satz Lackiermasken
•
2 Decalbögen
•
16-seitige farbige Bauanleitung
Focke Wulf Fw 190A-8:
Die A-8-Variante ermöglichte der Fw 190 zum ersten Mal den bereits in früheren Varianten geplanten, bis dato jedoch nicht erfolgreich umgesetzten, Einsatz
des MW-50-Systems für eine kurzzeitige Leistungssteigerung des Motors. Zu diesem Zweck wurde die Maschine mit einem Tank von 115 Litern Kapazität
hinter dem Pilotensitz zur Aufnahme des Methanol-Wasser-Gemisches ausgestattet. Dieser Tank konnte alternativ als interner Zusatztank für Benzin genutzt
werden und machte eine Verlegung der Funkausrüstung unmittelbar hinter den Pilotensitz nötig.Der Zugang erfolgte über eine runde Zugangsklappe auf der
Unterseite des Rumpfes, unmittelbar hinter den Tragflächen, an der die A-8-Variante leicht erkannt werden kann. Die geringfügige Schwerpunktverschiebung,
die der zusätzliche Tank bewirkte, wurde durch eine Verlegung des Unterrumpfpylons ETC 501 um 20cm nach vorne ausgeglichen, der zudem nun standard-
mäßig ab Werk montiert wurde. Weitere Änderungen betrafen die Verlegung des Tankstutzens unterhalb der hinteren Cockpithaube sowie eine weitere
Zugangsklappe zur Funkausrüstung auf der rechten Rumpfseite. In dieser Form stellte der Rumpf der Fw 190 den Ausgangspunkt aller folgenden Varianten,
einschließlich der Fw 190 D und der weiterentwickelten Ta 152 dar. Die A-8 wurde mit einem FuG-16-ZY- Funkgerät ausgestattet, das über eine sehr
charakteristische Peitschenantenne unter der linken Tragfläche unmittelbar hinter dem Radschacht verfügte und der Fw 190 die Nutzung des Y-
Peilverfahrens zur Positionsbestimmung erlaubte. Gleichzeitig wurde das Pitotrohr zur Geschwindigkeitsmessung an die rechte Tragflächenspitze verlegt. Ab
der A-8 verfügte die Fw 190 über einen neuen Propeller mit paddelförmigen Blättern aus Holz. Wie bereits die vorangegangenen Varianten war auch die A-8
in der Lage, eine Vielzahl von Rüstsätzen mitzuführen, von denen die Sätze R2, R6, R7 und R8 die gebräuchlichsten waren. Mit dem Rüstsatz R2, der zwei
30-mm- Maschinenkanonen MK108 in den Außenflügeln mit 55 Schuss Munition pro Waffe umfasste, entstand eine in der Truppe „Sturmbock“ genannte
Variante der A-8, welche entwickelt wurde, um die schwer bewaffneten und gut gepanzerten amerikanischen Bomber bekämpfen zu können. Quelle: Wikipedia
Fazit:
Eduard hat mit der neuen, kleinen 190er einen großen Wurf gelandet. Wie man bereits auch von anderen Modellbauern
vernimmt, hat der tschechische Hersteller hiermit den derzeit besten Bausatz zu diesem Thema in 1/72 geschaffen. Die
Formen wurden von vorne herein so konstruiert, dass eine Adaption des umfangreichen Zubehörs, allen voran natürlich die
Motor und Waffeneinheit aus dem BRASSIN-Programm, möglich ist, ohne den Grundbausatz zu verkomplizieren!
Aufgrund der Umfangreichen Ausstattung und der fotogeätzten Kleinteile, empfehle ich diesen Kit dem erfahrenen
Modellbauer. Mit der kommenden Weekend-Edition sollte aber auch der Einsteiger mit viel Bastelspaß zu einem
gelungenem Modell kommen.
Das originalundmodell.de - Urteil zu diesem Bausatz lautet: SEHR EMPFEHLENSWERT !
Happy Modelling,
Thomas Schneider,
Januar 2016
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Bausatz:
Wie gewohnt kommt der ProfiPack (sozusagen ein kleines rundum sorglos
Paket) mit den wichtigsten Zutaten für einen schnellen Bau. So findet man
fein säuberlich verpackt zwei große Spritzrahmen, einen runden Spritz-
rahmen mit den Klarsichteilen, eine farbig bedruckte Platine Fotoätzteile,
einen Maskensatz für die Verglasung und zwei Decalbögen. Die Spritzguss-
teile stammen aus modernen, mittels CAD-Programm (Siemens NX -
übrigens das gleich mit dem die großen Vorbilder konstruiert werden)
generierten Metallformen. Alle Teile verfügen über traumhafte Oberflächen
mit feinsten, scharfkantigen Details. Nietenreihen, Wartungsklappen,
Blechstöße und sogar die Verschlüsse der Motorverkleidung sind extrem fein
ausgeführt. Natürlich trifft dies ebenfalls für die Tragflächenhinterkanten zu.
Alles in allem sind die Spritzrahmen sehr sauber hergestellt. Grate und
Fischhäute sind an den Bauteilen nicht erkennbar. Sogar die meist als
obligatorisch zu betrachtenden Formtrennlinien an den runden Fahrwerks-
beinen erkennt man nur bei genauestem hinsehen. Ungewohnt, doch sehr
sinnvoll sind die mehrfach vorhandenen Konsolen und die Instrumenten-
bretter im Cockpit. Der Bausatz beinhaltet die üblichen Teile mit den
Instrumenten und Gerätschaften, aber auch glatte Bauteile zum bekleben mit
den Fotoätzteilen. Dies ist grundsätzlich eine hervorragende Idee, da das
durchaus zeitaufwändige abfeilen der Oberflächen als Vorbereitung für die
Ätzteile entfällt. Allerdings ist es -für eine passgenaue Verklebung der
Instrumentenbretter in die Rumpfhälften- ratsam die Materialstärke zu
halbieren. Die jeweils aufeinander zu klebenden Metallteile plus Kleber
gleichen dies wieder zur ursprünglichen Dicke aus.
Beachtet man dies, und arbeitet sauber, so sollte sich der Rest völlig spalt-
frei zusammenfügen lassen. Trockenpassungen der Hauptkomponenten
bestätigen eine hervorragende Passgenauigkeit! Die berühmte Ausnahme
hiervon macht das Fahrwerk. Hier sind Zapfen und Buchsen sehr flach
ausgeführt und greifen nicht 100%ig ineinander.
Die Klarsichtteile beinhalten natürlich beide typischen 190er Hauben, inkl.
der geöffneten (breiteren) und geschlossenen Variante.
Mit den Fotoätzteilen lässt sich überwiegend der Cockpitbereiches de-
taillieren. Die typischen Antennen, der Einstiegstritt und die Fahrwerks-
scheren sind zusätzlich für den Außenbereich vorhanden. Wie üblich bei
Eduard, und wie bereits einige Zeilen weiter oben angedeutet, werden die
Instrumentenbretter in Sandwichbauweise verklebt und erhalten hierbei eine
sehr realistische Tiefenwirkung. Das Gurtzeug für den Pilotensitz ist natürlich
ebenfalls vorhanden. Über die Qualität der farbig bedruckten Fotoätzteile -
denke ich- muss ich nicht mehr viel sagen, nach Eduard-Standard von hoher
Güte. Als weiteres obligatorisches Zubehör verfügt der Kit über einen Bogen
Lackiermasken aus gelbem Kabuki-Material. Dieser beinhaltet bei diesem
Profipack leider nur Elemente für die Glasteile. Die Räder wurden nicht
berücksichtigt.
Die beiden Decalbögen stammen aus Eduard´s eigener Produktion. Es ist
ein kleiner Bogen mit den Wartungshinweisen und der eigentliche
Markierungsbogen vorhanden. Alle Elemente sind sauber und perfekt im
Register gedruckt, Trägerüberstände sind nicht, bzw. nur an sinnvollen
Stellen erkennbar. Auffällig: Die Beschriftung für den Unterrumpftank (Keine
Bombe, 10 Reichsmark Belohnung.. etc.) ist auf dem Bogen vorhanden, wird
aber im Bauplan nicht erwähnt.
Eduard Produktseite:
70111
Download:
Manual
Preis:
€ 18,75
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Produktidee:
Umsetzung:
Qualität:
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Tiefziehteile
Lackieranleitung, farbig
Eduard 70111
Fw 190A-8 ProfiPack
Maßstab:
1/72
Anzahl Teile:
162
Folienfilm
Bauanleitung:
Vielen Dank an die Firma Eduard für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
Markierungsoptionen:
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Fw 190A-8, blaue 8, IV./JG 5, Herdla, Norwegen, Frühjahr, 1945
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Fw 190A-8, blaue 13, Maj. Walter Dahl, Stab/JG 300, Jüterbog,
Dezember 1944
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Fw 190A-8, weiße 2, Uffz. Julius Händel, IV./JG 54, Polen,
August/September, 1944
•
Fw 190A-8, weiße 6, Lt. Gustav Salffner, 7./JG 300, Lobnitz, März,
1945
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Fw 190A-8, schwarze 10, W.Nr 380352, I./JG 11, Darmstadt,
Frühjahr 1945
Unten: Die hervorragend umgesetzte, farbige Bau- und Lackieranleitung lässt
keine Wünsche offen. Alle Baustufen sind in angenehmer Größe gedruckt und
sorgen mit gezielter, farblicher Darstellung für einen schnellen Baufortschritt.
Als Farb-Referenzsystem wird wie immer bei Eduard das Aqueos- und Mr.Color-
System von Gunze angegeben.