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Fly 48016
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Die BAC 167 gehört zu den Originalen die von den großen Herstellern der
Branche, für eine Umsetzung im Modell, bisher nie eine große Rolle gespielt
hatten. Umso erfreulicher ist es, dass sich der tschechische Kleinserienhersteller
Fly Models dieser Thematik angenommen hat.
Inhalt:
•
3 braune Kleinserien-Spritzgussrahmen mit 55 Teilen
•
1 Spritzrahmen Klarsichtteile mit 6 Teilen
•
48 Resinteile
•
1 Decalbogen
•
1 messingfarbene Ätzteilplatinen
•
farbige Lackieranleitung auf Kartonrückseite
•
10-seitige, farbige Bauanleitung
Vorbild:
Die Geschichte der BAC Strikemaster beginnt Anfang der 1950er Jahre, als die Royal Air Force (RAF) ein neues Schulflugzeug suchte, welches die älteren
Typen aus der Kriegszeit ersetzen sollte.
Die Firma Percival Aircraft konstruierte einen robusten Tiefdecker mit festem Fahrwerk und, damals noch selten, nebeneinander liegenden Sitzen für Lehrer
und Schüler. So wurde ein Problem der älteren Typen wie der T-6 Texan/Havard gelöst: Die schlechte Sicht des Fluglehrers nach vorn. Angetrieben wurde
das Flugzeug durch einen 550 PS/410 kW Alvis Leonides 126 Sternmotor. Der Prototyp flog am 23. Februar 1950 zum ersten Mal und das Flugzeug wurde
als Provost T.Mk. I von der RAF ab 1953, als Standardschulflugzeug in Dienst gestellt. Die Firma Percival wurde 1954 ein Teil der Hunting-Gruppe. Als die
Produktion 1959 auslief, waren 491 Maschinen entstanden. Nun war damals das Ausbildungssystem alles andere als logisch aufgebaut, denn der
Flugschüler kam vom Propellerflugzeug sofort auf die Trainingsversion der de Havilland D.H.100 Vampire, einem ausgewachsenen aktuellen Kampfjet, wenn
auch schon etwas in die Jahre gekommen. Bei Hunting reifte die Idee, ein Flugzeug zu bauen, welches die Leistungslücke zwischen Provost und Vampire
schließt. Man nahm Flügel und Leitwerk der Provost und konstruierte den Rumpf so um, dass ein Strahltriebwerk (Armstrong Siddeley Viper) eingebaut
werden konnte. Außerdem wurde ein einziehbares Bugradfahrwerk eingebaut, das sehr kompakt sein konnte da kein Propeller mehr große Bodenfreiheit
verlangte. Die RAF bestellte im März 1953 zehn dieser Maschinen und das erste Flugzeug wurde am 16. Juni 1954 geflogen. Im Jahr 1955 wurde dieses
Modell als Jet Provost T.Mk. I in Dienst gestellt. Dieses Muster erwarb sich bald einen guten Ruf wegen seiner Wirtschaftlichkeit und fast sprichwörtlichen
Robustheit, welche den sowjetischen Konstruktionen in nichts nachstand. Im Laufe der Jahre wurden Flügelspitzentanks, stärkere Triebwerke, eine
Druckkabine eingebaut und strukturelle Verstärkungen an den verschiedenen Versionen vorgenommen. Bei BAC, die Hunting-Gruppe war mittlerweile in
diesem Konsortium aufgegangen, kam man auf den Einfall, die BAC 145, wie die Jet Provost nun bezeichnet wurde, zum Waffentrainer und für den
Kriegsfall zum leichten Angriffsflugzeug auszubauen. Ein Waffentraining war auch mit der Urversion stark eingeschränkt möglich. Das nun als BAC 167
bezeichnete Flugzeug hat zwei festeingebaute MGs und Unterflügelstationen für eine Gesamtlast von 1360 kg, wurde nun Strikemaster getauft und
entspricht der RAF-Version Jet Provost T.Mk. V. Die Royal Air Force hat den Namen Strikemaster nie benutzt.
Textquelle: Wikipedia
Fazit:
Fly hat uns mit diesem Modell eine sehr willkommene Möglichkeit zum
detaillierten Bau einer BAC 167 Strikemaster gegeben. Trotz der kleinen
“Downer” in Bezug auf Cockpithauben und einer umständlichen, da
adaptierten, Bauanleitung, kann der Kit durch seine umfangreichen
Zugaben aus Ätzteilen und Resin mehr als nur punkten.
Wer also einen außergewöhnlichen Jet in ebenso außergewöhnlichen wie
exotischen Markierungen bauen möchte, liegt mit diesem Hingucker
richtig.
Aufgrund des Materialmixes und der Technologie ist dieser Bausatz
mindestens dem erfahrenen Modellbauer zu empfehlen.
Das originalundmodell.de - Urteil zu diesem Bausatz lautet:
SEHR EMPFEHLENSWERT !
Happy Modelling,
Thomas Schneider,
Februar 2016
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Bausatz:
Fly liefert den Bausatz in einem Schüttkarton auf dessen Deckel sich eine
künstlerische Darstellung der Strikemaster befindet. Im Inneren befinden
sich separat verpackt drei braune Spritzrahem, 1 Rahmen Klarsichtteile,
ein Beutel Resinteile, eine umfangreiche Fotoätzteileplatine, ein Folienfilm
zur Darstellung der Instrumente und der hochwertige Decalbogen.
Die Hauptbauteile des Kits befinden sich auf typischen Kleinserien-
Sritzrahmen, welche eine ausgezeichnete Oberflächendetaillierung auf-
weisen. Blechstöße, Klappen, Nieten etc., alles ist scharfkantig wiederge-
geben und allem Anschein nach auch sehr realistisch proportioniert.
Technologiebedingt sucht man Verbindungs- und Passzapfen vergebens.
Die Teile sind für einen Short-Run Bausatz in “normaler” Qualität abge-
spritzt, die deutlich erkennbare Formtrennlinie und einige Grate müssen
versäubert werden.
Diese PowerPack-Edition ist ein echter Multimedia-Kit. So werden die
feinen Bausatzdetails mithilfe der umfangreichen Ätzteilplatine realisiert.
Neben der Aufwertung des Cockpitbereiches mit z.B. den Armaturen-
brettern (plus dahinterliegendem Folienfilm), Hebeln und Rückspiegeln,
sind es gerade die Außendetails wie Anlenker, Gestänge und die ver-
schiedenen Antennen, welche diesen Bogen ausmachen. Für den Arbeits-
platz der Piloten kommen die vielen Resinteile zum Einsatz. Somit wird das
Cockpit zu einem echten Modell im Modell mit fein detaillierten Konsolen
und Schleudersitzen. Auch im Bereich der Fahrwerke wird auf das Resin-
zubehör zurückgegriffen.
Bei den Klarsichtteilen, speziell der Cockpitverglasung hat man die Mög-
lichkeit die Haube offen oder geschlossen darzustellen. Die einteilige,
geschlossene Kabinenhaube ist perfekt gegossen und hochtransparent, bei
der zweiteiligen dagegen muss man deutliche Abstriche machen. Beide
Teile sind innen rauh, somit leicht trüb und sollten vor dem Verbauen poliert
werden. Natürlich kann man auch die einteilige zersägen, was bei dieser
ohne weiteres möglich ist.
Das absolute Highlight ist der in jeglicher Hinsicht perfekt gedruckte
Decalbogen aus dem Hause Cartograf. Dieser bietet alle notwendigen
Markierungen inkl, der Wartungshinweise.
Die im A5-Format gehaltene schwarz-weise Bauanleitung ist mit ihren 14
Baustufen grundsätzlich gut verständlich aufgebaut. Allerdings bezieht sich
diese auf den Hauptseiten auf die normalen Versionen dieses Kits. Die
Zusätzlich zu verwendenden Fotoätzteile, welche übrigens von Brengun
produziert wurden, wurden versionsgetrennt am Ende adaptiert, was ein
Springen in der Bauanleitung notwendig macht.
Fly Models Produktseite:
48016
Preis:
ca. € 29.-
Besonderheit:
“Power Pack”-Version
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Produktidee:
Umsetzung:
Qualität:
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Tiefziehteile
Lackieranleitung, farbig
Fly 48016
BAC 167 Strikemaster Jet Provost T.5/T.5A
Maßstab:
1/48
Anzahl Teile:
ca. 190
Folienfilm
Bauanleitung:
sehr empfehlenswert !
Gesamteindruck:
I
I
Markierungsoptionen:
•
BAC 167 Strikemaster, private owned
warbird, U.S.A.
•
BAC 167 Strikemaster, Air Force of the
Peoples Democratic Republic of Yemen
( South Yemen)
•
BAC 167 Strikemaster, Botswana
Defence Force
•
BAC 167 Strikemaster, Kuwait Air Force
•
Jet Provost T.5, Royal Air Force
BAC 167 Strikemaster Jet Provost T.5/T.5A
Diesen Bausatz erhalten sie im gut sortierten Modellbaufachhandel oder direkt bei FLY814.cz
Vielen Dank an Jiri Valek (Fly Models) für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
Links:
Der Decalbogen ist perfekt im Register gedruckt
und weist einen sehr dünnen Trägerfilm auf.