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ICM  72471

     

   1/72

Neue Wege beschreitet der ukrainische Hersteller ICM mit seinem (im Militärmaß- stab 1/35 bereits bestens bekannten) “Führerfahrzeug” G4, welcher nun als Snap Fit-Kit mit einer sehr ungewöhnlichen Bauanleitungen in 1/72 erhältlich ist. Preis: ca. € 16,80 Produktseite: ICM Model Kit No.72471 Vertrieb in Deutschland: Gebr. Faller GmbH Inhalt: 2 hellgraue Spritzrahmen mit 75 Teilen 1 Spritzrahmen Klarsichtteile (9 Teile) 1 Decalbogen 8 Gummireifen 24-seitige Bau- und Lackieranleitung
Vorbild: Der dreiachsige Geländewagen Mercedes-Benz G4 entstand als schwerer Geländewagen für die Wehrmacht im Jahre 1934. Nach dem ersten Versuch 1926 mit dem Typ G1 startete Daimler-Benz nun noch einen Anlauf. Das Modell trug die interne Baumusterbezeichnung W 31. Die Wagen waren als siebensitzige Tourenwagen oder geschlossene Limousinen ausgeführt. Wegen seines hohen Gewichtes von 3,7 Tonnen wurde der G4 vor allem zum Repräsentieren auf der Straße eingesetzt. In den ersten drei Produktionsjahren hatten sie einen obengesteuerten Achtzylinder-Reihenmotor mit 5018 cm³ Hubraum, der maximal 100 PS (74 kW) leistete. Ein teilsynchronisiertes (II-IV) Vier- ganggetriebe mit Vorgelege leitet die Kraft an alle vier Hinterräder oder wahlweise an alle sechs Räder weiter. Die Hinterräder hängen an zwei Starrachsen mit einem Abstand von 950 mm, die an gemeinsamen halb- elliptischen Auslegerblattfedern aufgehängt sind. Auch die Vorderachse ist starr und hängt an Halbelliptikfedern. Alle sechs Räder haben hydrau- lisch betätigte Bremsen mit Saugluftunterstützung. Die Höchstge- schwindigkeit liegt bei 67 km/h. Lediglich elf dieser Fahrzeuge wurden an die Wehrmacht geliefert. Ab 1937 wurde ein stärkerer Motor eingebaut. Er hat 5252 cm³ Hub- raum und leistet 115 PS (84,5 kW). Die Fahrleistungen blieben – be- grenzt durch die Bauart der Geländereifen – gleich. 1937 und 1938 wurden 16 Fahrzeuge gebaut. 1938 kam ein nochmals größerer Motor zum Einsatz. Er hatte 5401 cm³ Hubraum, liefert aber nur 110 PS (81 kW). Nachdem die Reichskanzlei einige Fahrzeuge für Adolf Hitler und seinen Stab orderte – eingesetzt als Kommandeurswagen z. B. bei der Besetzung Österreichs und der Annexion der sogenannten Rest-Tschechei – konnte Daimler-Benz im letzten Produktionsjahr 1939 nochmals 30 Wagen absetzen. Quelle: Wikipedia
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www.icm.com.ua
Bausatz: Vor einigen Jahren überraschte ICM mit einem aus modernsten Formen stammenden Mercedes-Benz G4 im beliebten Militärmaßstab 1/35. Im Jahr 2013 folgte dann eine weitere Variante im gleichen Maßstab und zusätzlich eine hochskalierte Version für die Liebhaber im klassischen zivilen Modellautobereich 1/24. Mit dem nun kürzlich veröffentlichten kleinen G4 im beliebtesten Plastikmodellmaßstab schließt ICM nun auch diese Lücke und schickt den alten Hasegawa Kit sozusagen in den Ruhestand. Der Bausatz präsentiert sich in einer wiederverschließbaren und äußerst stabilen weißen Pappschachtel mit attraktiv gestalteten Hochglanz- Stülpdeckel. Auf zwei grauen, aus modernen CAD generierten Stahl- formen stammenden Spritzrahmen findet man 75 sehr gut detaillierte Einzelteile. Diese sind für die Bauvariante 1 (Snap Fit) als Steckbausatz ausgeführt. Hierfür sind die Seiten 3-10 des Bauplans vorgesehen. Auf Klein- und Kleinstteile wird hier großzügig verzichtet und bietet eine Option für den Einsteiger. Für die erfahrenen Modellbauer unter uns sind die Bauplanseiten 11-22 vorgesehen. Hier wird der Bau mit allen Anbauteilen in der “Klebevariante” beschrieben. Bei den vielen, extrem filigranen Kleinteilen, wie etwa Spiegel und Griffe, macht der Einsatz von Kleber nicht nur Sinn, sondern ist obligatorisch. Der Bausatz an sich besteht aus den Hauptkomponenten zweiteiliges Chassis, rechte und linke Fahrzeughälfte, Sitze und Motor mit Getriebe- block, den diversen Anbauteilen, der hochtransparenten Klarsichteile, acht profilierten Gummireifen und drei Stahlstifte als Achsen. Alles ist auf möglichst wenige Komponenten verteilt und sollte somit einen schnellen Bau ermöglichen. Die Oberflächen der Spritzgussteile weisen feinste versenkte Details und erhabene Strukturen auf. Die Kleinteile, wie Gestänge o.ä., sind extrem fein ausgeführt und bedürfen zum Auslösen erhöhter Vorsicht. Eine Microsäge statt eines Seitenschneiders ist hier ratsam. Dies ist übrigens auch der Grund, warum ich den Bausatz in der “Klebevariante” mindestens dem erfahrenen Modellbauer empfehle. Der Mitgelieferte Decalbogen erlaubt die Markierung von drei in RLM 63- Grau und einem schwarz lackierten Stabsfahrzeug der Vorkriegsära. Alle Elemente sind exakt gedruckt, leichte Trägerüberstände sind vorhanden, was bei diesem kleinen Maßstab ein “Trimmen” erfordert. Zur Gestaltung des Instrumentenbretts sind erfreulicherweise sechs Einzelelemente vorhanden. Decaloptionen: 4 nicht näher bezeichnete Stabsfahrzeuge
Die Einzelteile warten mit feinsten Details und messerscharfen Konturen auf.
Diesen Bausatz erhalten sie im gut sortierten Modellbaufachhandel. Unten: CAD-Bilder des Modells. Quelle: ICM
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Produktidee:
Umsetzung:
Qualität:
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Begleitbroschüre
Lackieranleitung, farbig

ICM 72471

G4 (1935 production) WWII German Staff Car

Maßstab:  1/72 Anzahl Teile:  95
Folienfilm
Bauanleitung:
Vielen Dank an die Firma ICM für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
sehr empfehlenswert ! Gesamteindruck: I I
Unten: Die Bauanleitung ist im üblichen schwarz/roten ICM-Format gedruckt und führt auf 30 Baustufen für die Snap Fit-Version, sowie 46 Baustufen für die “Klebevariante” zum fertigen Modell. Vor dem Zusammenbau ist ein genaues Studium der Varianten und deren Bauschritte anzuraten. Der Farbteil bietet Dreiseitenansichten der jeweiligen Markierungsoptionen. Als Farbreferenz wird das System von Model Master angegeben.
Foto: (c) T.Schneider