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Kinetic K48062
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Sicherlich erinnert sich der eine oder andere Modellbauer noch an die einige Zeit zurückliegende Ankündigung eines unbekannten Herstellers Namens “Aviation Art”. Dieser hatte sich der Suchoi Su-33 als Erstlingswerk gewidmet und wollte diesen interessanten Jet als High-End Bausatz produzieren. Nach dem Konkurs dieses Herstellers hat Kinetic die Formen übernommen und nun einen phantastischen Bausatz in den Handel gebracht. Inhalt: • 25 graue Spritzrahmen mit 253 Teilen • 1 Spritzrahmen Klarsichtteile mit 10 Teilen • 1 messingfarbene Ätzteilplatine mit 86 Teilen • 1 Decalbogen von CrossDelta / Cartograf • 34-seitige s/w Bau- und Lackieranleitung
Geschichtlicher Hintergrund:
Die Marinefliegerei der früheren Sowjetunion bestand zum größten Teil ihrer Geschichte aus bodenstationierten, herkömmlichen Maschinen mit starren
Tragflächen. Dies war dem Umstand geschuldet, da die sowjetmarine keine Flugzeugträger hatte. Dies wiederum geht auf den Vertrag von Montreux
(Meerengen-Abkommen) vom 20. Juli 1936 zurück, welcher der Türkei die volle Souveränität über die Dardanellen, das Marmarameer und den Bosporus
zurückgab. Er ist noch heute in Kraft und regelt den freien Schiffsverkehr durch diese Gewässer. Ein Teil dieses Vertrages besagt, dass Flugzeugträger die
Meerenge generell nicht passieren dürfen. Dies wiederum ist der Grund, warum Russland ihre VTOL Träger wie Kreuzer und den einzigen Flugzeugträger
Kuznetsov als "schweren flugzeugtragenden Kreuzer" klassifiziert. Der markante Unterschied zwischen der Kuznetsov und einem typischen Flugzeugträger ist
das Flugdeck, welches ohne Katapult auskommt. Sicherlich hatten die Entwickler über den Tellerrand geblickt und das bewährte System der “britischen
Schanze” übernommen um die Flugzeuge in die Luft zu bekommen. Nun mussten nur noch geeignete Flugzeugtypen für den harten Trägereinsatz "gefunden"
werden. Grundsätzlich sind die meisten russischen Jets von Hause aus mit robusten Fahrwerken und verstärktem Flugwerk ausgestattet. Somit musste nur
noch ein spezielles Augenmerk auf Langsamflugeigenschaften, Ziehgeschwindigkeit bei verschiedenen Außenlasten, effektiver Aktionsradius und Sicht über
die Flugzeugnase berücksichtigt werden. Eine Reihe von bestehenden Flugzeugtypen wurde ausgewertet und die vielversprechendsten Kandidaten waren
Varianten der Su-27, Su-25 und MiG-29.
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Bausatz:
Mit einem sehr gefälligen Boxart präsentiert Kinetic die relativ große Schach-
tel der neuen Su-33. Beim ersten Öffnen des praktischen Stülpkartons findet
man neben den sorgfältig und sicher verpackten Spritzrahmen auch zwei
weiße Innenschachteln mit edlem, metallicblauem Druck. Diese enthalten
extrem feine und in einem Stück gegossene Außenlasten in Form von 2 x R-
27ET Alamo, 2 x R-27ER Alamo und 2 x R-73 Archer - Raketen. Der hervor-
ragende Decalbogen und eine sehr dünne, ausgezeichnet umgesetzte
Fotoätzteilplatine komplettieren die Teile des Kits.
Wie Eingangs bereits erwähnt, stammen die Formen von einer inzwischen
nicht mehr existierenden, chinesischen Firma “Aviation Art”.
“Art”, im wörtlichen Sinne von Kunst trifft die Sache hundertprozentig! Was
man hier im Bereich Design und Formenbau geleistet hat ist wirklich atem-
beraubend. Oberflächendetails und Strukturen, egal ob Gravuren, Wartungs-
klappen, Verschlüsse oder gar Leitungen und Kabel, alles ist scharfkantig
und sauber umgesetzt. Nietenreihen sind übrigens, dem Original ent-
sprechend, auch positiv ausgeführt. Ein kleines Highlight sind auch die sehr
realistisch ausgeführten Scharnierbänder der Klappflügel. Ein regelrechtes
Modell im Modell wird das Cockpit nach dem Zusammenbau. Diese Art von
Detaildichte kennt man sonst nur von Resingüssen des Zubehörmarktes.
Der Schleudersitz alleine besteht übrigens aus satten 21 Teilen!
Wie bereits bei vorangegangenen Modellen (z.B. den beiden AMX) lässt
Kinetic die Spritzrahmen nun beim Mitbewerber HK-Models produzieren. Ein
Qualitätsunterschied der deutlich sichtbar ist! Hatte man früher bei Kinetic
immer das leidige Thema Sinkstellen, welche teilweise an Stellen zu finden
waren, die einen gehörigen Einsatz von Spachtelmasse und Gravurwerk-
zeug zur Folge hatte, so findet man bei der Su-33, bedingt durch die
Materialstärke, lediglich 4 leichte Sinkstellen an den “Wurzeln” der Höhen-
ruder. Die Auswerfermarken wurden bei diesem Bausatz sehr intelligent
platziert. Nach dieser ersten Durchsicht des Kits wurden die meisten an
später unsichtbare Stellen gesetzt.
Neben den hervorragenden optischen Details gibt es auch sehr gut gelöste
technische Umsetzungen. Beispielsweise sind für die Fahrwerksmontage
tiefe und verdrehungssichere Zapfen und Aufnahmen vorhanden.
Die Klarsichtteile sind ebenfalls sehr sauber, hochtransparent und
schlierenfrei gespritzt, haben aber einen kleinen Makel in Form der bei
asiatischen Herstellern schon fast obligatorischen Formtrennlinie. Bedingt
durch die Tropfenform der Haube ist das bei diesem Bausatz (meines
Wissens) derzeit technisch nicht anders lösbar.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Produktidee:
Umsetzung:
Qualität:
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Tiefziehteile
Lackieranleitung, farbig
Kinetic K48062
Su-33 (Flanker D)
Maßstab:
1/48
Anzahl Teile:
über 249
Folienfilm
Bauanleitung:
Markierungsoption:
19 darstellbare Maschinen der 1. Staffel (Adler) und 2. Staffel
(Tiger) der Nordflotte der 279. Flottille auf dem schweren
flugzeugtragenden Kreuzer Kuznetsov
Die Suchoi Su-33 (NATO Codename: Flanker D) ist das
Ergebnis einer Reihe von Modifikationen welche die SU-27
durchlief. Für die Eignung auf einem Flugzeugträger wurden
Änderungen wie Klappflügel, modifiziertes Fahrwerk und der
obligatorische Fanghaken vorgesehen. Zusätzlich erhielt die
Su-33 einige Änderungen am Flugwerk, die der zweiten
Flanker-Generation inkl. der markanten Canards entsprechen.
Aktuell befindet sich die Su-33 in einer prekären Lage.
Verhandlungen mit der Volksrepublik China über einen Export
scheiterten und auch die Indische Marine zeigte kein
Interesse für die Maschine, da sie für ihren Flugzeugträger
Vikramaditya MiG-29K Kampfflugzeuge verwendet. Daraus
folgend wurde 2009 beschlossen, die Su-33 aus Kosten-
gründen außer Dienst zu stellen. Die Maschinen befinden sich
zwar immer noch auf aktuellem technischen Stand, erweisen
sich aber durch die geringe Stückzahl von lediglich 24
Flugzeugen als ineffizient. Die Betriebskosten, insbesondere
die Ersatzteilversorgung, sorgten letztendlich für die
Einstellung dieses höchst interessanten Waffensystems.
Oben: Eine ganz hervorragende Detaillierung ermöglicht der bausatzeigene, sehr
dünne und filigrane Fotoätzteilebogen wie man an den Schubdüsen (Schachtelseite,
Bild oben) erkennen kann.
Rechts: Das Design des Decalbogens stammt aus dem Hause Crossdelta, gedruckt
wurde bei der italienischen Decalschmiede Cartograf. Diese Kombination garantiert
höchstmögliche Qualität und eine stressfreie Verarbeitung.
Unten: Wo Licht ist, ist auch Schatten! In unserem konkreten Fall sogar viel Schatten.
So ausgezeichnet der Bausatz samt Ätzteile und Decalbogen auch ist, der absolute
Downer ist die Bau- und Lackieranleitung! Neben der in keinster Weise mehr zeit-
gemäßen Gestaltung hat man durchaus Schwierigkeiten die Klebepositionen anhand
der kontrastarmen Baugruppen zu finden. Eine farbige Lackier- und Decalanleitung
wäre bei einem Bausatz dieser Güte obligatorisch!
Farbhinweise sind in einer Tabelle mit 7 Herstellern angegeben.
