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Special Hobby SH72294
1/72
Bereits 2014 kündigte der tschechische Hersteller Special Hobby eine neue, aus
modernen Stahlformen stammende Mirage F.1 im kleinen Maßstab 1/72 an. Seit
kurzem ist diese in der griechischen F.1CG-Variante verfügbar und findet bereits
großen Anklang bei den Modellbauern.
Inhalt:
•
6 graue Spritzrahmen mit 67 zu verwendenden Teilen
•
1 Klarsichtteilerahmen mit 9 zu verwendenden Teilen
•
4 Resinteile
•
1 Decalbogen
•
8-seitige Bauanleitung
Vorbild:
Die Mirage F1 wurde von Dassault in Eigeninitiative auf Basis der Mirage III als kleinere, leichtere und einsitzige Alternative zu der 1964 von Frankreich
geforderten Dassault Mirage F2 entwickelt. Die Maschine absolvierte ihren Erstflug am 23. Dezember 1966; dieser Prototyp stürzte im Mai 1967 ab,
woraufhin die Flugerprobung erst ab März 1969 fortgesetzt wurde. Die ersten Serienexemplare wurden im März 1973 an die französische Luftwaffe
ausgeliefert, wogegen es bei der schon ein halbes Jahr vor der F1 zum Erstflug gestarteten Mirage F2 beim Prototyp blieb.
Die Maschinen wurden später auch nach Jordanien, Griechenland, Kuwait, Spanien, Marokko und weitere Staaten exportiert. So wurden als erster Export-
erfolg ab 1975 32 Mirage F1AZ und 16 F1CZ nach Südafrika exportiert und dort bis November 1997 eingesetzt. Die meisten Maschinen (110) wurden vom
Irak gekauft.
Insgesamt wurden 730 Maschinen gebaut, davon 251 für die französische Luftwaffe. Stationierungsorte waren unter anderem Cambrai, Colmar, Creil, Reims
und Straßburg. Die Jägerversion F1C stand bis 2003 noch bei der Armee de l'Air in Dienst. Zum Einsatz kamen die Maschinen in verschiedenen
militärischen Konflikten, so unter anderem im Iran-Irak-Krieg, im Alto-Canepa-Grenzkrieg zwischen Ecuador und Peru, im südafrikanischen Krieg gegen die
namibische Unabhängigkeitsbewegung (SWAPO) und im Tschadkonflikt. Marokko will seine noch in Dienst stehenden F1CH, F1EH und luftbetankungs-
fähige F1EH-200 ab 2010 mit Glascockpit, neuen Schleudersitzen, MICA-Raketen sowie Zielsuchbehältern Damocles modernisieren lassen.
Im Sommer 2011, wenige Jahre vor der erwarteten Außerdienststellung in Frankreich, verlegte mit der EC 02/033 Savoie die letzte F1-Einheit nochmals auf
eine neue Heimatbasis – den Militärflugplatz Mont-de-Marsan – , da die bisherige in Reims geschlossen wurde. Im Rahmen der Opération Serval waren ab
Januar 2013 auch zwei Mirage F1 CR als Aufklärer im Einsatz. Die Einheit wurde im Juni 2014 außer Dienst gestellt, letztmals flogen F1 am 14. Juli 2014
über die Avenue des Champs-Élysées.
Der spanische Ejército del Aire stellte seine letzten vier Mirage F1 im Juni 2013 auf der Basis Los Llanos außer Dienst, sie waren zuletzt nur noch bei der
141. Staffel des dortigen 14. Geschwaders stationiert, frühere Nutzer waren das 11. Geschwader, damals stationiert in Manises, und die 462. Staffel des 46.
Geschwaders in Gando.
Mirage F.1CG: Griechenland betrieb 40 einsitzige Mirage F.1CG. Diese gingen auf eine Bestellung des Jahres 1974 zurück, ein Jahr später wurden sie
bereits beim 334 und 342 Geschwader in Dienst gestellt. Die griechischen F1CG wurden mit Sidewinder AIM-9P Raketen bewaffnet, im Gegensatz zu den
sonst verwendeten Matra Magic II, zudem konnten vier AIM-9P mitgeführt werden anstatt der bei anderen Luftwaffen üblichen zwei Raketen. Die griechische
Luftwaffe musterte die verbleibenden 27 Mirage F.1CG am 30. Juni 2003 aus. Sie standen 28 Jahre im Dienst und absolvierten 160.000 Flugstunden.
Quelle: Wikipedia
Fazit:
Was lange währt, wird endlich gut. In diesem speziellen Fall sogar sehr gut!
Mit der F.1CG liefert uns Special Hobby einen äußerst attraktiven und lange ersehnten Bausatz aus neuen Formen.
Alles in allem gesehen gibt es nur wenige Kritikpunkte (auch kleine Baustufen in der Anleitung lassen sich vergrößern).
Durch die Auslegung der Spritzrahmen und der unzähligen versionsspezifischen Teile lässt sich bereits jetzt abschätzen, dass einige weitere Modelle auf
dieser Grundlage erscheinen werden. Eine spanisch/marokkanische F.1CE/CH ist herstellerseitens bereits kurz vor der Auslieferung.
Aufgrund der filigranen Kleinteile empfehle ich diesen Bausatz dem erfahrenen Modellbauer.
Das originalundmodell.de - Urteil zu diesem Bausatz lautet:
SEHR EMPFEHLENSWERT !
Happy Modelling,
Thomas Schneider,
Februar 2016
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Bausatz:
In einem attraktiv gestalteten, rot/weißen Stülpkarton, welcher bereits
durch die Farbe die Special Hobby-Produktlinie in 1/72 erkennen lässt,
befinden sich gut verpackt vier mittelgraue Spritzrahmen, zwei Rahmen
mit Rumpfhälften, ein Spritzrahmen mit Klarsichtteilen, ein Decalbogen,
vier Resinteine und die farbige Bau- und Lackieranleitung.
Bei diesem Bausatz handelt es sich um eine aus modernen Stahlformen
stammende Formneuheit diesen Jahres. Betrachtet man die Spritz-
rahmen, so fällt einem sofort der außergewöhnliche Detailreichtum und die
hohe Qualität der Spritzgussbauteile auf. Die obligatorische Form-
trennlinie ist vernachlässigbar gering und bedarf lediglich an runden Teilen
wie Fahrwerksbeine oder Räder einer Nacharbeit. Grate sind erstmal nicht
erkennbar, relevante Sinkstellen, welche eine Nacharbeit erfordern, sind
an den Tragflächenwurzeln zu entdecken. Die sehr überzeugende
Rumpfoberfläche besteht aus scharfkantigen, versenkten Gravuren und
erhabenen Strukturen mit feinen Details. Einige Zugangsklappen und
Blechstöße an der Tragflächenoberseite und den Rumpfteilen wirken
etwas überbetont, was sich aber mit dem ersten Farbauftrag, bzw. der
Grundierung egalisiert. Apropos Rumpfteile, sämtliche Angusskanäle
führen direkt auf die Klebeflächen und beschädigen somit beim Heraus-
trennen die exakten Kanten der Klebenaht nicht. (Siehe großes Bild
rechts).
Die Fahrwerkschächte besitzen bereits einige Strukturen und Leitungen
und sind für diesen Maßstab gut umgesetzt. Dies trifft ebenso für den
Arbeitsplatz des Piloten zu. Auch dieser ist gut gestaltet, besonders der
Schleudersitz macht einen sehr guten Eindruck. Natürlich sollte man das
Gurtmaterial ergänzen. Die Instrumente werden übrigens durch Decal-
elemente realisiert.
Der Bausatz verfügt über einen eigenen Spritzrahmen mit reichlich
Außenlasten. Je nach gewählter Option werden hiervon gerade einmal 4
oder 8 Bauteile für die Zusatztanks benötigt. Somit wandern über 40
Bauteile, wie z.B. RP35 Zusatztanks, ASTAC Recce Pod, RAPHAEL
Recce Pod, Matra R550 Magic und Magic II, Matra Super 530F, GBU-12
und vieles mehr, in die Restekiste.
Eine besondere Erwähnung gilt den Lufteinläufen der Triebwerke. Diese
sind hervorragend in einem Stück gegossen. Dadurch entfallen umständ-
lich zu verschleifende Klebenähte im Inneren, die Angussstege und zu-
sätzlich angebrachte Auswurfhilfen befinden sich dann allerdings im Sicht-
bereich und müssen nach dem Aussägen verschliffen werden. (Siehe
erstes Bild unten). Meiner Meinung trotzdem die bessere Lösung.
Zweites Bild unten: Die Luftbremsen der Rumpfunterseite sind als sepa-
rate Bauteilblöcke in die Rumpfhälften einzusetzen. Hier darf offenbar in
Zukunft mit einem passenden Zurüstteil für ausgefahrene Bremsen
gerechnet werden.
Schön umgesetzt für diesen Maßstab sind auch die kleinen Verdichter-
schaufeln der Triebwerke. Allerdings wird man hiervon am fertigen Modell
wohl nicht mehr allzu viel sehen.
Das Cockpit ist ebenfalls gut detailliert, bei dem die Instrumente mit
Decalelementen dargestellt werden. Da die Magister einen sehr guten
Einblick in das Cockpit gewährt, sollten die Sitze mit Gurtmaterial ergänzt
werden!
Oben: Die Einzelteile warten mit feinsten Details auf.
Die Klarsichtteile sind schlierenfrei und sauber gespritzt.
Erhältlich bei
:
specialhobby.eu
Preis:
ca. € 16,60
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Produktidee:
Umsetzung:
Qualität:
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Begleitbroschüre
Lackieranleitung, farbig
Special Hobby SH72294
Mirage F.1 CG
Maßstab:
1/72
Anzahl Teile:
124
Folienfilm
Bauanleitung:
Vielen Dank an die Firma Special Hobby für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
Oben: Die ungewöhnliche, schräge Klebekante des Radoms ist
dem Resin-Zubehörprogramm aus gleichem Hause (CMK)
geschuldet. Hier kann auf einfache Weise ein Cyrano IV Radar
mit offenen Verschlüssen adaptiert werden.
Rechts: Dem Bausatz liegt ein exzellent gedruckter Decalbogen
von Cartograf (Italien) bei, welcher in der Qualität kaum zu
übertreffen ist. Aus Erfahrung lassen sich diese sehr gut
verarbeiten.
Unten: Die Bau- und Lackieranleitung ist, wie immer bei Special
Hobby, hochwertig gedruckt. Die abgebildete Größe der
einzelnen Baustufen ist zwar akzeptabel, könnte aber durchaus
ein größeres Format vertragen! Farbhinweise sind im System
des Herstellers Mr.Hobby (Gunze) aufgeführt.
Decaloptionen:
•
F.1CG No.129, 334 Mira Sq., special anniversary
markings
•
F.1CG No.129, 334 Mira Sq., three color (Ghost) scheme
•
F.1CG No.129, 334 Mira Sq., original French camouflage