© Thomas Schneider - originalundmodell.de
AvantGarde Model Kits 86001
1/72
AERO L-29 Delfin
AMK hatte bereits mir der 1/48er Variante der L-29 Delfin neue Maßstäbe für dieses
Modell gesetzt. Sehr überraschend war es als das Unternehmen aus Macau vor nur
wenigen Monaten zusätzlich eine kleine 1/72er Variante bekanntgab. Nach einer wirklich
sehr kurzen Entwicklungszeit liegt das Ergebnis nun vor. Ohne viel Worte zu verlieren,
ein typischer, hochkarätiger AMK-Kit!
Preis:
ca. € 14,95
Erhältlich in Kürze bei HGW Models oder im gut sortierten Fachhandel
Inhalt:
•
4 mittelgraue Spritzgussrahmen mit 109 Teilen
•
1 spritzrahmen Klarsichtteile mit 8 Teilen
•
1 messingfarbene Fotoätzteilplatine (11 Teile)
•
1 Decalbogen
•
12-seitige, fabige Bau- und Lackieranleitung
Vorbild:
Die tschechoslowakische Aero L-29 Delfín (NATO-Codename „Maya“) war in den 1960er-Jahren der Standard-Strahltrainer der Staaten des Warschauer
Pakts. Die Projektierungsarbeiten wurden von Karel Tomaš und Zdeněk Rublič durchgeführt und begannen 1955. Der Erstflug des Prototyps XL-29
(Kennzeichen: OK-70) fand am 5. April 1959 statt und wurde von Rudolf Duchon durchgeführt. Im September 1961 fand ein Vergleichsfliegen zwischen der L-
29, der sowjetischen Jak-30 und der polnischen TS-11 Iskra in Monino statt. Mit Ausnahme Polens, das an seinem Muster festhalten wollte, entschieden sich
alle Staaten des Warschauer Pakts für die L-29. Die Serienproduktion begann im Februar 1962 mit der Nullserie (WNr. 190001–190010) bei Aero in
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Bausatz:
AMK liefert auch diesen kleinen Bausatz in einer attraktiv gestalteten
Stülpschachtel welche, wie schon beim großen Bruder in 1/48, ein
CAD-Bild der Decalvariante A ziert.
Beim ersten Öffnen der Schachtel kommt es wieder einmal zum “Aha-
Effekt”, nur dieses mal eher dem Umstand geschuldet, dass die
Einzelteile eines 1/72er Trainers nicht wirklich viel Platz benötigen.
Somit wirkt der Inhalt etwas verloren im Inneren der Box, wenn man
wie ich zuletzt die MiG-31 aus gleichem Hause in Händen hatte.
Dem Ideenreichtum zum Bausatz und der Qualität tut dieser erste
Eindruck auf jeden Fall keinen Abbruch wie wir gleich sehen werden.
Im Inneren der Schachtel finden wir 4 mittelgraue Spritzrahmen mit
109 der grundsätzlichen Teile. Der Spritzrahmen A enthält im Prinzip
die Kleinteile wie etwa Fahrwerke, Cockpit, Klappen, Triebwerkein-
läufe und die beiden Rumpfhälften. Auf dem Spritzrahmen B geht es
etwas unspektakulärer zu. Hier sind lediglich die vier Tragflächenteile,
das Seitenruder und die Landeklappen zu finden. Der Rahmen C ist
doppelt vorhanden und beinhaltet je einen Sitz, Zusatztank, ein Rad,
eine Felge usw.
Die Qualität der Spritzgussteile ist wie eingangs bereits erwähnt,
typisch AMK, also sehr hoch. Wie unten im Bild mit den Trocken-
passungen zu sehen, wurde alles sehr exakt umgesetzt und dürfte
einen reibungslosen Bau garantieren. Die Teile an sich verfügen dem
aktuellen Stand der Technik gemäß feinste, scharfkantige Gravuren
und Nietenreihen. Angegossene Leitungen, Wartungsklappen und
Trennstellen sind perfekt wiedergegeben. Auffällig ist nur eine geringe
Abflachung der unteren Rumpfklebenaht. Hier sollte vorsichtig über-
schliffen werden. Doch zurück zu den Details: Der Bugschacht und
das Cockpit -was auch die Seitenwände der Rumpfhälften betrifft-
sind für diesen Maßstab sehr gut ausgestattet!
Die seitlichen Konsolen bieten reichlich Strukturen, welche durch ein
Trockenmalen perfekt hervorzuheben sind. Die Instrumentenbretter
machen ebenfalls einen überzeugenden Eindruck, können mit den
Elementen des Decalbogens aufgewertet werden.
Ein besonderes Gimmick, vor allem bei einem Bausatz dieser
Preisklasse und Größe, ist die im Bausatz enthaltene Fotoätzteilpla-
tine. Diese bietet hauptsächlich Teile für die Landeklappen. Genauer
gesagt für die innere Rippenstruktur, diese wird damit überzeugend
aufgebaut. Trotz dieser Ätzteilplatine sind aber unverständlicherweise
keine Gurte im Set enthalten.
Im Bauplan ist zwar kein Buggewicht angegeben, nach einer kurzen
Kontrolle mit dem trocken zusammengesteckten Modell aber sinnvoll.
Der Bauplan ist prinzipiell gut umgesetzt, die einzelnen Baustufen
sind aber an der Grenze dessen, was wir Modellbauer wünschen.
Ähnlich sieht es mit den Lackieranleitungen bzw. mit den Positions-
angaben der Decals aus. Nur dass diese definitiv zu klein sind. Ohne
Vergrößerung lässt sich die genaue Position der Stencils nicht
bestimmen!
Vodochody und endete 1974 nach 3.665 gebauten Exemplaren;
davon wurden 1.722 Stück bei LET in Kunovice gefertigt.
Die L-29 war einfach zu fliegen und anspruchslos in der Wartung,
was sie zu einem beliebten Flugzeug machte. Neben der normalen
Trainerversion existierten eine einsitzige Kunstflugversion (L-29A
Delfin Akrobat) und eine reine Kampf- und Aufklärungsversion L-
29R mit einer Kameraausrüstung im Bug und Unterflügel-
Außenstationen für Raketenbewaffnung.
In der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre wurde die L-29 durch das
Nachfolgemodell L-39 Albatros ersetzt.
Konstruktion: Die L-29 war ein freitragender Mitteldecker in Ganz-
metall-Halbschalenbauweise mit kreisförmigem Rumpfquerschnitt
und einem T-Leitwerk. Die Tragflächen waren nicht gepfeilt und
besaßen je einen Hauptholm. An Außenlaststationen konnten zwei
Zusatztanks mitgeführt werden, die die Reichweite der Maschine
um 254 Kilometer vergrößerten. Das einfach bereifte
Bugradfahrwerk war gefedert und vollständig einziehbar.
Quelle: Wikipedia
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Gewichte
Begleitbroschüre
Lackieranleitung, farbig
AvantGarde Models 86001
AERO L-29 Delfin
Maßstab:
1/72
Anzahl Teile:
128
Folienfilm
Fazit:
AMK hat mit ihrem Erstlingswerk in 1/72 wieder voll ins Schwarze getroffen. Für wenig Geld erhält man einen hervorragenden Spritzgussbausatz, der einfach
nur Spaß macht! Ob man sich die relativ komplizierte Decaloption A mit den großflächigen und um Rundungen zu legenden Elementen wirklich antut sei dahin
gestellt. Auf alle Fälle bietet der Kit mit eben dieser Option einen Hingucker schlechthin.
Das große Problem sehe ich -wie schon bei den 1/48er Modellen- in den sehr kleinen Abbildungen des Decalplans. Ohne Vergrößerung oder anderweitige
Vorlagen ist das nur so “Pi mal Daumen” zu bewerkstelligen. Nochmals einen Schritt zurück getreten und den Bausatz im Gesamten betrachtet trübt das den
ansonsten sehr positiven Gesamteindruck aber wenig!
Das originalundmodell.de - Urteil zu diesem Bausatz lautet: SEHR EMPFEHLENSWERT !
Happy Modelling,
Thomas Schneider,
Mai 2016
Produktidee:
Umsetzung:
Spritzguss:
Bauanleitung:
Decalqualität:
Unten:
Dem Bausatz liegt ein großer Decalbogen für fünf Markierungsvarianten
bei. Dieser ist glänzend, perfekt im Register gedruckt. Allerdings sind
teilweise Trägerüberstände von bis zu 2mm vorhanden. Hier macht
vorsichtiges “Trimmen” Sinn.
Erfreulicherweise wurden die Instrumente für das Cockpit berücksichtigt.
Oben: Die kleine Fotoätzteilplatine bietet Teile für die
innere Struktur der Landeklappen, Teile für die
Luftbremsen und den Rumpf.
Markierungsoptionen:
•
Ukraine - Aeroclub of Kharkiv,
2010
•
Air Force of the USSR
•
Czechoslovak Air Force -
Kuchyňa A.B. - 1978
•
Egyptian Air Force College
Bilbeis
•
East German Air Force - 2nd
half of 80´s
Oben:
Trockene Probepassungen quittieren eine hervor-
ragende Passgenauigkeit. Bereits mit wenigen
Klebstreifen hält das Modell zusammen.