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ICM 72303
1/72
Nach ICM´s sehr erfolgreicher Do 17Z-10 in 1/48 kommt nun ebenfalls eine aus neuen
Formen stammende Version im kleinen Maßstab 1/72. In Sachen Detaildichte und
Spritzgussqualität steht die “Kleine” dem großen Bruder in nichts nach.
Preis:
ca. € 28,-
Produktseite:
ICM Model Kit No.72303
Vertrieb in Deutschland:
Gebr. Faller GmbH
Inhalt:
•
3 graue Spritzrahmen mit 147 Teilen
•
1 transparenter Spritzrahmen mit 8 Teilen
•
1 Decalbogen
•
20-seitige Bau- und Lackieranleitung
Vorbild:
Um die Geschichte der Do 17 Z-10 „Kauz II“ etwas verständlich zu machen, ist es unumgänglich, etwas weiter auszuholen. Im Jahr 1933 suchte die
Lufthansa nach einem schnellen Postflugzeug, das zudem 6 Passagiere befördern sollte. Dornier bekam mit der Do 17 den Zuschlag, und bereits 1935
begann die Lufthansa den Flugbetrieb mit den Prototypen V1,V2 und V3 zur Evaluation. Die Luftwaffe zeigte ebenfalls Interesse an der Do 17 als Bomber
und so entstand die militarisierte V7 mit Bewaffnung und Bombenschacht. Die V9 stellt den Ausganstyp für die militärische Serienproduktion dar, die
schließlich zur Do 17 Z mit Bramo-Motoren führte. Die Do 17 Z-6 „Kauz I“ war die erste Nachtjagdvariante, von der lediglich ein Exemplar gebaut wurde.
Die Do 17 Z-10 „ Kauz II“ entstand wie die Z-6 aus der Z-3 und erhielt neben einer überarbeiteten Nase eine stärkere Bewaffnung. Hinzu kam die
sogenannte Spanner-Anlage in der Nase mit dem durch die linke Frontverglasung der Kanzel ragenden Suchgerät ( Q-Gerät), welches das Revi C12/D
ergänzte. Es wurden 9 Z-10 und mit der einzigen Z-6 insgesamt 10 Nachtjäger gebaut, die alle bei der I./NJG2 eingesetzt wurden. Da das Spanner-Gerät zu
empfindlich war, wurde es durch das erste Radargerät SN-2 Lichtenstein ersetzt. Die Do 17Z-10 wurde im Verlauf des Jahres 1940 von der schnelleren Ju
88C abgelöst.
Fazit:
ICM hat auch mit der 1/72er Variante der Do 17Z-10 einen hervorragenden Bausatz geschaffen. Ergänzt
man das Gurtmaterial und die üblichen Kleinigkeiten, so lässt sich aus diesem Bausatz ein nicht alltäglicher
Blickfang in schwarz bauen.
Das originalundmodell.de - Urteil zu diesem Bausatz lautet: SEHR EMPFEHLENSWERT !
Happy Modelling,
Thomas Schneider,
April 2016
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Bausatz:
ICM liefert die 1/72er Z-10 in der üblichen, neutralen und wiederverschließ-
baren Schachtel mit attraktiv gestalteten Boxart auf einem separaten
Stülpdeckel. Im inneren befinden sich fein säuberlich verpackt, zwei große
Spritzrahmen mit den Hauptbauteilen, ein Spritzrahmen mit Klarsichtteilen,
ein Decalbogen und die 20-seitige Bauanleitung.
Natürlich sind die Klarsichtteile gegen Beschädigungen durch Scheuern
extra verpackt. Diese sind hochtransparent und schlierenfrei gespritzt.
Durch die markante, großzügige Verglasung hat man einen sehr guten
Einblick in den Cockpitbereich. Dieser ist für diesen Maßstab erfreulich gut
detailliert. Sogar das Stoffgeflecht der Sitze ist ähnlich dem 1/48er Modell
akkurat wiedergegeben. Zur Darstellung der Instrumentenbretter sind
Decalelemente vorgesehen. Wie zu erwarten war sind auch hier die Gurte
nicht berücksichtigt worden. Der ambitionierte Modellbauer sollte diese, der
großzügigen Einsicht wegen, auf jeden Fall ergänzen. Gut umgesetzt sind
die beiden Bramo-Sternmotoren mit den Motorträgern, bis hin zum Brand-
schott, welches durch den jeweiligen Fahrwerkschacht gut zu erkennen ist.
Die Motoren selbst überzeugen durch sehr fein umgesetzte Kühlrippen.
Auch die Zylinderköpfe mit den Ventildeckeln sind originalgetreu nach-
empfunden. Leider hinken die Stösselstangen, bedingt durch die dem
Maßstab geschuldete Materialstärke, dem Rest hinterher. Der Zubehör-
markt wird sich wohl in nächster Zukunft darum kümmern.
Die Fahrwerksschächte und das Fahrwerk sind in ihrer Ausstattung und
dem hohen Detaillierungsgrad identisch mit dem restlichen Modell. Die
Quer-, Höhen- und Seitenruderflächen sind separat ausgeführt, wodurch
ein ausgelenkter Anbau möglich ist.
Etwas befremdlich wirkt allerdings die Baustufe 44ff. im Plan, in der neben
dem großen Zusatztank im Bombenschacht auch etliche Bomben samt
Rack zur Verwendung kommen. Nicht vorhanden ist der Infrarotschein-
werfer des Spanner-Gerätes im Flugzeugbug. Auch hier sollte man etwas
Zeit investieren und diesen Bereich minimal detaillieren.
Bei den Wasserschiebebildern hat ICM gehörig aufgeholt. Diese sind nun
von überzeugender Qualität, versatzfrei und exakt gedruckt.
Die Einzelteile warten mit feinsten Details und messerscharfen
Konturen auf.
Diesen Bausatz erhalten sie im gut sortierten Modellbaufachhandel.
Unten: CAD-Bilder.
Quelle: ICM
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Produktidee:
Umsetzung:
Qualität:
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Begleitbroschüre
Lackieranleitung, farbig
ICM 72303
Do 17Z-10 WWII German Night Fighter
Maßstab:
1/72
Anzahl Teile:
155
Folienfilm
Bauanleitung:
Vielen Dank an die Firma ICM für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
Do 17Z-10 WWII German Night Fighter
Rechts: Das Herauslösen des Bauteils mit den Stösselstangen könnte zur
Herausforderung werden. Die Spritzgusskanäle laufen zwischen den Stangen.
Unten:
Die typische ICM-Bauanleitung ist klar und übersichtlich gestaltet. Als
Farbreferenz sind die Systeme von Revell und Tamiya angegeben.
Decaloptionen:
•
Do 17 Z-10, R4 + LK, Gilze- Rijen, I./NJG 2, Gilze-Rijen,
Oktober 1940
•
Do 17 Z-10, R4 + AK, Staffelkapitän 2./NJG 2 Erich Jung,
Gilze- Rijen, Herbst 1940