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Special Hobby  SH72183

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Mit der Me 163A hat Special Hobby einen ihrer Klassiker aus den 1990ern zu neuem Leben erweckt. In der vorliegenden Version mit Upgrade-Teilen und Scheuch-Schlepper ergibt sich eine sehr interessante Wiederauflage. Inhalt: 2 graue Spritzgussrahmen mit 40 zu verwendenden Teilen 1 Klarsichtteil 11 Resinteile 2 messinfarbene Bögen Fotoätzteile 1 Folienfilm 1 Decalbogen 12-seitige farbige Bauanleitung
Vorbild: Die Messerschmitt Me 163 „Komet“ (Spitzname „Kraftei“) war ein Objektschutzjäger mit Raketenantrieb (Raketenflugzeug) der Messerschmitt AG. Geistiger Vater der Me 163 war der Aerodynamiker und Konstrukteur Alexander Lippisch, der für seine eher ungewöhnlichen Flugzeug-Konzepte bekannt war. Von seinem Reißbrett stammen die Projekte Li P 01-111 bis Li P 01-119 sowie das Versuchs-Segelflugzeug DFS 194 (DFS = Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug), das zur Vorerprobung der Me-163-Bauweise diente. Dabei kam das erste inzwischen fertiggestellte und für die Me 163 bestimmte 300 kp (2943 N) starke Walter-Raketentriebwerk RI-203a zum Einbau. Der Versuchspilot Heini Dittmar, ein erfahrener Segelflieger, führte vom Sommer 1940 an in der Erprobungsstelle der Luftwaffe in Peenemünde die Flugerprobung durch, wobei die für niedrige Geschwindigkeiten ausgelegte Zelle des DFS 194 aber nur Geschwindigkeiten bis maximal 550 km/h erlaubte. Aufgrund dieser ersten Erfolge bei der Erprobung der mit Raketentriebwerk versehenen DFS 194 erlaubte das Reichsluftfahrtministerium die Fertigstellung der beiden ersten V-Muster der Me 163. Der erste Raketenflug einer Me 163 fand am 8. August 1941 in Peenemünde statt, nachdem das eingetroffene, mit einem Schub von 750 kp erheblich stärkere Walter-Triebwerk RI-203b in die ursprünglich für Geschwindigkeiten bis etwa 850 km/h ausgelegten Zelle eingebaut worden war. Pilot war wiederum Heini Dittmar. Wie bei der DFS 194 wurde ein unmittelbar nach dem Start abgeworfenes Zweirad-Fahrwerk eingesetzt; eine zentrale Kufe diente der Landung. Bereits beim vierten Flug nach einigen Tagen erreichte Dittmar 840 km/h, im September sogar 920 km/h – dabei verlor er aber einen Teil des Seitenruders durch Ruderflattern, ohne weitere Folgen. Um die Möglichkeiten der Maschine vollständig auszunutzen, die anderenfalls durch den Kraftstoffverbrauch in der Startphase beschränkt waren, erfolgten die weiteren Starts im Schlepp einer Messerschmitt Bf 110C. Wenn das Raketentriebwerk erst in 4000 Metern Flughöhe gezündet wurde, ließen sich Reichweite und Geschwindigkeit steigern. Trotz der Begrenzung des Treibstoffvorrats auf 75 Prozent (aufgrund mangelnder Leistung der Bf 110) konnte auf diese Weise ein inoffizieller Geschwindigkeitsrekord erreicht werden. Die Messstrecke von drei Kilometern, die durch Askania-Theodoliten exakt bestimmt war, entsprach den amtlichen Vorschriften der FAI, allerdings wurde sie nicht in der vorgeschriebenen Höhe von maximal 100 Metern und nur in einer Richtung durchflogen. Die Zeit betrug genau 10,76 Sekunden. Am 2. Oktober 1941 wurde eine Geschwindigkeit von 1003,67 km/h erreicht, was einer Mach-Zahl von 0,84 entspricht. Aufgrund von Kompressibilitätseffekten erfolgte bei dieser Geschwindigkeit kurz hinter der Messstrecke der Übergang in einen steuerlosen Sturzflug, Dittmar konnte das Flugzeug jedoch abfangen und sicher landen. Alexander Lippisch und Heini Dittmar wurde die Lilienthal-Medaille verliehen, Dittmar zum Flugkapitän ernannt. Dieser Rekord wurde erst fast sechs Jahre später am 19. Juni 1947 von einer Lockheed P-80R „Shooting Star“ mit 1003,59 km/h eingestellt und am 20. August 1947 von einer Douglas D-558-1 „Skystreak“ mit 1030,82 km/h übertroffen. Aus der Me 163A wurde dann die Me 163B entwickelt. Vorübergehend trug die Me 163B die Bezeichnung Li 163S (S für Serienausführung), aber nachdem eine geplante „Super 163“ nicht gebaut wurde, blieb es letztendlich bei der Bezeichnung Me 163B. Am 6. Juli 1944 erreichte Heini Dittmar mit der Me 163B V18 Komet mit dem Stammkennzeichen der Luftwaffe VA + SP eine Geschwindigkeit von 1130 km/h und wurde von Neville Duke offiziell erst im Jahr 1953 mit einer Hawker Hunter F Mk3 mit 1171 km/h übertroffen.   Quelle: Wikipedia
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Bausatz: Mit der Me 163A brachte Special Hobby nun eine (Varianten-) Wiederauflage des bestens bekannten Condor/MPM-Kits aus dem Jahr 1992, mit exklusiver Zusatzausstattung, heraus. In der wie üblich mit sehr ansprechend gestalteten Deckelbild versehenen Schüttbox befindet sich ein klassischer Vertreter eines Kleinserienbausatzes und ein aus modernen Stahlformen mit Resinteilen komplettierter Scheuch-Schlepper. In dem wiederverschließ- baren Folienbeutel befinden sich drei Spritzrahmen aus grauem Plastik, gesondert verpackt jeweils die beiden Fotoätzteilplatinen, das Klarsichtteil der Kanzel, der Decalbogen und die Resinteile. Die Spritzrahmen der Komet stammen aus klassischen Short-Run Formen und liefern mit lediglich 12 zu verbauenden Teilen plus den Resin-Upgrades für das Cockpit die Komponenten für das Modell. Die wenigen Gravuren am Modell sind scharfkantig ausgeführt, die Metallbeplankung am Auslass des Raketentriebwerks, einige Nietenreihen und die Oberflächen der Steuer- flächen sollte der ambitionierte Modellbauer jedoch ergänzen bzw. modi- fizieren. Apropos Steuerflächen, diese sind in Neutralstellung wiederge- geben. Zur Qualität: Alle Teile sind frei von sog. Fischhäuten und Graten. Die Oberflächen sind erfreulicherweise sehr glatt. Trotz des Kleinserien- charakters wurden bei diesem Kit am Spritzrahmen einige Passstifte berück- sichtigt. Anders verhält es sich mit den Spritzgussteilen des Schleppers, genauer gesagt mit dem Anhänger. Diese Teile stammen aus modernen Stahlformen und sind in jeder Hinsicht perfekt. Feine Details und ein absolut sauberer Spritzguss zeichnen diesen aus. Ergänzt wird das Gespann durch das Zugfahrzeug aus Resinteilen. Diese sind gut gegossen, aber sehr empfindlich was einige Teile, z.B. die hauchdünnen Schutzbleche oder die filigranen Lampen, betrifft. Dem Bausatz liegt eine vorbildliche, farbig gedruckte Bau- und Lackieran- leitung bei. Diese besteht aus zwei Teilen, beginnend mit der Anleitung zum Flugzeug. Alle Bauschritte sind in angenehmer Größe abgebildet und bedürfen keiner weiteren Erklärung. Als Farbreferenz verwendet Special Hobby das System von Mr.Hobby (Gunze).
Special Hobby Produktseite / Shop: SH72193 Preis: € 17,50
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Tiefziehteile
Lackieranleitung, farbig

Special Hobby  SH72183

Messerschmitt Me 163A with Scheuch-Schlepper

Maßstab:  1/72 Anzahl Teile:  78
Folienfilm
Vielen Dank an die Firma Special Hobby für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
sehr empfehlenswert ! Gesamteindruck: I I
Produktidee:
Umsetzung:
Qualität:
Bauanleitung:
Decalqualität:
Dem Bausatz liegt ein bei AVI-Print in Tschechien gedruckter Decalbogen zur Dekorierung der drei Muster-Maschinen bei. Diese sind sehr dünn und versprechen somit ein perfektes Endergebnis am fertigen Modell. Bei der Verarbeitung ist dadurch allerdings erhöhte Aufmerksamkeit geboten um ein Umklappen der Elemente beim Herabschieben vom Träger zu vermeiden.