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Special Hobby SH72289
1/72
Bereits seit 2014 angekündigt, war es Anfang diesen Jahres endlich soweit. Die
aus neuen Formen stammende Mirage F.1-Reihe des tschechischen Herstellers
Special Hobby kam in zwei Varianten in den Handel. Neben der bereits
vorgestellten griechischen F.1CG werfen wir nun einen Blick auf die spanische/
marokkanische Version.
Inhalt:
•
6 graue Spritzrahmen mit 71 zu verwendenden Teilen
•
1 Klarsichtteilerahmen mit 9 zu verwendenden Teilen
•
6 Resinteile
•
1 Decalbogen
•
10-seitige Bauanleitung
Vorbild:
Die Mirage F1 wurde von Dassault in Eigeninitiative auf Basis der Mirage III als kleinere, leichtere und einsitzige Alternative zu der 1964 von Frankreich
geforderten Dassault Mirage F2 entwickelt. Die Maschine absolvierte ihren Erstflug am 23. Dezember 1966; dieser Prototyp stürzte im Mai 1967 ab,
woraufhin die Flugerprobung erst ab März 1969 fortgesetzt wurde. Die ersten Serienexemplare wurden im März 1973 an die französische Luftwaffe
ausgeliefert, wogegen es bei der schon ein halbes Jahr vor der F1 zum Erstflug gestarteten Mirage F2 beim Prototyp blieb.
Die Maschinen wurden später auch nach Jordanien, Griechenland, Kuwait, Spanien, Marokko und weitere Staaten exportiert. So wurden als erster Export-
erfolg ab 1975 32 Mirage F1AZ und 16 F1CZ nach Südafrika exportiert und dort bis November 1997 eingesetzt. Die meisten Maschinen (110) wurden vom
Irak gekauft.
Insgesamt wurden 730 Maschinen gebaut, davon 251 für die französische Luftwaffe. Stationierungsorte waren unter anderem Cambrai, Colmar, Creil, Reims
und Straßburg. Die Jägerversion F1C stand bis 2003 noch bei der Armee de l'Air in Dienst. Zum Einsatz kamen die Maschinen in verschiedenen
militärischen Konflikten, so unter anderem im Iran-Irak-Krieg, im Alto-Canepa-Grenzkrieg zwischen Ecuador und Peru, im südafrikanischen Krieg gegen die
namibische Unabhängigkeitsbewegung (SWAPO) und im Tschadkonflikt. Marokko will seine noch in Dienst stehenden F1CH, F1EH und luftbetankungs-
fähige F1EH-200 ab 2010 mit Glascockpit, neuen Schleudersitzen, MICA-Raketen sowie Zielsuchbehältern Damocles modernisieren lassen.
Im Sommer 2011, wenige Jahre vor der erwarteten Außerdienststellung in Frankreich, verlegte mit der EC 02/033 Savoie die letzte F1-Einheit nochmals auf
eine neue Heimatbasis – den Militärflugplatz Mont-de-Marsan – , da die bisherige in Reims geschlossen wurde. Im Rahmen der Opération Serval waren ab
Januar 2013 auch zwei Mirage F1 CR als Aufklärer im Einsatz. Die Einheit wurde im Juni 2014 außer Dienst gestellt, letztmals flogen F1 am 14. Juli 2014
über die Avenue des Champs-Élysées.
Der spanische Ejército del Aire stellte seine letzten vier Mirage F1 im Juni 2013 auf der Basis Los Llanos außer Dienst, sie waren zuletzt nur noch bei der
141. Staffel des dortigen 14. Geschwaders stationiert, frühere Nutzer waren das 11. Geschwader, damals stationiert in Manises, und die 462. Staffel des 46.
Geschwaders in Gando. Quelle: Wikipedia
Fazit:
Was lange währt, wird endlich gut. In diesem speziellen Fall sogar sehr
gut! Mit der neuen Mirage F.1-Serie liefert uns Special Hobby einen
äußerst attraktiven und lange ersehnten Bausatz aus neuen Formen.
Alles in allem gesehen gibt es nur wenige Kritikpunkte. Durch die
Auslegung der Spritzrahmen und der unzähligen versionsspezifischen
Teile lässt sich bereits jetzt abschätzen, dass einige weitere Modelle auf
dieser Grundlage erscheinen werden.
Aufgrund der filigranen Kleinteile empfehle ich diesen Bausatz dem
erfahrenen Modellbauer.
Das originalundmodell.de - Urteil zu diesem Bausatz lautet:
SEHR EMPFEHLENSWERT !
Happy Modelling,
Thomas Schneider,
März 2016
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Bausatz:
Auch die zweite Variante des neuen Mirage F.1-Kits kommt in der Special
Hobby-typischen rot/weißen Schachtel für 1/72er Bausätze. Im Inneren
befinden sich gut verpackt vier mittelgraue Spritzrahmen, zwei Rahmen mit
Rumpfhälften, ein Spritzrahmen mit Klarsichtteilen, ein Decalbogen, vier
Resinteine und die farbige Bau- und Lackieranleitung.
Bei den Spritzrahmen handelt es sich um eine aus modernen Stahlformen
stammende Formneuheit diesen Jahres. Betrachtet man die diese ge-
nauer, so fällt einem sofort der außergewöhnliche Detailreichtum und die
hohe Qualität der Spritzgussbauteile auf. Die obligatorische Formtrennlinie
ist vernachlässigbar gering und bedarf lediglich an runden Teilen, wie der
Fahrwerksbeine oder Räder, einer Nacharbeit. Grate sind erstmal nicht
erkennbar, relevante Sinkstellen, welche eine Nacharbeit erfordern, sind an
den Tragflächenwurzeln zu entdecken. Die sehr überzeugende Rumpf-
oberfläche besteht aus scharfkantigen, versenkten Gravuren und
erhabenen Strukturen mit feinen Details. Einige Zugangsklappen und
Blechstöße an der Tragflächenoberseite und den Rumpfteilen wirken etwas
überbetont, was sich aber mit dem ersten Farbauftrag, bzw. der
Grundierung egalisiert. Apropos Rumpfteile, sämtliche Angusskanäle
führen direkt auf die Klebeflächen und beschädigen somit beim Heraus-
trennen die exakten Kanten der Klebenaht nicht. (Siehe großes Bild
rechts).
Die Fahrwerkschächte besitzen bereits einige Strukturen und Leitungen
und sind für diesen Maßstab gut umgesetzt. Dies trifft ebenso für den
Arbeitsplatz des Piloten zu. Auch dieser ist gut gestaltet, besonders der
Schleudersitz macht einen sehr guten Eindruck. Natürlich sollte man das
Gurtmaterial ergänzen. Die Instrumente werden übrigens durch Decal-
elemente realisiert.
Der Bausatz verfügt über einen eigenen Spritzrahmen mit reichlich
Außenlasten. Es werden hiervon gerade einmal 8 Bauteile für die
Zusatztanks benötigt. Somit wandern über 40 Bauteile, wie z.B. RP35
Zusatztanks, ASTAC Recce Pod, RAPHAEL Recce Pod, Matra R550
Magic und Magic II, Matra Super 530F, GBU-12 und vieles mehr, in die
Restekiste.
Eine besondere Erwähnung gilt den Lufteinläufen der Triebwerke. Diese
sind hervorragend in einem Stück gegossen. Dadurch entfallen umständ-
lich zu verschleifende Klebenähte im Inneren, die Angussstege und zu-
sätzlich angebrachte Auswurfhilfen befinden sich dann allerdings im Sicht-
bereich und müssen nach dem Aussägen verschliffen werden. (Siehe
erstes Bild unten). Meiner Meinung trotzdem die bessere Lösung.
Zweites Bild unten: Die Luftbremsen der Rumpfunterseite sind als sepa-
rate Bauteilblöcke in die Rumpfhälften einzusetzen. Hier darf offenbar in
Zukunft mit einem passenden Zurüstteil für ausgefahrene Bremsen
gerechnet werden.
Schön umgesetzt für diesen Maßstab sind auch die kleinen Verdichter-
schaufeln der Triebwerke. Allerdings wird man hiervon am fertigen Modell
wohl nicht mehr allzu viel sehen.
Das Cockpit ist ebenfalls gut detailliert, bei dem die Instrumente mit
Decalelementen dargestellt werden. Da die Magister einen sehr guten
Einblick in das Cockpit gewährt, sollten die Sitze mit Gurtmaterial ergänzt
werden!
Oben: Die Einzelteile warten mit feinsten Details auf.
Die Klarsichtteile sind schlierenfrei und sauber gespritzt.
Erhältlich bei
:
specialhobby.eu
Preis:
ca. € 16,60
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Produktidee:
Umsetzung:
Qualität:
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Begleitbroschüre
Lackieranleitung, farbig
Special Hobby SH72289
Mirage F.1CE/CH
Maßstab:
1/72
Anzahl Teile:
ca. 120
Folienfilm
Bauanleitung:
Vielen Dank an die Firma Special Hobby für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
Oben: Die ungewöhnliche, schräge Klebekante des Radoms ist
dem Resin-Zubehörprogramm aus gleichem Hause (CMK)
geschuldet. Hier kann auf einfache Weise ein Cyrano IV Radar
mit offenen Verschlüssen adaptiert werden.
Rechts: Dem Bausatz liegt ein exzellent gedruckter Decalbogen
von Cartograf (Italien) bei, welcher in der Qualität kaum zu
übertreffen ist. Aus Erfahrung lassen sich diese sehr gut
verarbeiten.
Unten: Die Bau- und Lackieranleitung ist, wie immer bei Special
Hobby, hochwertig gedruckt. Die abgebildete Größe der
einzelnen Baustufen ist zwar akzeptabel, könnte aber durchaus
ein größeres Format vertragen! Farbhinweise sind im System
des Herstellers Mr.Hobby (Gunze) aufgeführt.