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TANMODEL 2201
1/48
Bereits während der Produktion ihres Erstlingswerkes, des 1/72er Trainer TAI
Hürkuş, kündigte der neue türkische Bausatzhersteller diverse weitere Modelle
an. Ein regelrechter Ahhh-Effekt ging durch die Reihen der Fans, als bekannt
wurde, dass die RF-84F als nächstes folgen sollte. Wie TANMODEL diesen
klassischen Jet im Modell umgesetzt hat lesen sie in diesem Bericht.
Inhalt:
•
5 graue Spritzgussrahmen mit 160 Teilen
•
2 Spritzgussrahmen Klarsichtteile mit 20 Teilen
•
1 Mousepad als Präsenter
•
1 Decalbogen mit Korrektur
•
1 Poster der Markierungsoptionen
•
16-seitige, farbige Bauanleitung
•
16-seitiges Booklet mit farbiger Lackieranleitung und s/w-Fotos
Vorbild:
Die Republic F-84 war ein einstrahliges Kampfflugzeug aus US-amerikanischer Produktion, das während der Zeit des Kalten Krieges im Einsatz war. Es
wurde von der Republic Aviation Company in drei verschiedenen Ausführungen hergestellt: als F-84B/C/D/E/G Thunderjet mit ungepfeilten Flügeln, als F-84F
Thunderstreak mit gepfeilten Flügeln und als Aufklärer RF-84F Thunderflash.
Die Republic F-84 „Thunderjet“ wurde von Alexander Kartweli konzipiert und gegen Ende des Zweiten Weltkrieges als strahlgetriebenes Jagdflugzeug für die
United States Air Force zunächst unter dem Kürzel P-84 (Pursuit, engl. Verfolgung) konstruiert. Mit der Einführung des neuen Klassifizierungssystems 1947
wurde bei der Indienststellung F-84 (Fighter, engl. Jäger) verwendet. Der Jungfernflug des Prototyps fand am 28. Februar 1946 statt. Das Flugzeug wurde bis
1953 in einer Stückzahl von ca. 4.450 produziert. Die ersten F-84-Varianten hatten gerade Tragflächen, die sich im Koreakrieg den sowjetischen Jägern vom
Typ Mikojan-Gurewitsch MiG-15 mit ihren gepfeilten Tragflächen als unterlegen erwiesen. Gepfeilte Tragflächen ermöglichten durch ihren niedrigeren
Luftwiderstand bei hoher Geschwindigkeit wesentlich bessere Flugleistungen. Die F-84 wurde daher aus dem Einsatz als Jäger zurückgezogen und nur noch
als Jagdbomber für Angriffe auf feindliche Züge, Depots, Brücken, Stellungen, Truppen etc. verwendet. Sie trug Bomben (inkl. Napalm-Kanistern) und
ungelenkte Raketen. Am 21. Januar 1951 gelang dem US-Piloten William E. Bertram erstmals der Abschuss einer nordkoreanischen MiG-15 mit einer F-84.
Vom 16. bis 17. Juli 1952 flogen zur Verstärkung der US-Luftstreitkräfte im Koreakrieg 58 F-84 von der Turner Air Force Base in Georgia über den Pazifik mit
Auftankungen auf mehreren Inseln zur Yokota Air Base in Japan.
Der Misserfolg der F-84-Versionen mit geraden Tragflächen in der ursprünglich geplanten Rolle als Jagdflugzeug führte später zur Entwicklung einer
verbesserten Variante mit gepfeilten Flügeln. Diese umfassende Weiterentwicklung der ursprünglichen F-84 wurde F-84F Thunderstreak genannt (obwohl der
Prototyp YF-96 genannt wurde und eine neue Modellnummer implizierte). Der auf der F-84F basierende Aufklärer (reconnaissance aircraft: R) war die RF-84F
Thunderflash. Dieser hatte einen verlängertem und geschlossenem Rumpfbug für den Einbau von sechs Kameras, ein Wright J65-W3 Triebwerk und keine
Bewaffnung. 715 Maschinen wurden produziert. Quelle: Wikipedia
Fazit:
Grundsätzlich möchte ich an dieser Stelle betonen, dass die Aktivitäten und das Engagement der neuen türkischen Firma hoch anzurechnen sind. Es gehört
schon eine gehörige Menge Mut dazu, in einem hart umkämpften Markt, mit hochpreisigen Produkten, Fuss fassen zu wollen.
Die Herstellunsprozesse haben bei TANMODEL aber noch ein gewaltiges Potential nach oben. Gerade im Bezug auf Recherche sollte dies verbessert
werden. Leider wurden mit diesem Modell gerade die Luftwaffenfans enttäuscht. Es sind zwar die (unbrauchbaren) Decals hierfür vorhanden, der passende
Sitz fehlt jedoch gänzlich.
Mit einem alternativen Decalbogen wird der erfahrene Modellbauer aus diesem Kit ohne Zweifel ein phantastisches und vor allem in den Proportionen
stimmiges Modell bauen können. Das Preis/Leistungs-Verhältnis, berücksichtigt man die benötigten Korrekturen, steht allerdings in keiner Relation.
Aktuell hat TANMODEL unter der Artikelnummer 2201-1 eine korrigierte Version des Kits angekündigt. Dieses mal aber ohne Markierungen für die
italienische und deutsche Luftwaffe. Die Anfrage, ob man den neuen Decalbogen nachkaufen könne, wurde vom Hersteller verneint. Man möge sich doch mit
Aftermarket-Produkten behelfen...
Das originalundmodell.de - Urteil zu diesem Bausatz lautet: BEDINGT EMPFEHLENSWERT !
Happy Modelling,
Thomas Schneider,
März 2016
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Bausatz:
In einem sehr attraktiv gestalteten Hochglanz-Stülpkarton brachte
TANMODEL vor wenigen Wochen die als Formneuheit präsentierte RF-84F
in den Handel.
Beim ersten Öffnen des großen und fast ein wenig instabilen Kartons kommt
es bei so manchem sicherlich zu einem freudigen Lächeln. Gut gemachte
und sauber produzierte Spritzgussrahmen, die umfangreichen, farbig
gedruckten Anleitungen und zu guter Letzt das Gimmick des Sets, ein
großes Mousepad, welches als Display-Präsenter dient, fallen sofort ins
Auge. Bei genauer Betrachtung der Modelloberflächen lässt sich eine
hochwertig produzierte Stahlform erahnen, welche die Details wie etwa
Blechstöße, Wartungsklappen und Nietenreihen, scharfkantig auf die
Kunststoffoberfläche übertrug. Feine und sehr überzeugende Details finden
sich im Cockpitbereich, an und unter den Luftbremsen, an den Fahrwerken
und vielen anderen Bereichen die im Gesamten ein sehr gut detailliertes
Modell erahnen lassen. Betrachtet man die Einzelteile und vor allem in
Verbinndung mit der Bauanleitung nun genauer, so fallen letztendlich mehr
Fehler und ungereimtheiten auf als es ein Bausatz dieser Preiskategorie
vertragen könnte.
Beginnen wir mit dem Cockpit: Hier findet man einen Schleudersitz, dessen
rechter Fußraster ausgefüllt gespritzt ist. Ein Nachbau in Eigenregie oder
das Warten auf die Zubehörindustrie ist die Folge. Die Cockpitwanne und
die Rückwand weisen große zu verfüllende Auswurfmarken auf. Dies ist
umso mehr ärgerlich, da die Rückseite gerade der nicht sichtbaren Trenn-
wand völlig glatt ist. Ein anderes Thema ist der Sitz an sich. Nein, aus-
nahmsweise nicht das Fehlen der Gurte, vielmehr das komplette Fehlen des
italienischen AMI-Sitzes oder des bei der deutschen Variante verwendeten
Martin Baker Schleudersitzes! Bleiben wir im Innenbereich und gehen zu der
Kamerasektion. Das größte Problem hier ist eine in keinster Weise eindeu-
tige Bauanleitung. Es ist nicht klar in welchem Winkel bzw. Ausrichtung die
Kameras eingebaut werden sollen. Richtig spannend wird dies beim Ver-
schließen der Rumpfhälften oder spätestens dann, wenn die Kameralinsen
auf den Fenstern aufliegen oder ganz wo anders hinschielen. Bei einigen
Teilen der Kamerafenster müssen die reinen Fenster aus dem transparenten
Bauteil ausgesägt werden um es in den Rumpf eingesetzt zu bekommen.
Alternativ könnte man natürlich die Materialstärke des Rumpfes reduzieren.
Es hat den Anschein eines Konflikts zwischen CAD-Design und
Materialstärke.
Herstellerseite:
TANMODEL
Bezugsquelle:
Fachhandel
Preis:
ca. € 69,95
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Produktidee:
Umsetzung:
Qualität:
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Tiefziehteile
Lackieranleitung, farbig
TANMODEL 2201
RF-84F Thunderflash
Maßstab:
1/48
Anzahl Teile:
ca. 180
Display-Base
Bauanleitung:
Oben links: Die Hauptkomponente des Schleudersitzes hat bereits ange-
gossene Fußraster. Leider weist der rechte einen Formfehler auf und ist als
ausgefülltes Plastikanhängsel vorhanden. Oben rechts: Auswurfmarken im
Cockpitbereich. Die nicht sichtbare Rückseite der Trennwand ist dagegen glatt.
bedingt empfehlenswert !
Gesamteindruck:
I
I
Oben: In Punkto möglicher Fehler zieht der Decalbogen alle Register.
Was diesen weitestgehend unbrauchbar macht ist der teilweise stark
versetzte Träger (siehe Demonstration am Wappen des AG51).
Apropos Rumpf: Die Angusskanäle liegen unverständlicherweise einmal auf der Klebekante und ein anderes mal aufgesetzt auf dem Bauteil. Wie bereits
erwähnt sind die Gravuren und Details größtenteils sehr scharfkantig und exakt ausgeführt, nur, je weiter man sich der Rumpfunterseite nähert desto flacher
und verwaschener werden diese.
Hat man beim Bau diese Hürden alle genommen, so kommt der nächste Schock beim Zusammenbau der Tragflächen. Diese passen zwar in perfekter Weise
an den Rumpf, die Klappen und Querruder hinterlassen gegeneinander aber einen großen Spalt! Sind also zu kurz. Als letzten Punkt bei den Plastikteilen
möchte ich noch die viel zu dicken Hauptfahrwerksklappen erwähnen. Auch hier lohnt sich das Warten auf den Zubehörmarkt.
Um die Negativliste nun gänzlich abzuschließen kommen wir nun zum Decalbogen. Das Design hierzu stammt vom Decal-Spezialisten Dutch Decal aus
Holland. Augenscheinlich wurden die Bögen aber bei einem drittklassigen Anbieter produziert. Diese sind schlichtweg unbrauchbar. Wie unten aufgezeigt gibt
es eine deutliche Verschiebung zwischen Trägerfilm und Farbdruck, was die Ränder an vielen Elementen beschneidet. Ein weiterer Punkt sind die teils
falschen Farben (die amerikanischen Hoheitsabzeichen beispielsweise schimmern violett), und der Farbversatz der schwarzen Farbe. Die Decalelemente für
die Cockpitinstrumente sind nur als Kleckse vorhanden…