© Thomas Schneider - originalundmodell.de
Airfix A09182
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Airfix ist mit seinen neuen Modellen für mich ein bisschen vergleich-
bar mit dem aus der Asche aufsteigenden Phönix. Die früher mit
grober Hand ausgeführten Gravuren und die einfachste Darstellung
der Details hielt mich doch von dem einen oder anderen Kauf ab.
Mittlerweile freue ich mich über jeden neuen Bausatz aus der Airfix-
Schmiede. Nicht zuletzt mit ihrer interessanten und guten Auswahl
der Typen, (ich denke da an die Fahrzeuge fürs Flugfeld) gefallen
Sie mir, auch der Qualität wegen. Doch dazu gleich ein wenig mehr!
Inhalt:
•
5 graue Spritzrahmen mit 154 Teilen
•
1 Klarsichtrahmen mit 11 Teilen
•
1 Decalbogen
•
16 seitige, zweifarbige Bauanleitung
•
A3 Lackieranleitung in Farbe
Herstellerseite:
A09182
Bezugsquelle:
Fachhandel
Preis:
UVP € 47,99
Vertrieb:
Glow2B
Vorbild:
Die Gloster Meteor (Werksbezeichnung G.41) der Gloster Aircraft Company war das erste britische strahlgetriebene Jagdflugzeug, das die Einsatzreife erlangte.
Der Erstflug des Prototyps fand am 5. März 1943 statt; ab 12. Juli 1944 stand die Meteor im Einsatz bei der Royal Air Force. Haupteinsatzzweck war die
Bekämpfung deutscher V1-Flugbomben. Diese wurden entweder mit Bordwaffen abgeschossen oder das Flugzeug setzte sich neben die Bombe und der Pilot
brachte die Flugbombe durch Abkippen mit dem Flügel seines Flugzeugs zum Absturz. Diese Methode erforderte viel Geschick, war aber etwas ungefährlicher
als der Abschuss des mit etwa 850 kg Sprengstoff beladenen Flugkörpers aus nächster Nähe. Oft hatten die Bordkanonen der frühen Meteors auch Lade-
hemmung, so dass den Piloten keine andere Möglichkeit als das „tipping“ blieb.
Im Februar 1945 wurde eine Meteor-Staffel nach Holland verlegt und in der Jagdbomber-Rolle eingesetzt. Einige deutsche Flugzeuge wurden durch Meteors
am Boden zerstört und ein Fieseler Storch zum Landen gezwungen und dann zerstört. Hauptaufgabe der Meteors war es jedoch, die alliierten Luftwaffen in
Europa mit Strahlflugzeugen vertraut zu machen und bei der Entwicklung von Taktiken zu helfen. Zu einer Begegnung mit dem deutschen Gegenstück
Messerschmitt Me 262 kam es jedoch nie. Allerdings wurde der Stützpunkt der Meteors in Belgien von einer einzelnen Arado Ar 234 bombardiert, wobei eine
Meteor beschädigt wurde.
Die Gloster Meteor litt bei Mach-Zahlen von 0,74 und höher unter der Tendenz zur Instabilität um die Gierachse (sogenanntes snaking), wahrscheinlich
hervorgerufen durch Strömungsablösung an dem relativ dicken Leitwerksprofil. Dieses Problem trat bei vielen im Zweiten Weltkrieg gefertigten Strahljägern auf.
Im Herbst 1945 wurden zwei Exemplare zu Weltrekordflügen eingesetzt. Am 7. November wurde der absolute Geschwindigkeitsweltrekord auf 975 km/h und am
7. September 1946 auf 985 km/h verbessert.
Eingesetzt wurde das Muster unter anderem auch als Aufklärer und doppelsitziger Strahltrainer.
Anfang der 1950er Jahre suchte die Royal Air Force einen neuen Nacht- und Allwetterjäger mit Radarausrüstung. Als Basis sollte die doppelsitzige Schulversion
der Meteor dienen. Da Gloster aber mit der Produktion des Jägers bereits ausgelastet war, übernahm Armstrong-Whitworth Entwicklung und Bau des Nacht-
jägers. Am 31. Mai 1950 fand der Erstflug eines aus einer Meteor T.Mk.7 entwickelten Versuchsmusters mit einem Radargerät im verlängerten Rumpfbug statt.
Ab Januar 1951 wurden die ersten Serienmaschinen Meteor NF.Mk.11 an die RAF ausgeliefert. Diese Nachtjäger beschafften auch die Luftwaffen Ägyptens,
Belgiens, Dänemarks, Frankreichs, Israels und Syriens.
Im Korea-Krieg wurde die Gloster Meteor zunächst als Luftüberlegenheitsjäger eingesetzt, bis die Kampferfahrungen zeigten, dass der von China eingesetzte
sowjetische Strahljäger MiG-15 taktisch deutlich überlegen war. Da nur die F-86 Sabre der MiG-15 gewachsen war, wurden alle anderen Jäger, einschließlich
der Gloster Meteor, auf den Einsatz als Jagdbomber beschränkt, während die F-86 den Luftraum großräumig abschirmte. Meteors waren unter anderem auch
bei der RAF Germany in Deutschland stationiert. Quelle: Wikipedia
Fazit:
Bis auf den Schleudersitz und den Farbangaben im Bauplan, die nur die Nummer der Humbrolfarben angibt, jedoch nicht den Farbton, hat Airfix ganze Arbeit
geleistet. Ein tolles Modell der Meteor ist auch hier ohne großen Aufwand zu realisieren. Garantiert ein Bastelspaß für Jung und Alt, "Profi" oder
Gelegenheitsbauer.
Das originalundmodell.de - Urteil zu diesem Bausatz lautet: SEHR EMPFEHLENSWERT !
Happy Modelling,
Guido Veik,
Oktober 2016
originalundmodell.de
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Bausatz:
Der relativ große, im neuen Airfix-Design gehaltene stabile Stülpkarton zeigt
zwei britische Meteors im Formationsflug.
Nach dem öffnen der Schachtel findet man die Spritzgussrahmen in einer
großen Folie eingepackt vor. Die Klarsichtteile sind gegen verkratzen
nochmals in eine kleine Tüte eingehüllt. In hellgrauen Plastik abgespritzte
Bausatzteile zeigen eine durchwegs feine Umsetzung der Details. 12 Bau-
stufen führen zum fertigen Cockpit in welchem man die Wahl eines Martin
Baker Schleudersitzes mit oder ohne Gurte hat. Überzeugen kann mich der
mit Gurte ausgestattete Sitz nicht. Nachträglich angebrachte sehen da viel
besser aus. Das ist der einzig kleine Schwachpunkt im ansonsten schön
ausgearbeitetem Cockpit. Drei Decals, zwei für den Sitz und eines für die
Instrumente, versprechen einen interessanten Einblick in den Arbeitsplatz
des Piloten. Bauteil D43, angebracht am Boden des Cockpits, ist zugleich
die Aufnahme des Bugrades. Links und rechts werden noch die Schächte für
die seitlich am Rumpf angebrachten vier 20-mm-MK Hispano-Suiza HS.404
Maschinenkanonen angeklebt. Optional können die doch in ihrer Feinheit,
gegenüber dem restlichen Bausatzteilen, einfach gehaltenen Kanonen offen
dargestellt werden. Wenn nicht, so weist die Bauanleitung darauf hin,
Baustufe 13 - 20 zu überspringen. Weiter geht es mit den Fahrwerks-
schächten deren Seitenwände und Abdeckung sehr detailreich das Original
wiedergeben. Hier wird auch Bauteil A6 eingeklebt, das nicht nur die rück-
seitige Schachtabdeckung des Hauptfahrwerks beinhaltet, sondern auch den
Aufnahmering der beiden Schubrohre fest mit dem Flügelunterteil verbindet.
Sind ein paar Kleinteile, beide Flügeloberseiten angeklebt und die fertige
Cockpitsektion in die reichlich vorhandenen Passungen und Abstandshalter
eingesetzt, darf man in Baustufe 33 das angegebene Gewicht von 15
Gramm nicht übersehen. Sonst droht später ein "Tailsitter". Die Passstifte
der beiden Rumpfhälften erleichtern einem das zusammenfügen im oben
genannten Bauabschnitt.
Überdies ist die Bauanleitung Glasklar gegliedert und durch das in Kupferrot
gehaltene, im jeweiligen Bauabschnitt richtig montiert gezeigte Bauteil oder
Baugruppe, leicht verständlich aufgebaut.
Die Option, eines der beiden Derwent-8 Triebwerke auf den dazugehörigen
Wartungsgestell darzustellen kommt dem Dioramenbauer zu gute. Das in
seiner radial Bauweise ausgeführte Triebwerk zeigt hier auch ganz deutlich
dem gegenüber axialer Bauart größeren Durchmesser. Bei der Me 262 kam
letztere Ausführung zum Einsatz, was die Maschine schlanker und durch die
Pfeilung des Tragflügels nicht nur moderner Erscheinen ließ, sondern auch
tatsächlich fortschrittlicher war. Leistungsmäßig konnte man die ersten Ver-
sionen der Meteor mit den damals modernsten Kolbenmotor Jägern verglei-
chen.
Sehr durchdacht und montagefreundlich sind auch die Räder des Hauptfahr-
werks, die abgeflacht und durch Zapfen und Langlöcher gesichert in der
richtigen Position befestigt werden.
Als "Highlight" des Bausatzes sind die traumhaft ausgeführten sog.
gestressten Panels vor dem Rumpf-Flügelübergang und den Abdeckungen
der Kanonenläufe. Diese sind so fein ausgeführt, dass man sie nur auf den
zweiten Blick erkennen kann. Zum ersten Mal sehe ich so ein Detail an
einem Großserien Modell. Zwischen Flügelwurzel und Triebwerk auf der
Oberseite erkennt man drei Flügelrippen wie bei einem Stoffbespannten
Derivat. Eine Idee, die Airfix unbedingt weiter verfolgen sollte. Realistischer
kann man Oberflächen von Bausätzen nicht darstellen. Auch alle anderen
Verkleidungen, Steuerelemente, die einzeln und in ausgelenkter Position
angebracht werden können, weisen eine feine Gravur und Detaillierung auf.
Ebenso sind die Klarsichteile von hoher Qualität. Von Schlieren frei und sehr
dünn gespritzt, sind sogar zwei Schiebehauben vorhanden, was auf spätere
Versionen schließen lässt, da das Bauteil (F1) nicht verwendet wird. Die
Decals sind perfekt im Register gedruckt und komplett (nur unter meiner
Lupe) lesbar. Seidenmatt und ohne sichtbaren Trägerfilm zählen diese
Abziehbilder zum Besten, was der Markt zur Zeit hergibt.
Nach 98 Baustufen und was die gesamte Fertigung des Bausatzes angeht,
müsste ein originalgetreues und ohne Komplikationen zu fertigendes Modell
der Gloster Meteor F-8, in der 48-fachen Verkleinerung vor einem stehen.
Zum Schluss werden noch auf zwei DIN A3 Bögen die Basis-Decals und die
Bemalungsvariante veranschaulicht. Letztere zeigt auf beiden Seiten die
Meteor von allen vier Seiten in Farbe. Eine in Graugrünem Tarnkleid, die
zweite in Aluminium belassene Maschine.
Oben: Die Klarsichtteile sind hochtransparent gespritzt.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Begleitbroschüre
Lackieranleitung, farbig
Airfix A09182
Gloster Meteor F8
Maßstab:
1/48
Anzahl Teile:
165
Folienfilm
Produktidee:
Umsetzung:
Spritzguss:
Bauanleitung:
Markierungsoptionen:
•
Gloster Meteor F.8 No. 111 Squadron , Royal Air Force North Weald,
Essex, England, 1954
•
Gloster Meteor F.8 No. 85 Squadron , Royal Air Force Binbrook,
Lincolnshire, England, 1968, Aircraft now displayed at the Jet Age
Museum, Gloucestershire, England
Links:
Der Decalbogen ist perfekt im Register gedruckt. Feinste Details sind
scharfkantig wiedergegeben.
Produktfotos, Quelle: Airfix
Decalqualität: