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AvantGarde Model Kits 88008

  

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Das Thema MiG-31, in 1/48, wurde von den Modellbauherstellern lange Zeit mehr als nur stiefmütterlich behandelt. Umso erfreulicher war es, als Ende 2015 eine junges Unternehmen aus Macao mit diesem Thema an den Start ging und auch gleich noch Maßstäbe setzte. Preis: ca. € 69,- Erhältlich im gut sortierten Fachhandel Inhalt: 25 graue Spritzgussrahmen 2 Rahmen Klarsichtteile (davon einer getönt) 1 Fotoätzteilplatine 2 Decalbögen 28-seitige, farbige Bauanleitung
Vorbild: Die MiG-31, NATO-Bezeichnung „Foxhound“, ist ein überschallschneller (Mach 2,83=3000 kmh) Abfangjäger der 4. Generation, der die MiG-25 ersetzen sollte. Der Projektstart wird offiziell auf das Jahr 1968 datiert, als man im Designbüro von Mikoyan damit begann, die MiG-25 „Foxbat“ grundlegend zu modernisieren. Deshalb hat die MiG-31 zahlreiche zentrale Baugruppen mit der MiG-25 gemeinsam und daher trug der Prototyp, der am 16.09.1975 seinen Erstflug absolvierte, die Bezeichnung MiG-25PM. Die MiG-31 wurde entworfen um bei Tag und Nacht bewegliche und unbewegliche Ziele – auch strategische - in großen wie auch in niedrigen Höhen unter Sicht- und Blindflugbedingungen mit Überschallgeschwindigkeit abzufangen und zu zerstören.
Reviews
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Bausatz: Nach der MiG-31BM/BSM brachte AMK bereits nach 6 Monaten eine weitere Variante, den Vorläufer B/BS in einem Rebox heraus. Hat man den Karton erstmalig in der Hand, so lässt einem das Gewicht bereits Vermutungen über den Inhalt anstellen. Genau so ist es dann auch beim ersten Öffnen des großen (hohen), attraktiv gestalteten Stülpkartons. Es gibt wirklich nur wenige Bausätze, die einem beim ersten Blick auf den Inhalt ein breites Grinsen ins Gesicht rufen und die Situation mit einem ehrfürchtigen “Wow” unterstreichen. Die beiden MiG-31er von AMK gehören hier eindeutig dazu. In dem hohen Karton fallen zuerst die drei separaten Schachteln ins Auge, in denen sich die Außenlasten, die Unterrumpfschale und das vordere Rumpfsegment samt Flugzeugnase befinden. Dazwischen sind die umfangreichen anderen Spritzrahmen, sauber und in sinnvollen Gruppen verpackt. Um Beschädigungen vorzubeugen wurden die Spritzrahmen mit zusätzlichen Stoßstegen versehen, was den bereits sehr hochwertigen Gesamteindruck bis zu diesem Zeitpunkt noch zusätzlich unterstreicht. Beginnen wir mit der Betrachtung bei den Cockpitteilen: Die Instrumen- tenbretter weisen exakt strukturierte Oberflächen auf, die man, je nach Geschmack, bemalen oder mit den Decalelementen des großen Decalbogens versehen kann. Alle übrigen Komponenten, wie Cockpit- wanne, Seitenkonsolen und die diversen Gerätschaften sind vorbildlich umgesetzt, was den Detailreichtum betrifft. Die Schleudersitze werden übrigens erst in der Baustufe zusammen mit der Verglasung einge- setzt. Bleiben wir gleich bei der Verglasung: Die Klarsichtteile, die auch die Landescheinwerfergläser und Glasabdeckungen enthalten, ermög- lichen die geöffnete sowie geschlossene Darstellung der Kanzeln, wobei für die letztgenannte Variante ein eigenes Klarsichtteil vorge- sehen ist. Die Innenstruktur der vorderen sowie der hinteren Haube samt Periskop, das geöffnet oder geschlossen gebaut werden kann, wird zusätzlich mit den Fotoätzteilen ergänzt und erhält somit auch den Rahmen der Haube mit den Dichtlippen, Rückspiegel etc.. Apropos Dichtung, auf konstruktive Kritik der Modellbauer reagierend, hat AMK bei dieser 2. Edition nun auch die markanten rosafarbenen Dichtungen der Cockpitverglasung als feine Decalelemente berücksichtigt. Die neben der Frontverglasung links liegende Luftbetankungssonde kann ausgefahren und versenkt dargestellt werden, wobei die Bauanleitung genau zu beachten ist, um Fehlern vorzubeugen. Für die Radarnase ist ein in filigraner weise wiedergegebenes, typisch russisches Staurohr vorhanden. Auch im Bereich der Fahrwerke wurden hohe Ansprüche an die Detaillierung gestellt. Diese für die MiG-31 typische Tandem- anordnung wurde bis ins letzte Detail wiedergegeben. Auch die jeweils dazugehörigen Klappen sind im Innenbereich vorbildgetreu strukturiert. Auswerfermarken sucht man vergebens. Im Gegensatz zu diesen Komponenten sind die Räder allerdings etwas spartanisch detailliert. Wer möchte, für den bietet die Firma Eduard mit ihrer BRASSIN- Abteilung bereits authentische Abhilfe.
Deshalb erhielt sie ein phasenmoduliertes Radargerät und IF- Fähigkeit (IF= Infrarot) und 2  leistungsstarke treibstoffsparende Solov`yov D-30F-6 Turbofantriebwerke mit Nachbrenner. Da es im Westen viel Spekulationen und Falschinformationen über das Leistungsvermögen der MiG-25 wie der MiG-31 gab, war man sehr erstaunt, als man durch die Flucht von Leutnant Victor Belenko mit der MiG-25P erkennen musste, auf welch hohem Leistungsstand die MiG-25 bereits war und was mit der kommen-den „Super Foxbat“ nach Belenkos Aussagen zu erwarten war. Das Erscheinen der MiG-31B ist ebenso wie das Erscheinen der MiG-25PD mit einer Spionageaffäre verbunden. 1985 wurde Adolf Tolkatschew vom KGB verhaftet, der durch seine Tätigkeit Zugang zu geheimen Informationen hatte, die er an die USA verkaufte. Bis zu seiner Inhaftierung hatte er den Amerikanern Angaben über die Lenksysteme von MiG-29 und MiG-31 sowie der Rakete R-33 übergeben. Die MiG-31 erhielt deshalb eiligst das verbesserte Lenkwaffensystem, das für die umfangreiche Modifizierung der MiG-31M vorgesehen war, wie die modernisierte Rakete R-33S. Die funkelektronische Abwehreinrichtung wurde ebenfalls ver- bessert. Die Serienproduktion der MiG-31B begann 1991. Im Verlauf von planmäßigen Wartungen wurden alle früher gebauten MiG-31 auf den Stand der MiG-31B gebracht. Das umgebaute Flugzeug erhielt die Bezeichnung MiG-31BS, wobei “S” für Strojewoi, also bei der Truppe bereits “vorhanden” steht.
Wie könnte es anders sein, alle Steuerflächen sind natürlich separat ausgeführt und können somit ausgelenkt verbaut werden. Gerade bei großen, einfarbigen Modellen sorgt dies für etwas Auflockerung. Die Lufteinläufe mit den sich bis zum Verdichter anschließenden Luftzufuhrkanälen sind spritzgusstechnisch hervorragend umge- setzt und weisen im Einlaufbereich eine vollständige Innendetaillierung auf. Ebenso verhält es sich bei den Abgasrohren, den Turbinen- Flammenhalterringen und den strukturierten Schubdüsen. Ein weiteres Highlight sind bei diesem, wie auch schon beim Vorgängermodell, die je an einem eigenen Spritzrahmen befindlichen Raketen. Diese sind komplett in einem Stück gespritzt und durch die Form des umgebenden Spritzrahmen gut gegen Bruch geschützt. Die Detaillierung der Raketen an sich ist schon mehr als nur verblüffend! Die 28 Seiten der Bauanleitung führen auf 27 Baustufen zum fertigen Modell. Die Umsetzung ist grundsätzlich hervorragend, lediglich die exakte Positionsbe- stimmung der Stencils wäre an einer großformatigen Vorlage deutlich einfacher.
Reviews
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Produktidee:
Umsetzung:
Qualität:
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Gewichte
Begleitbroschüre
Lackieranleitung, farbig

AvantGarde Models 88008

Mikoyan MiG-31B/BS Foxhound

Maßstab:  1/48 Anzahl Teile:  über 300
Folienfilm
Bauanleitung:
überaus empfehlenswert !
Gesamteindruck:
I
I
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick

Markierungsoptionen:

MiG-31BS, blaue 16, Luftwaffenstützpunkt Chelyabinsk-Shagol, 2014

MiG-31BS rote 23, Luftwaffe Kazakhstan 2012 MiG-31B, blaue 73, Trainingseinheit, Luftwaffenstützpunkt  Savasleyka