© Thomas Schneider - originalundmodell.de
Italeri 2712
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Nach Italeri´s erfolgreichen Modellen der Wessex-Familie bringt der
italienische Traditionshersteller nun, in logischer Folge, den bereits seit
längerem angekündigten H-34.
Inhalt:
•
4 hellgraue Spritzrahmen mit 117 Teilen
•
1 Spritzrahmen Klarsichtteile mit 7 Teilen
•
1 Fotoätzteilebogen (25 Teile)
•
1 flexibles Metallgitter
•
1 Decalbogen
•
12-seitige Bauanleitung
Italeri Produktseite:
2712
Erhältlich bei:
Italeri Online-Shop
Preis:
€ 35,-
Vorbild:
Der Sikorsky S-58 war ein US-amerikanischer U-Jagd- und Transporthubschrauber mit Kolbentriebwerk. Bei den Luftstreitkräften der Vereinigten Staaten wurde
die S-58 ab 1962 einheitlich als H-34 bezeichnet. Mit einer Besatzung von zwei Mann konnte die Transportversion bis zu 16 Passagiere oder im Ambulanz-
einsatz acht Verwundete auf Tragen oder auch 1350 kg Fracht befördert werden.
Der S-58 war ein Hubschrauber in Haupt-/Heckrotorkonfiguration. Der Rumpf war in
Ganzmetall-Halbschalenbauweise gefertigt. Vor dem Laderaum war – durch ein Brand-
schott abgetrennt – der luft-/gebläsegekühlte Neunzylinder-Sternmotor unter einer
kuppelförmigen Verkleidung montiert, die sich nach links und rechts aufklappen ließ.
Der Motor war mit der Abtriebswelle schräg nach hinten oben geneigt eingebaut. Die
Kühlluft wurde im oberen Segment zwischen Motorraum und dem Cockpit durch eine
Reihe vergitterter Öffnungen aus einem Zwischenraum angesaugt und konnte durch
Öffnungen unten an der Motorverkleidung wieder austreten. Die Antriebsleistung wurde
durch eine entsprechend der Motorneigung schräg nach hinten oben laufende Welle
unter den Pilotensitzen hindurch auf das Hauptgetriebe übertragen, das unmittelbar
hinter der Pilotenkanzel und oberhalb des Laderaums montiert war. Der Hubschrauber
hatte einen vierblättrigen Hauptrotor, der in der Draufsicht linkslaufend war. Die Rotor-
blätter waren im symmetrischen Profil NACA 0012 ausgeführt. Der ebenfalls vier-
blättrige Heckrotor befand sich auf der linken Seite des hochgelegten Teil des Heck-
auslegers. Sowohl die Hauptrotorblätter als auch der Heckausleger waren zum Einsatz auf Trägerschiffen und zum Transport faltbar. Das Cockpit war in einer
erhöhten Position über dem Laderaum angeordnet. Das feststehende Fahrwerk bestand aus einem breitspurigen, gefederten Hauptfahrwerk mit frei-liegender
Verstrebung vorne auf Höhe des Cockpits und einem Spornrad hinten. Die Frachttür war rechts, der Auspuff links angeordnet.
1950 hatte die United States Navy den Sikorsky S-55 in Dienst gestellt, der das Potential von Hubschraubern bei der U-Boot-Jagd zeigte. 1953 wurde deshalb
ein Helikopter in Auftrag gegeben, der die S-55 ersetzen sollte. Gefordert wurde eine größere Reichweite, eine höhere Waffenzuladung und die Ausrüstung mit
einem Tauchsonar. Sikorsky reagierte mit dem Prototyp XHSS-1, der am 8. März 1954 in Bridgeport, Connecticut erstmals abhob. Die Bauweise ähnelte dem S-
55, jedoch war der S-58 deutlich größer.
Bereits am 20. September startete das erste Serienmodell des S-58. Der U-Jagd-Hubschrauber der U.S. Navy erhielt die Bezeichnung HSS-1 Seabat. Die
Version als Transporthubschrauber, kam ab 1955 bei der United States Army als H-34A Choctaw zum Einsatz, und ab 1957 beim United States Marine Corps
als HUS-1 Seahorse. 1962 wurde das Bezeichnungssystem vereinheitlicht und der S-58 wurde einheitlich als H-34 bezeichnet. Die U-Jagd-Versionen wurden in
SH-34 umbenannt, die Army flog von nun an den CH-34 und das Marine Corps den UH-34.
Die im Vietnamkrieg eingesetzten – zu dieser Zeit neuartigen – Hubschraubertaktiken erforderten universell einsetzbare Maschinen, ein Kriterium, das der Bell
UH-1 sicher erfüllte. Dennoch wurde ein mittlerer Transporthubschrauber als Truppen- und Verwundetentransporter benötigt. Diese Rolle übernahm zu einem
großen Teil der S-58. Die verwendeten Sternmotoren waren eigentlich schon bei der Einführung der S-58 nicht mehr Stand der Technik; so wurden einige
Versionen später mit Doppelturbinen des Typs Pratt & Whitney PT6T Turbo Twin Pac ausgestattet. Von diesem Hubschraubertyp wurden insgesamt etwa 2800
Einheiten produziert: 1901 Stück hatte allein Sikorsky hergestellt, der Rest verteilt sich auf Lizenznehmer aus aller Welt, darunter Westland Aircraft aus
Großbritannien mit 356 Exemplaren des Wessex. 145 Exemplare wurden als H-34G bei der deutschen Bundeswehr eingesetzt. Quelle: Wikipedia
Fazit:
Mit dem H-34 hat Italeri den Wunsch sehr vieler Modellbauer
in die Tat umgesetzt. Durch die überschaubare Teilezahl, aber
überzeugend hoher Detaillierung, hält man einen hervorragen-
den und komplett ausgestatteten Bausatz dieses Klassikers
der Lüfte in Händen.
Auf der Kritikseite befindet sich im Prinzip nur ein kleiner
Punkt, möchte man das Modell “flugbereit” bauen. Die Cock-
pitverglasung sollte für ein realistisches Ergebnis nach unten
hin eingespachtelt werden. Der sonst entstehende Steg ist am
Original nicht zu finden und wirkt auch am Modell störend.
Das Gesamtkonzept weiß aber definitiv zu überzeugen und
liefert einen Bausatz mit ordentlich Spaßfaktor!
Aufgrund der filigranen Einzelteile empfehle ich diesen
Bausatz dem erfahrenen Modellbauer.
Das originalundmodell.de - Urteil zu diesem Bausatz lautet:
SEHR EMPFEHLENSWERT !
Happy Modelling,
Thomas Schneider,
August 2016
originalundmodell.de
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Bausatz:
In einem praktischen Stülpkarton mit künstlerisch, attraktiv gestaltetem
Deckelbild befinden sich gut verpackt vier hellgraue Spritzrahmen mit den
Hauptkomponenten, ein Rahmen Klarsichtteile, eine Fotoätzteilplatine, ein
Stück feines und flexibles Metallgitter, der Decalbogen und die typische
Italeri-Bauanleitung mit farbigen 5-Seiten-Ansichten.
Die Rahmen mit den Plastikteilen sind durchgehend sauber gespritzt.
Probepassungen spiegeln eine exakt entworfene Form wieder, Formver-
sätze sind nicht vorhanden. Die Oberflächen sind sehr glatt, durchgehend
mit feinen Details versehen. Blechstöße, Wartungsklappen sowie positive
und negative Nietenreihen sind exakt wiedergegeben. Gerade die positiven
sind eines der Charakteristiken des H-34 und wurden bei der Umsetzung
des Bausatz hauptsächlich im Innenraum und an den Scharnieren sowie
Anbauten außen berücksichtigt. Anders als beim Mitbewerber MRC bietet
der Italeri-Bausatz keine Möglichkeit zum Anklappen des Heckauslegers,
auch der Motor ist kein Bestandteil des Kits. Der Vorteil liegt somit natürlich
darin, dass der Italeri-Bausatz mit weniger Teilen auskommt und ein ver-
gleichsweise schnelleres Bauprojekt, ohne aufwändige Zusatzdetaillierun-
gen ermöglicht. Der Spritzrahmen A enthält neben beiden Rumpfhälften
den Heckrotor, den Hauptrotorkopf und die Hauptkomponenten des Innen-
raumes bzw. Cockpits. Auf Rahmen B befinden sich unter anderem die
Motorverkleidungen, die Sitzbänke und das Fahrwerk. Der doppelt vorhan-
dene Spritzrahmen D widmet sich den Rädern und Hauptsächlich den
Rotorblättern. Letztere sind vorbildgetreu durchhängend dargestellt. Die
Klarsichtteile sind allesamt auf Spritzrahmen C, diese sind hochtransparent
und sauber gespritzt. Wie bei den meisten Modellen im Luftfahrtbereich
beginnt der Zusammenbau auch bei dem H-34G mit dem Cockpit. Mit einer
überschaubaren Spritzguss-Teilezahl ist dieses für die meisten Modell-
bauer ausreichend detailliert. Erfreulicherweise hat Italeri das Gurtmaterial
auf der bausatzeigenen Fotoätzteilplatine berücksichtigt. Die wichtigsten
Bestandteile des Bogens sind aber die diversen Lüftungsgitter. Alle hervor-
ragend und realistisch umgesetzt. Die nächsten Baustufen lassen die
Mannschaftskabine entstehen. Im Gegensatz zu Italeri´s letztem Wessex
sind bei diesem die Sitze enthalten. Der Faltenwurf ist überzeugend und
geradezu prädestiniert für das Trockenmalen. Nach dem Schließen des
Rumpfes wird die Bugsektion mit dem großen Lüftungsgitter versehen und
das Brandschott mit dem Instrumentenbrett adaptiert. Dieses wird in Sand-
wichbauweise aufgebaut, wobei sich unter dem Fotoätzteil ein komplettes
Decalelement befindet. Die letzten Bauschritte widmen sich dem
Außenbereich und den Rotoren. Das flexible Metallgitter muss hier genau
in die Getriebeabdeckung eingepasst werden.
Ein weiteres Highlight ist der beim italienischen Decalspezialisten exakt
gedruckte Bogen Wasserschiebebilder.
Unten: Einige Auswurfmarken im sichtbaren Innenbereich sollten verfüllt
bzw. korrigiert werden.
Die Einzelteile des H-34 warten mit feinsten Details auf.
Unten: Markante Nietenreihen zieren den Rumpf.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile / Gitter
Begleitbroschüre
Lackieranleitung, farbig
Italeri 2712
H-34G.lll / UH-34J
Maßstab:
1/48
Anzahl Teile:
ca. 150
Folienfilm
Vielen Dank an die Firma Italeri für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
Markierungsoptionen:
•
H-34G.III Marinefliegergruppe 5,
Kiel-Holtenau. 1973
•
UH-34J - NAS Ellyson Field,
Pensacola (Florida), 1968
Produktidee:
Umsetzung:
Spritzguss:
Bauanleitung:
Die Innenraumdetails sind gut getroffen. Positive Nieten, Faltenwurf an
den Sitzen und die Verkleidung lassen sich mit Farbeffekten perfekt betonen.
Links: Italeri spendiert dem Bausatz einen perfekt,
bei Cartograf produzierten Decalbogen. Ein hervor-
ragendes Endergebnis ist damit sicher!
Decalqualität: