© Thomas Schneider - originalundmodell.de
originalundmodell.de
Kitty Hawk Art.Nr. 32008
1/32
Nach der sehr erfolgreichen F-86D bediente der asiatische Hersteller
Kitty Hawk kurz darauf auch die Fans der frühen Luftwaffenjets und
brachten eine logische Box-Variante des Bausatzes als F-86K heraus.
Inhalt:
•
7 hellgraue Spritzgussrahmen mit 303 Teilen
•
Spritzgussrahmen Klarsichtteile mit 14 Teilen
•
1 Fotoätzteilplatine mit 7 Teilen
•
2 Decalbögen
•
24-seitige Bauanleitung mit farbigen Vierseitenansichten
Kitty Hawk Produktseite:
KH32008
Preis:
ca. € 89,-
Vorbild:
Die F-86 wurde von der deutschen Luftwaffe sowie diversen NATO-Luftwaffen wie der USAFE in der Bundesrepublik eingesetzt. Die Luftwaffe verfügte über
Sabre Mk. 5 und Mk. 6 des kanadischen Produzenten Canadair, die als Tagjäger eingesetzt wurden, sowie über F-86K, die als Allwetterjäger dienten. Äußerlich
unterschieden sich diese Flugzeuge vor allem dadurch, dass die K-Version – wie auch die Version F-86D, aus der sie entwickelt worden war – mit dem
AN/APG-36-Radar ausgerüstet war, welches sich über dem Lufteinlass befand. Außerdem erhielten die von North American gebauten und von Fiat in Turin
wieder zusammengesetzten Flugzeuge eine neue, „F-40-Flügel“ genannte, Tragfläche. Die für die D- und L-Version vorgesehene Raketenbewaffnung aus 24
„Mighty Mouse“-FFAR-Raketen wurde allerdings durch vier M-24-A1-Kanonen vom Kaliber 20 mm ersetzt.
Die im Rahmen des Mutual-Defense-Aid-Program für Deutschland vorgesehenen 88 Maschinen wurden 1955 und 1956 gefertigt, in Einzelteilen nach Italien
verschifft und nach erfolgtem Zusammenbau zwischen 1957 und 1958 nach Oberpfaffenhofen geflogen und dort zunächst eingelagert. Erst 1959 wurden diese
Flugzeuge wieder aktiviert und zwischen August 1959 und August 1960 erhielt die 3. Staffel der Waffenschule der Luftwaffe 10 die Maschinen und stattete sie in
Oldenburg mit Bewaffnung aus. Schon im September 1960 verlegte das Jagdgeschwader 75 als erstes Allwettergeschwader mit allen F-86K der WaSLw nach
Leipheim, wobei zu dieser Zeit schon Neuburg an der Donau als endgültiger Standort feststand. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten dort im Frühjahr 1961
verlegte das Geschwader dann auch dorthin, und im Mai 1961 wurde aus dem Jagdgeschwader 75 das Jagdgeschwader 74.
Nach der stürmischen Anfangszeit, die von den vielen Verlegungen und auch Umstrukturierungen innerhalb des Verbandes geprägt war, konnten am 8. April
1963 die 10.000. Flugstunde und zwei Jahre später die 20.000. Flugstunde gefeiert werden. Zu dieser Zeit waren die ersten Verbände der Luftwaffe schon mit
dem Starfighter ausgerüstet, der nach und nach in allen Verbänden zum Einsatz kommen sollte; am 12. Mai 1964 landete so auch der erste für das JG 74
bestimmte Starfighter in Neuburg. Während der Umrüstung des Geschwaders wurden die Sabre Dogs in einer dritten Staffel zusammengezogen, um weiter den
NATO-Auftrag wahrnehmen zu können. Am 5. Januar 1966 wurde der letzte Flug einer F-86K des JG 74 durchgeführt. Während des Betriebes gingen dabei
sechs Maschinen verloren, die verbliebenen Flugzeuge wurden nach Oberpfaffenhofen geflogen und 59 von ihnen nach Venezuela verkauft, wo sie noch einige
Jahre geflogen wurden. Quelle: Wikipedia
Unten: Ausgepackt ! Der Schachtelinhalt in der Übersicht.
Bausatz:
Kitty Hawk liefert diesen Bausatz in einem großen aber stabilen Stülpkarton mit
künstlerischer Darstellung zweier Luftwaffen “Sabre Dogs”. Die möglichen fünf
Markierungsoptionen findet man auf den Deckelseiten. Beim ersten Öffnen des
prall gefüllten Kartons kommen einem die sieben, teils “massiven” Spritz-
gussrahemn, eine kleine Schachtel mit den Klarsichtteilen, eine eher als winzig
zu bezeichnende Fotoätzteilplatine, die Decalbögen und die farbige Bau- und
Lackieranleitung entgegen. Alles fein säuberlich, separat in Plastikbeuteln ver-
packt. Die oben erwähnte kleine Schachtel schützt die hochtransparenten
Klarsichtteile vor Beschädigungen. Die Oberflächen weisen scharfe versenkte
Gravuren auf. Auch die erhabenen Strukturen wie z.B. die Wirbelgeneratoren
an beiden Heckoberseiten können sich sehen lassen. Kitty Hawk-typisch findet
man teils größere Ausstoßrückstände und Pinmarks, die zwar keinen Einfluss
auf die Detaillierung haben, aber für zusätzliche Spachtel- und Schleifarbeiten
sorgen. Im Bereich der großen Baugruppen (Rumpfteile) hat sich der asia-
tische Hersteller interessanter Ideen bedient. Einerseits sind diese vertikal
geteilt, andererseits ist das Heck separat ausgeführt, was den Dioramenbauern
für eine offene Darstellung des Triebwerks, beispielsweise in einer Wartungs-
szene, zugute kommt. Das Triebwerk ist zwar gut wiedergegeben und in
Punkto Details gut ausgestattet, für die eben genannte Fraktion aber ein Grund
zu Bleidraht, Plastik-Sheet und ähnlichem zu greifen. Auf der Oberseite des gut
umgesetzten Luftzufuhrkanals sitzt die Cockpitwanne mit hervorragend detail-
lierten, separaten Oberflächen der Seitenkonsolen. Dies erleichtert die Be-
malung dieser Bereiche erheblich, sollten die vorhandenen Decalelemente
nicht verwendet werden. Auch für das ebenfalls strukturierte Instrumentenbrett
wird eine Decalvariante angeboten. Eines der Highlights des Kits ist der
hervorragend detaillierte Schleudersitz. Ebenso lässt einem die hochtranspa-
rente und ohne Mittelnaht auskommende Cockpithaube ins staunen kommen.
Bevor die zweiteilige Unterseite des Vorderrumpfes geschlossen werden kann,
sind der wiederum zweiteilige Triebwerkseinlauf und das eigentliche Triebwerk
mit dem Spant zu bauen und einzusetzen. Hier stören die Auswerfermarken
und Rückstände der Ausstoßpins an den Innenseiten. Hinzu kommen eine
separate Einlauflippe und die abnehmbare Radarnase, die den Blick auf den
Fazit:
Mit diesem Bausatz hat KITTY HAWK nun auch die Lücke der F-86K im großen Maßstab 1/32 mit einem qualitativ sehr hochwertigen Modell geschlossen.
Ein Modell, das mit interessanten Innovationen punktet und an den erfahrenen Modellbauer adressiert ist. Einzig störend ist das etwas spröde Plastik, welches
Kleinteile beim Heraustrennen sehr leicht brechen lässt.
Meine Bewertung für diesen Bausatz: SEHR EMPFEHLENSWERT
Happy Modelling,
Thomas Schneider
Juli 2016
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Produktidee:
Umsetzung:
Qualität:
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Begleitbroschüre
Lackieranleitung, farbig
Kitty Hawk 32008
F-86K „SABRE DOG“
Maßstab:
1/32
Anzahl Teile:
324
Folienfilm
Bauanleitung:
Diesen Bausatz erhalten Sie im gut sortierten Fachhandel.
gut wiedergegebenen Radarreflektor ermöglicht. Die Details des Haupt- wie
des Bugfahrwerksschachtes entsprechen dem Vorbild, wobei Schläuche und
die Verkabelung sehr fein, meiner Meinung zu fein, dargestellt ist. Die Fahr-
werksbeine mit separaten Federbeinscheren sind originalgetreu wiedergege-
ben, ebenso die Räder mit Felgen bzw. Bremstrommeln. Das Bugrad ist mit
zwei unterschiedlichen Versionen, mit durchbrochener und geschlossener
Felge, vorhanden. Die Luftbremsen lassen sich geöffnet darstellen und
verleihen dem Modell noch etwas mehr Dynamik. Eine praktikable Lösung
bietet Kitty Hawk bei der Montage der Tragflächen an. Diese werden mitsamt
der separaten Vorflügeln, Landeklappen und Querrudern auf die aus dem
Mittelrumpf ragenden Fahrwerksschächte aufgeschoben und auf der Unterseite
mittels einer Klebelasche fixiert, wodurch der korrekte Anstellwinkel von 3°
erreicht wird. Unter den Flächen können zwei Zusatztanks und zwei
Sidewinder-Raketen aufgehängt werden.
Bei den Kleinteilen, angefangen bei der einziehbaren Einstiegsleiter, den
diversen Beleuchtungskörpern und Antennen ist alles vorhanden und
Die Decalbögen stammen aus Kitty Hawks eigener
Produktion und sind exakt im Register gedruckt.
Aufgrund der Dicke ist bei der Verarbeitung Weichmacher anzu-
raten. Leider hat der vorliegende Bogen einige beschädigte
Elemente, die auf eine ungenügende Trocknungszeit zurückzu-
führen sind. Bei der Kontrolle in anderen Bausätzen scheint es
sich hierbei um einen Einzelfall zu handeln.
Unten: Die sehr gut umgesetzte Bauanleitung führt auf
23 Baustufen zum fertigen Modell. Lackieroption “A” wird
als großformatiger Hochglanzdruck auf einer Doppelseite
angeboten. Wie üblich sind die Farbhinweise im System des
Herstellers Mr.Hobby/Gunze (Email) gehalten.
Markierungsoptionen:
•
F-86K, JD-352, 3.JG74 Neuburg an
der Donau
•
F-86K, E.C.T.T. 1/13 ARTOIS, Colmar
1957
•
F-86K, XII Gruppo, 36° Stormo
•
F-86K. Royal Norwegian Air Force
•
F-86K, 3556th CCTSQDN, Perin AFB,
Texas 1960
detailgetreu wiedergegeben. Lediglich bei den “Sugar Scoops” (Kühllufthutzen für das J47-GE-33 Triebwerk) hat Kitty Hawk geschludert! Möchte man z.B. eine
Luftwaffenmaschine bauen, so sollte man hier mit Zuhilfenahme von Referenzmaterial korrigieren.
Unten: Produktbilder (Quelle: Kitty Hawk)