©   Thomas Schneider  -  originalundmodell.de
Reviews
originalundmodell.de

Meng  LS-004

     

 

  1/48

Nach dem Zerstörer und Schnellbomber brachte Meng Models vor kurzem die dritte Variante ihrer Me 410-Spritzrahmen, nun als schweren Jäger, in den Handel. Inhalt: 8 graue Spritzrahmen mit 224 Teilen 2 Klarsichtteilerahmen mit 15 Teilen 1 Fotoätzteilebogen mit 23 Teilen 1 Decalbogen 32-seitige, farbige Bau- und Lackieranleitung
Vorbild: Ab 1937 begannen die Entwicklungsarbeiten bei Messerschmitt, um ein Nachfolgemuster für die Bf 110 zu schaffen. Dieses als Me 210 bezeichnete Flug- zeug gelangte ab Anfang 1941 zur Auslieferung. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass das Modell zum Überziehen und Trudeln neigte, was eine Reihe schwerer Flugunfälle nach sich zog. Im März 1942 wurde deshalb nach 261 Exemplaren ein Produktionsverbot erlassen. Bis zum Produktionsstopp wurden dann insgesamt 325 Flugzeuge gebaut. Das RLM hatte noch vor dem Beginn der eigentlichen Flugerprobung einen Serienauftrag über 1.000 Maschinen erteilt, weshalb sich noch 370 Me 210 in der Bauphase befanden und für 800 weitere das Material und die Ausrüstung bereitstanden. Um die Flugeigen- schaften der Maschine zu verbessern und die vorhandenen Baugruppen nutzen zu können, wurde der Rumpf verlängert, automatische Vorflügel sowie ein durchlaufender Holm in die Tragflächen eingebaut und die nunmehr als Me 410 bezeichnete Ma- schine mit Motoren des Typs DB 603 A ausgerüs- tet. Die Streckung des Rumpfes entsprach der Länge des ursprünglichen Entwurfes. Die Rumpf- länge der Me 210 war aus Gründen der Material- einsparung während der Entwicklung gekürzt worden. Die ersten 460 Flugzeuge (ohne Prototypen) ent- standen aus Me 210-Baugruppen und wurden ab Januar 1943 ausgeliefert. Im November 1943 wur- de die Serienfertigung der Me 410 A-3, im Januar 1944 der Neubau der Me 410 A-1/U2 und im Feb- ruar 1944 der Neubau der A-1 aufgenommen. Da die Augsburger Messerschmitt-Fabrik mit der Fer- tigung ausgelastet war, wurde ein Teil der Produk- tion ab Frühjahr 1944 an Dornier München abge- geben (Lieferung von 20 Me 410 A-1, 61 B-1-, 87 B-2- und 111 B-2/U4). Als zweite Hauptversion erschien 1944 die 
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
www.meng-model.com
Bausatz: Meng liefert diesen Bausatz in einem mit sehr ansprechend gestalteten Boxart versehenen Stülpkarton, dessen Seitenteil zwei mögliche Mar- kierungsvarianten (fälschlicherweise jedoch als Me410B-2/U4) zeigt. Im Inneren befinden sich, getrennt verpackt, 8 mittelgraue Spritzrahmen, zwei Spritzrahmen mit Klarsichtteilen, ein Decalbogen, der messingfarbene Ätzteilebogen und die farbige Bau- und Lackieranleitung. Bei den Spritzrahmen fällt sofort die hohe Produktionsqualität ins Auge, diese stammen aus modernsten, mittels CAD-Technik hergestellten Stahl- formen. Betrachtet man diese nun genauer, so fällt einem sofort der außer- gewöhnliche Detailreichtum und die akkurate Umsetzung der Klein- und Kleinstteile auf. Die obligatorische Formtrennlinie, welche z.B. bei den Me 410-typischen Fahrwerksbeinmanschetten immer eine gewisse Nacharbeit erfordert, ist überraschenderweise optisch fast nicht wahrnehmbar. Grate oder sog. Fischhäute lassen sich nur an einer Stelle feststellen, vorne am rechten Rumpfbug. Alles andere ist kplt. sauber, ebensowenig sind Sink- stellen erkennbar. Die notwendigen Auswerfermarken sind in den meisten Fällen geschickt platziert und verschwinden beim Zusammenbau in unsicht- baren Bereichen. Leider hat der Bausatz auch einige formtechnische Schwächen. So sind die Gravuren der Rumpfsegmente augenscheinlich nicht dem original entsprechend wiedergegeben. Ebenso hat man dem Rumpf einige Millimeter an Länge dazugegeben. Beim ersten Modell dieser Serie waren die Propellerblätter deutlich zu spitz ausgeführt, da man sich zu Recherchezwecken an der Originalmaschine im RAF Museum Cosford orientiert hatte. Bei diesem Museumsexponat sind die Propellerspitzen allerdings gekappt und die Designer des Hauses Meng haben improvisiert. Bei der Vorliegenden Bausatzvariante hat Meng regiert und den Spritz- rahmen überarbeitet. Die zu flachen Spinner wurden allerdings beibehalten. Um die “Negativliste” abzuschließen betrachten wir uns nun noch die Öl- kühler unter den Motorgondeln. Diese sind definitiv zu klein geraten und in den Proportionen falsch. Die Firma Vector Resin bietet hier Abhilfe in Form von Resin-Komplettteilen an. Als letzten Punkt möchte ich noch die “Rippenbänder” der Steuerflächen erwähnen. Der ambitionierte Modell- bauer wird hier sicher zu Schleifwerkzeug greifen und Klappen und Seiten- ruder dem original entsprechend bereinigen. Werfen wir nun noch einen Blick auf die Detaillierung. Die sehr überzeu- genden Bauteiloberflächen besitzen scharfkantige, versenkten Gravuren, Nietenreihen und erhabene Strukturen mit feinen Details. Einige Zugangs- klappen auf den Tragflächenoberseiten wirken etwas überbetont, was sich aber mit dem ersten Farbauftrag, bzw. der Grundierung egalisieren sollte. Apropos Rumpfteile, sämtliche Angusskanäle führen direkt auf die Klebe- flächen und beschädigen somit beim Heraustrennen die exakten Kanten der Klebenaht nicht. Die Verbindung der Rumpfhälften geschieht nicht wie üb- lich mit Passstifte, sondern in diesem Fall mit Nuten.
Oben: Die Einzelteile warten mit feinsten Details auf. Die Klarsichtteile sind hochtransparent und schlierenfrei gespritzt.
Produktseite: LS-004 Vertrieb in Deutschland: Glow2B Preis: UVP € 64,99
Diesen Bausatz erhalten Sie im gut sortierten Fachhandel.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Produktidee:
Umsetzung:
Spritzguss:
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Begleitbroschüre
Lackieranleitung, farbig

Meng LS-004

Me 410 B-2/U2/R4 Heavy Fighter

Maßstab:  1/48 Anzahl Teile:  292
Folienfilm
Bauanleitung:
Oben: Der kleine Ätzteilbogen liefert Teile für die Anlenkungen, die Kühler und vor allem das Gurtmaterial. Rechts: Dem Bausatz liegt ein exzellent gedruckter Decalbogen von Cartograf (Italien) bei, welcher in der Qualität kaum zu übertreffen ist. Aus Erfahrung lassen sich diese sehr gut verarbeiten. Unten: Die Bau- und Lackieranleitung ist, wie immer bei Meng, hochwertig ge- druckt. Die abgebildete Größe der ein- zelnen Baustufen ist sehr benutzer- freundlich. Farbhinweise sind im System des Herstellers AV Vallejo aufgeführt.
sehr empfehlenswert ! Gesamteindruck: I I
Decalqualität:
Gut umgesetzt am Modell sind der Cockpitbereich, die Fahrwerschächte und auch die Waffenanlage. Von letzterer wird man nach dem Zusammenbauen allerdings nicht mehr viel sehen. Das definitive Highlight sind die offen darstellbaren DB603A-Motoren. Diese sind für den Maßstab 1/48 wirklich gut umge- setzt und werden mit ein paar Leitungen und Kabeln verfeinert zu einem wahren Eyecatcher am fertigen Modell.
Me 410 B mit zwei 13-mm-MGs 131 statt der beiden 7,92-mm-MG 17 im Bug. Die Entwicklung des eigentlich für die B-Serie geplanten Hochleistungsmotors DB 603 G wurde 1944 eingestellt, so dass nur die schon in der A-Serie verwendeten DB 603 A bzw. der mit einem besseren Höhenlader ausgestattete DB 603 AA zum Einsatz kamen. Insgesamt wurden bis September 1944 in etwa zehn Baureihen 1.189 Hornissen mit verschiedenen Waffenkonfigurationen hergestellt. Eingesetzt wurde die Me 410 unter anderem über See zur Verminung englischer Fahrwasser, zur Bombardierung der englischen Südküste, zur Abwehr der alliierten Bomberver- bände (wo sie trotz einiger Erfolge hohe Verluste erlitt) sowie als Aufklärer. Sie konnte die Bf 110, deren Nachfolgemodell sie war, nie vollständig ersetzen, weshalb die Bf 110 auch bis zum Kriegsende als Nachtjäger im Einsatz blieb. Vielfach wird auch von einer als Nachtjäger produzierten Variante der Me 410 berichtet. Diese Berichte beruhen vermutlich auf einer falschen Identifizierung eines Aufklärers mit Seezielradar vom Typ FuG 200 Hohentwiel bzw. dem Einsatz einiger Me 410 bei Nachtjagdverbänden, die zur Bombardierung bei Nacht eingesetzt wurden.  Quelle: Wikipedia