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Eduard  EduArt 11103  -  1/32

 

Inhalt: 19 teilweise verbundene Spritzrahmen mit 183 Teilen 1 Spritzrahmen Klarsichtteile mit 13 Teilen 12 Polycaps 1 Fotoätzteilbogen bedruckt 1 Fotoätzteilbogen metall 1 Maskenset 5 Resinteile 1 Acetatfilm 1 DIN A-2 Poster von Romain Hugault 1 Decalbogen von Cartograf 13-seitige, farbige Bau- und Lackieranleitung
Geschichte & Vorbild: Die mächtige "Jug" (Juggernaut=Koloss/Brummer) genannte Republic P-47 wurde in größeren Stückzahlen gebaut, als jedes andere Jagdflugzeug amerikanischer Produktion. Sie war genau das Gegenteil, was man sich allgemein unter einem Jäger vorstellte, nämlich groß und schwer. Als D-Version mehr als doppelt so gewichtig wie ihre europäischen Verwandten, war sie im 2.Weltkrieg das schwerste Jagdflugzeug der Welt. Gewaltige 9616 kg erreichte die letzte Version, die P-47N. Mit 7938 kg vollbeladen ist auch die P-47D als Hauptversion wahrlich kein Leichtgewicht. Ausschlaggebend für diese Dimension war, das der Chefkonstrukteur der Republic Aviation Corporation (Nachfolger von Seversky Aircraft) Alex Kartveli am 12. Juni 1940 eine viel leistungsfähigere Maschine als ihre Vorgängerinnen vorschlug, die nach den Einsatzberichten über dem europäischen Kriegsschauplatz keine Chancen auf Verwirklichung hatten. Grundsätzlich setzte man auf einen großen Sternmotor mit rundem Rumpf und elliptischen Flügeln. Die Wahl Kartveli´s fiel auf den stärksten Doppelsternmotor mit Abgasturbolader, den 18 Zylinder Pratt & Whitney R-2800. Da die komplette Antriebsanlage sehr komplex war, konstruierte Alex sozusagen das Flugzeug drum herum. Dadurch entstand auch die bauchige Form des Rumpf- mittelteils, weswegen die aufwendige Leitungsführung der Abgasluft vom Motor zum Turbolader nach hinten kurz vorm Heck und die Ladeluft über einen Ladeluftkühler wieder zurück viel Platz unter dem Flügel benötigte. Die mit bis zu 60.000 u/min. laufende Abgas- turbine ermöglichte eine ausgezeichnete Höhenleistung des Triebwerks. Nachteilig wirkte sich dabei die Montage der Flügel hoch über dem Rumpfboden aus, da dadurch das Fahrwerk länger gefertigt werden musste um den im Durchmesser 3,71m großen 4-blättrigen Propeller genügend Abstand zum Boden zu geben. Gewaltige 2535 PS mit Wassereinspritzung, im Fall der D-Version mit ihrem R-2800-59W Motor, müssen auch in Vortrieb umgesetzt werden. Eine elektrisch geregelte Constant Speed Luftschraube von Curtiss-Electric übernahm diese Aufgabe. Dieser endete bei 697 km/h. Mit einem Geniestreich umging Kartveli einerseits das Stabilitäts- und Gewichtsproblem des Fahrwerks, indem er es beim Einziehen konstruktiv um knapp 23 cm verkürzen ließ, andererseits blieb so noch genügend Platz um je 4 cal.50 Browning-MG´s mit 425 Schuss Munition in den Flügel zu installieren. Durch die sehr breite Spur, des zum Rumpf hin einziehbaren Fahrwerks, konnte man auch problemlos auf unbefestigten Pisten starten und landen. Ein 776 Liter fassender Haupttank und ein 379 Liter großer zweiter Tank, untergebracht zwischen den Vorverdichter Luftkanälen oberhalb des Flügels und im hinteren Bereich unterhalb des Cockpits in selbstdichtender Ausführung, ermöglichten ihr eine Reichweite von 1744 km ohne und mit Zusatztank von 2720 km. Ab dem Produktionslos P-47D-25-RE (P-47D-26-RA) erhielten die Maschinen einen verkürzten hinteren Rumpfabschnitt und die Vollsichtkanzel einer Typhoon. Zudem wurde zuvor ab der D-20 Version ein universal Flügel eingeführt, der als Außenlast je Flügel eine 454 kg Bombe oder einen 568 Liter Zusatztank zusätzlich zum Rumpftank ermöglichte. Dafür wurde der Munitionsvorrat je Waffe auf 267 Schuss reduziert. Ihre Stärke im Luftkampf war nicht der "Dogfight". Mit einer Roll Rate von 90 Grad pro Sekunde war sie den Deutschen Maschinen unterlegen. Durch mit Metall beplankte Quer-Seiten- und Höhenruder, war sie bis zur Höchstgeschwindigkeit einwandfrei steuerbar und ihr größter Vorteil, im Sturzflug dem Angrei- fer aufgrund enormer Beschleunigung davon zu kommen, rettete viele Piloten vor dem Abschuss. Dank des Turboladers hatte sie eine ausgezeichnete Höhen- leistung, wo sie dem Gegner zumindest ebenbürtig war. Im mittleren und unteren Höhenbereich allerdings hatte sie wenig Chancen. Zudem verfügte sie mit acht 12,7 mm MG´s über eine vernichtende Feuerkraft. Ausgerüstet mit einem 727 Liter großen Rumpftanks und den beiden Flügeltanks konnte sie Begleit- schutz für die eigenen Bomber bis tief ins Feindgebiet leisten. Auf dem Rückflug wurde nicht verbrauchte Munition auf Gelegenheitsziele am Boden verfeuert. Als sie von dieser Aufgabe des Begleitschutzes durch die dafür besser geeignete P-51D Mustang ersetzt wurde, konnte sie ihr größtes Potenzial als Jagd- bomber entfachen. Schon längst legendär war zu diesem Zeitpunkt die äußerst robuste Zelle samt Antrieb, die selbst nach schweren Schäden den Piloten heil zum Heimatflugplatz zurückbrachte und nach einer schrottreifen Landung den Flugzeugführer unverletzt aussteigen ließ. Eine Testmaschine, die XP-47J, ausgerüstet mit einem R-2800-57(C) mit 2800 PS, eine auf 6 MG´s reduzierte Bewaffnung , leichterer Zelle mit einem Max. Fluggewicht von 6056 kg erreichte im August 1944 im Horizontalflug 811 km/h! Insgesamt wurden aller Versionen 15683 Stück hergestellt.
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Bausatz: Unter dem mit einem Vollbild versehenen, großzügigen Stülpkarton mit ca. 51 x 30 cm Seitenmaßen, kommt die in einer einzelnen Tüte verpackte Thunderbolt zum Vorschein. Den Kit beiseitegelegt, sind neben der Bauan- leitung mit dem neuem sehr gefälligen Design der ersten Seite, die Decals, zwei Ätzteilebögen, ein Azetatfilm, das Maskierpapier, fünf Resinteile und ein DIN- A2 Poster vorhanden. Jan Zdiarský hat mit seiner cleveren Idee, gute Bausätze bekannter Hersteller mit eigenen Zubehör und farbenfrohen Markierungsvarianten auszustatten, eine stets limitierte Serie realisiert. In diesem Fall werden 2000 Stück produziert; erstmalig auch im großen Maß- stab 1:32. Für Sammler hätte die Schachtel ruhig kleiner ausfallen können, aber angesichts des traumhaften Deckelbilds kann sie eigentlich nicht groß genug sein. Auch im Hinblick auf noch kommendes Zubehör und bereits vorhandene Resin-Motoren, Waffenschächte etc., hat man damit noch genügend "Stauraum". Der in seiner Teilezahl übersichtlich gehaltenen Hasegawa-Bausatz bietet für eine solch große Maschine gewisse Optionen wie z. B. ausgefahrene Landeklappen, geöffnete Cowling-Klappen, Treibstofftanks, Bomben und je nach Decalvariante unterschiedliche Propeller. Sicherlich hat der Kit schon einige Jahre auf dem Buckel, was aber der Qualität insgesamt nicht schadet. Typisch Hasegawa sind alle Bauteile mit feinen Gravuren, Nieten und einem sauberen Guss ausgeführt. Mein Exem- plar weist weder Fischhaut oder Versatz der Plastikteile auf. Formentech- nisch bedingt, sind nur an den Fahrwerksbeinen kleine Gussnähte zu ent- fernen. Auswerfermarken sind an nicht einsehbare Stellen gelegt. Lediglich an jeder Rumpfseite unterhalb des Flügelanschlusses befindet sich an der Außenseite der inneren kreisrunden Führungen der Passstifte eine kleine Sinkstelle, die ausgebessert werden muss. Vor Beschädigung geschützt, sind die separat eingetüteten Klarsichtteile. Ohne Schlieren oder Kratzer ist die Verglasung zweimal vorhanden. Zum ersten, einmal geschlossen und zum zweiten, die Schiebehaube getrennt von der Frontverglasung. 183 mittelgraue Teile nebst 13 Klarsichtteilen mit 12 Polykaps beinhaltet der original Bausatz. 37 graue und 4 Klarsichtteile werden laut Bauanleitung nicht benötigt. Der Pilot und zwei von vier Propellern stocken die Krabbel- kiste auf. Die Räder werden durch perfekt in Resin gegossene Reifen und einseitig separaten Felgen ersetzt. Letztere müssen von einer feinen Fisch- haut befreit werden um den Blick auf die innere Struktur des Reifens zu gewährleisten. Das Spornrad ist einteilig gegossen. Über 60 Teile befinden sich auf der messingfarbenen Ätzteilplatine. Deren Bauteile detaillieren den Sitz, Zündkabel, Ölfilterlamellen, Lande- und Fahr- werksklappen und den Turbolader. Auf der kolorierten Platine mit ca. 40 Teilen sind natürlich die Gurte, das Visier, der Sicherungskasten und "19" Teile für das Instrumentenboard mit nochmals verbesserten Druck vorhan- den. Obgleich Hasegawa keiner so schnell was vormacht, wenn es um die Gravur bei Instrumentenboards geht, so ist doch der Austausch durch die bedruckten Ätzteile hinsichtlich der Detaillierung die bessere Wahl. Neu und sehr effektvoll haben die Mannen bei Eduard einen Schattenwurf auf den Sitzgurten aufgedruckt, der schon äußerst realistisch wiedergegeben wird. Ebenso sind alle anderen Details sehr fein, im Register und bis zu einer bestimmten Größe lesbar hergestellt/gedruckt. Weitere Vorteile verspricht auch die Materialwahl der Ätzteile. Hauchdünner Stahl lässt sich leichter biegen und verbleibt so auch in der gebogenen Form. Bleibt noch die Acetatfolie, die, wie soll es anders sein, für das Visier verwendet wird. Von der insgesamt zwölfseitigen, in gewohnt übersichtlichem grafischem Layout gehaltenen, Bauanleitung benötigt man zum Zusammenbau derer sieben. Auf der ersten Seite werden die Markierungsmöglichkeiten im linken Seitenriss gezeigt, Seite zwei gibt den Inhalt wieder und die letzten drei Seiten zeigen die drei möglichen Decalvarianten in Vierseitenansichten.  Alle Farbangaben werden im Gunze-Farbsystem gehalten. Mit einem klei- nem geschichtlichen Hintergrund der Maschinen wird die farbliche Gestal- tung je Maschine abgerundet.
Eduard Produktseite: 11103 Download: Bauanleitung Preis: UVP € 146,25
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Vielen Dank an die Firma Eduard für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
Die Spritzrahmen sind exakt und hochwertig produziert. Selbst kleinste Details sind messerscharf wiedergegeben.
Markierungsoptionen: P-47D-28-RA, Lt. Larry A. Kuhl, 511th FS, 405th FG, 9th AF, Saint Dezier, December 1944 P-47D-26-RA, Lt. James R. Hopkins, 509th FS, 405th FG, 9th AF, Ophoven, Belgium, März 1945 P-47D-28-RA, Lt. Francis Norr, 510th FS, 405th FG, 9th AF, Saint Dezier, Farance, Januar 1945
Review-Checkbox
Gesamteindruck
sehr empfehlenswert ! I I
Maßstab:   1/32      Teile gesamt:   über 300      Markierungsoptionen:    3

Dottie Mae

Eduard EduArt 11103

Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Stahlform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Sammlerartikel / Zugabe
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Varianten-Wiederauflage
Formentausch
Neu, Erstauflage
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
Beginnend auf Seite 3, werden die Bauteile für das Cockpit zum Zusammen- bau vorbereitet. Diverse Details müssen abgeschliffen oder gar entfernt werden um mit den größtenteils farbigen Ätzteilen ergänzt bzw. ersetzt zu werden. Ist dies vollbracht, setzt man das Cockpit auf der nächsten Seite auf den stabilen Flügelholm, und schließt, nachdem man die Klappen des vari- ablen Ablass der Ölkühlung eingesetzt hat, beide Rumpfhälften. Dabei sollte man Bauteil B1 mit den zwei Polycaps nicht vergessen. Dieses dient später zum an- und abstecken des Rumpftanks. Leider hat der Kit keine separaten Höhen- , Seiten- und Querruder. Optional kann man den Kühlluftaustritt des Zwischenkühlers auf beiden Rumpfseiten offen oder geschlossen anbauen. Hat man die 3-teiligen Radschächte zusammengeklebt und in den Flügel eingesetzt, wird dieser mittels oberer und unterer Hälfte zu einer Einheit ver- klebt. Bohrungen zur Aufnahme der Außenlasten der Flügel sind je nach Wunsch zu erledigen. Ohne Probleme dürften sich die Flügel an die modellbaufreundliche Konstruktion am Rumpf ansetzten lassen. Ein gute
Hilfestellung, wenn man gerne in Baugruppen lackiert! Der gewaltige Sternmotor mit seinem 2 x 9 Zylindern, wird ebenso mit zwei Teilen, die hinten ausge- spart sind, zusammengesetzt! Auf den vorderen Stern werden die Stoßstangen, Zündkabel in Ätztechnik und das Reduktionsgetriebe samt Propellerwelle angebracht. Für eine Montage unter der Haube eine völlig ausreichende Detaillierung. Die folgenden 4 Seiten komplettieren die Thunderbolt mit allen möglichen Außenlasten, den beiden vierblättrigen Propellern von Curtiss-Electric, Landeklappen und dem Fahrwerk. Hier sollte man noch Bremsleitungen anbringen. Hierfür verwende ich entweder Blei- oder Kupferdraht. Von den geätzten Leitungen halte ich nicht viel, da man die eckige Form am Modell erkennen kann.
Bleiben noch die Decals, die von Cartograf hergestellt wurden. Perfekt im Register gedruckt, mit den traumhaften farbigen Pin-ups versehen, sind alle Wartungshinweise lesbar. Ein Genuss, diese Decals zu studieren. Der hauchdünne Trägerfilm und die vermutlich hohe Deck- kraft versprechen ein einwandfreies Handling. Zusätzlich sind nochmals Propellerlabels für die nicht benötigten Hamilton Standard Propeller und ein Instrumentenboard dabei. Zwei in Naturmetall Finish gehaltene und eine Olivbraune Maschine stehen zur Wahl. So gesehen, verspricht der Bausatz Bastel-Spaß pur. Eine Frage der Markierungsmöglichkeit stellt sich mir nicht, da ich gewiss die Dottie Mae bauen werde. Der 511th Fighter Squadron Ende 1944 angehörend, wurde die Thunderbolt Lt. Larry A. Kuhl zugewiesen. Den Namen seiner Frau tragend, wurde die attraktive Dame auf der Cowling von S/Sgt Samuel L. Kirschenbaum dargestellt. Am 08.Mai 1945 flog Lt. Mohr so tief über den Traunsee in Österreich, das die Propellerspitzen die Wasserober- fläche berührten, was zum Absturz führte. Er überlebte den Absturz, während sein Flugzeug auf dem Boden des Sees sank. Nach mehreren Jahrzenten auf dem Grund des Sees, wurde die Maschine am 13.Juni 2005 geborgen und in die USA verschifft. Seitdem wird Sie wieder restauriert. Ich hoffe doch sehr, sie eines Tages in ihrem Element bewundern zu dürfen.
Einleitung: Mit der Republic P-47D Thunderbolt pflege ich eine besondere Beziehung. War es nicht doch mein erstes Modell (im Maßstab 1:72), welches ich im zarten Alter von 6 Jahren kurz vor meiner Einschulung jenen Sommer gebaut habe. Voller Stolz habe ich den "Farben- und Klebeklumpen" meiner Familie gezeigt. Dunkelblau angepinselt, aber alle Bauteile verbaut, hat es sich irgendwann beim Spielen in Luft aufgelöst. Seitdem bin ich diesem vor "Kraft strotzenden Paket" verfallen. Jetzt hat uns Eduard mit diesem 32iger Kit, der für mich das schönste Deckelbild aller bisher produzierten Kits der Welt hat, bereichert. Schauen wir mal, was bei meinem Review dabei heraus kommt.