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Vorbild:
In Deutschland steht umgangssprachlich die „Eierlegende Wollmilchsau“ für eine Person oder Sache, die alle Anforderungen und Bedürfnisse erfüllt, dabei
jedoch keine Nachteile hat. Damit trifft diese Redewendung die seit Ende der 60ziger in unsere Sprache Eingang fand (ursprünglich einem Gedicht von 1959
entnommen (Quelle Wikipedia), im Besonderen auf die Ju 88 zu. Ihre vielfältigen Verwendungs-möglichkeiten in fast allen Bereichen der militärischen
Luftfahrt zu jener Zeit 1939 - 1945 trägt diese Formulierung Rechnung. Ob als Horizontal- und Sturzkampfbomber, See- und Fernaufklärer, Torpedobomber,
Minenleger, Fernbomber, Zerstörer, Panzerjäger oder als Nachtjäger. Selbst zum Tiefangriff wurde sie herangezogen.
Zellenseitig gleicht die A-14 der eingangs erwähnten A-4. Beide wurden mit dem leistungsfähigen Jumo 211 J motorisiert. An der Unterseite der beiden
Motorgondeln bekamen diese symmetrische Verkleidung des Ladeluftkühlers. Ein Erkennungskriterium zur Unterscheidung zwischen der F und J Ausführung
des Triebwerks, das anstatt der 1340 PS des F-Modells, staatliche 1420 PS leistete. Aufgrund der gemachten Erfahrungen im Einsatz, verstärkte man die
Abwehrbewaffnung der A-5 mit zusätzlichen MG 15. Die später eingeführte A-4 und A-14 bekamen gänzlich neue MG-Waffen. Ersetzt wurden die MG 15 der
A-5 durch modernere MG 81 gleichen Kalibers. Die Kadenz erhöhte sich dadurch von 1050 Schuss/min auf 1600 pro Waffe. Eins in der Bugverglasung, zwei
im hinteren nun gewölbten Abwehrstand, der nicht nur mehr Kopffreiheit ermöglichte, sondern auch besser gepanzert war. Nach hinten unten rüstete man ein
MG 81 Z (Zwilling) ein, um den Gegner in Schach zu halten.
Ausgelegt als schneller Schiffszerstörer ist die Ju 88A-14 mit einem schweren Maschinengewehr MG-FF/M Kaliber 20 mm fest montiert in der Bodenlafette
ausgerüstet. Dieser Type des schweren MG`s wurde in diesem Fall mit 60 Schuss fassenden Trommelmagazinen bestückt. Das "M" in der Bezeichnung
bedeutet, das neben Spreng-, Brand- und Panzerbrechender Munition incl. Leuchtspur im Mix auch Minengeschosse mit einer Kadenz von ca. 530 Schuss/m
verschossen werden konnten. Ein brisanter "Cocktail" der bei einem Treffer seine Wirkung im Ziel entfachte. Auf einer Distanz von 100 m lagen 50% aller
abgefeuerten Geschosse in einem Quadrat mit 15 x 15 cm. Eine sehr gute Trefferquote. Allerdings musste die Waffe per Hand nachgeladen werden. Bei
einem Gewicht von 20,3 kg einer vollen Trommel ein nicht ganz einfaches Unterfangen im Einsatzfall. Pneumatisch durchgeladen, feuerte man die in den
Anfangsjahren des zweiten Weltkriegs verwendete Waffe elektrisch ab. Eine zusätzliche Panzerung des Flugzeugs erforderte der neue Einsatzzweck.
Der Flugzeugführer, links vorne in einem gepanzerten Sitz platznehmend, steuerte nicht nur das "Pilotenflugzeug" sondern zielte und löste im Sturzflug auch
die nach vorn gerichtete Bordwaffe aus. Dabei unterstützte eine ausgeklügelte Abfangautomatik den mit 50 -60 Grad ausgeführten Sturzflugangriff. Mit
ausgefahrenen Sturzflugbremsen, Drehzahlwahlhebel auf 2300 Umdrehungen/min eingestellt, steuerte sie sodann mit 560 km/h auf ihr Ziel zu. Galten die
Flugeigenschaften als sehr Flugzeugführer freundlich, so war der Einmotorenflug ganz anderer Natur. Lag dabei das Gewicht der Maschine über 10500 kg
(höchstens 11000 kg laut Bedienvorschrift), so war er bei Ausfall eines Motors schlicht unmöglich. Per Schnellablassventil die Rumpftanks teilentleert, sich die
Bomben im Notwurf entledigend und nebst MG auch noch Teile der Panzerung über den geöffneten C-Stand ins Freie befördert, konnte die Maschine mit 240
km/h in der Luft gehalten werden. Zur Landung sollte, wenn möglich, immer über den laufenden Motor ein gekurvt werden. Der Beobachter rechts neben dem
Piloten, zuständig für die Navigation, wehrte je nach Verteidigungslage anfliegende Feinde mit dem Bug MG oder mit dem linken rückwärtsgerichteten MG 81
neben dem Bordfunker ab. Dieser saß mit dem Rücken hinter dem Piloten und kümmerte sich um den Funkverkehr. Mittels Funkpeilung war auch er für die
Navigation mitverantwortlich. Einen unangenehmen Arbeitsplatz hatte der Bordschütze, der die meiste Zeit in der engen Bodenlafette liegend die wichtigste
Abwehrwaffe nach hinten unten bediente. Zusätzlich wechselte er auch die T60-FF Munitionstrommel des MG-FF/M.
Mit maximal 1,4 ata unter Druck gesetzte Junkers Jumo 211 J-1 (1420 PS mit Ladeluftkühler) ermöglichten ihr einen Überlaststart mit 13750 kg. Befestigte
man links und rechts Rauchgeräte (Starthilfsraketen) erhöhte sich dieser Wert um 250 kg. Zusätzlich verkürzte sich der Startvorgang. Wurde die gesamte
Tankkapazität genutzt, konnte eine SC 500 am linken Außenlastträger mitgenommen werden. Rechts befestigte man einen 900 l Abwurftank und im
zweigeteilten Bombenschacht rüstete man vorne einen 1220 l, hinten einen 680 l fassenden Tank ein. 3100 km legte man so zurück. Technisch konnten intern
1400 kg (18x- und 10x- SC 50 Bomben a` 50 kg) in zwei Bombenmagazinen mitgeführt werden. Auch die Luftminen LMA/LMB und die enorme SC 1800 war
möglich.
Fazit:
Mit der neuen Ju 88A-14 hat ICM wieder einen gut umgesetzten und hervorragend detaillierten Bausatz geschaffen, welcher ohne Zweifel die 1/48er Modelle
aus dem Hause Dragon ablöst. Leider fehlt für ein derart großzügig einsehbares Cockpit das komplette Gurtmaterial. Wie bei vielen anderen Herstellern setzt
auch ICM in diesem Punkt auf den Zubehörmarkt und liefert einen Basisbausatz mit großem Aufrüstpotential ab. Aufgrund der vielen, sehr filigranen Kleinteile
und des komplexen Aufbaus, empfehle ich den Bausatz dem erfahrenen Modellbauer. Erfreulich ist die Tatsache, dass man eigentlich alle drei Versionen, d.h.
die A-4 und A-5 und A-14 bauen kann sofern man Decals der letztgenannten besitzt.
Das originalundmodell.de - Urteil zu diesem Bausatz lautet: SEHR EMPFEHLENSWERT !
Happy Modelling,
Guido Veik,
Dezember 2016
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Bausatz:
Mit der neuen Ju 88A-14 kommt die dritte Variante dieses weltberühmten
Bombers, aus völlig neuen und mittels modernster CAD-Technik produzierter
Formen, auf den Markt. An den Spritzrahmen lässt sich erkennen, dass
immer noch weitere Versionen folgen werden. Die Qualität der Spritzguss-
rahmen ist wie von ICM gewohnt von hoher Qualität. Alle Details wurden
akkurat umgesetzt, scharfkantige Gravuren und feine Oberflächendetails
zeichnen diesen Kit aus. Eine der am feinsten umgesetzten Bauteile sind
z.B. die Magazine der Abwehr-MG´s. Hier finden sich Oberflächendetails im
Zehntelmillimeter-Bereich. Diese finden aber den Weg in die Ersatzteilkiste,
da es sich um einen kompletten A-5 Bausatz handelt und variantengerecht
die Spritzrahmen C-1 und G zum Bau der A-14 beigelegt wurden. Somit ist
der Bausatz der A-14 der gleiche, wie der der A-4. Jedoch wird hier anstatt
dem MG 81 (Bauteil G1) das MG-FF/M (Bauteil D40) mit Trommel (Bauteil
D49) in Baustufe 85 eingebaut. Nach der Größe der Trommel im Bausatz
und der sehr schönen Detaillierung entnehmend, handelt es sich doch um
die T30-FF. In meinem Nachschlagewerk: Flugzeugbewaffnung von Hanfried
Schliephake, erschienen im Motorbuchverlag, zeigt ein Bild ein in der
Bodenlafette gelagertes MG-FF/M mit aufgesetzter T60-FF Trommel. Diese
wurde mittig auf die Waffe aufgesetzt, anstatt leicht seitlich versetzt wie die
T30-FF. Ein kleiner Wehrmutstropfen, wie auch die eher einfach gehaltene
Ausführung des 20 mm Geschützes. Allerdings ist bei einem geschlossenen
Führerraum wenig davon zu sehen. Auf das in der Bugverglasung per Kugel-
lafette gelagerte MG 81 in Baustufe 79 verzichtet die Anleitung. So habe ich
einen Bildnachweis gefunden, der einen Einbau dieser Rohrwaffe zeigt. Die
Motorträger und Fahrwerksscheren sind durchbrochen dargestellt, was man
allerdings bei den Pedalen am Arbeitsplatz des Piloten vermisst. Insgesamt
ist das Cockpit gut ausgestattet und lässt sich auch direkt aus der Schachtel
mit 49 Teilen, inkl. der beiden Rumpfhälften, zu einem Eyecatcher bauen.
Kleine “Downer” sind allerdings die Sitze, wobei der Pilotensitz aus zwei
Teilen besteht, welche eine senkrechte und umständlich zu verschleifende
Klebenaht verursachen, sowie Auswerfermarken in den Sitzflächen der
anderen. Um das Thema mit den Minuspunkten abzuschließen sei noch
erwähnt, dass für ein Cockpit mit derart großzügigem Einblick eigentlich das
Gurtmaterial als obligatorisch zu betrachten wäre, sowie dass der Rumpf an
den Passzapfen und an einigen Materialverjüngungen leichte Sinkstellen
aufweist. Ein wahres Highlight des Bausatzes sind die sehr detailgetreu
nachgebildeten Bauteile Brandschott, Motorträger und Jumo 211 F/J
Triebwerk. Allein hierfür sind 2x 20 Teile vorgesehen. Ein weiteres Highlight
sind die Steuerflächen, die allesamt separat beiliegen.
Eine sehr gefällige Umsetzung hat sich ICM für die Fahrwerke einfallen
lassen (siehe Bauanleitung, Seite 12). Hier werden stabile Baugruppen er-
zeugt, die vor dem Ankleben der Motorgondeln installiert werden.
Der Mitgelieferte Decalbogen erlaubt die Markierung von vier Einsatzma-
schinen der Jahre 1941-43. Alle sind im üblichen Tarnschema RLM 65, 70
und 71 gehalten. Für Abwechslung sorgt eine der beiden auf Sizilien statio-
nierten Maschinen, wo die Unterseiten der Motorgondeln und der Heckbe-
reich mit Flecken RLM 70 auf RLM 65 gesprenkelt ist.
Dieser ist ausgezeichnet und perfekt im Register gedruckt, kein Vergleich
mehr zu früheren Produktionen. Die Bauanleitung ist im üblichen
schwarz/roten ICM-Format gedruckt und führt auf 102 leicht verständlichen
Baustufen zum fertigen Modell. Der Farbteil bietet Zweiseitenansichten der
jeweiligen Markierungsoptionen. 59 der insgesamt 286 Bauteile werden
nicht benötigt und ergänzen so die "Grabbelkiste".
Die Einzelteile warten mit feinsten Details und messerscharfen
Konturen auf. Die Klarsichtteile sind hochtransparent gespritzt.
Diesen Bausatz erhalten sie im gut sortierten Modellbaufachhandel.
Unten: CAD-Bilder des Modells.
Quelle: ICM
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Produktidee:
Umsetzung:
Qualität:
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Komplettpaket
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Begleitbroschüre
Lackieranleitung, farbig
ICM 48234
Ju 88A-14 WWII German Bomber
Maßstab:
1/48
Anzahl Teile:
ca. 280
Folienfilm
Bauanleitung:
Vielen Dank an die Firma ICM für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
Der Decalbogen erlaubt die Markierung von vier Einsatzmaschinen der Jahre 1941-42. Dieser ist ausgezeichnet und
perfekt im Register gedruckt, kein Vergleich mehr zu früheren Produktionen.
ICM 48234 - 1/48
Konsequent baut ICM seine Varianten der Ju 88 aus, somit erschien vor
kurzem und folgerichtig die A-14, welche eine nur leicht geänderte Version der
A-4 darstellt. Grundsätzlich hätte man beide Versionen als einen Bausatz
realisieren können, ICM erfreut uns hier aber mit einem komplett neuen Kit.
Inhalt:
•
8 graue Spritzrahmen mit 267 Teilen
•
1 Klarsichtteil mit 19 Teilen
•
1 Decalbogen
•
24-seitige Bau- und Lackieranleitung
Preis:
UVP € 42,-
Produktseite:
ICM Model Kit No.48234
Vertrieb in Deutschland:
Gebr. Faller GmbH
Ju 88A-14 WWII German Bomber
Decaloptionen:
•
Junkers Ju 88A-14, 6./KG 77 Ostrußland, Sommer 1941
•
Junkers Ju 88A-14, 3./KGr. 106 Frankreich, Sommer 1942
•
Junkers Ju 88A-14, 1./KG 77 Sizilien, Herbst 1942
•
Junkers Ju 88A-14, Stab I./KG 77 Sizilien, Sommer 1943