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MiniArt 38009 - 1/35
Inhalt:
•
35 graue Spritzgussrahmen mit 757 zu verwendende Teile
•
6 Spritzgussrahmen Klarsichtteile mit 52 benötigten Teilen
•
1 Bodenplatte (Kopfsteinpflaster mit Gleisbett)
•
1 Decalbogen
•
20-seitige, farbige Bau- und Lackieranleitung
Preis:
ca. € 59,99
Herstellerseite:
MiniArt
Vorbild:
Die Straßenbahn ist ein öffentliches Verkehrsmittel im innerstädtischen Betrieb. Vor allem im süddeutschen Raum, aber auch in Österreich und in der
Schweiz wird die Straßenbahn gerne als Tram benannt. Diese Bezeichnung steht für “die Tram”, abgeleitet vom engl. tramway.
Der Triebwagen 641 welcher dem Modellbauhersteller MiniArt als Vorbild diente ist einer der Serie 601-674 der Nürnberger Straßenbahn, gefertigt von MAN/
SSW. Hergestellt wurde er bereits 1913 und brachte es auf stolze 53 Dienstjahre. Nach dem Personenverkehr bis zum Jahr 1960 und weiteren Jahren im
Depotdienst wurde er 1966 ausgemustert.
Anfänglich wurden die Triebwagen mit Stangenstromabnehmern und nach Verbesserungen des Entwurfs mit Lyrabügeln geliefert. Eine weitere Verbesserung
bestand in der Verwendung von Scherenstromabnehmern, welche bei den Nürnberger Straßenbahnen ab 1927 eingeführt wurden und nach und nach bei
den Wagen der Reihe 601-674 zum Einsatz kamen. Die Wagen Tw 653-674 hatten an der hinteren rechten Seite Doppeltüren eingebaut. Dies erleichterte
und beschleunigte den Fahrgastwechsel. Diese Neuerung sollte auch bei den anderen Triebwagen Einzug halten, wurde außer bei Tw 615 durch den
Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nicht mehr realisiert. Während der Kriegsjahre erhielten einigen Wagen Rückleuchten mit Glühbirnen und die neue
Betriebsvorschrift verlangte eine generelle elfenbeinfarbene Lackierung. Zwei Triebwagen aus dieser Serie blieben erhalten, einer davon (Tw 641) steht im
Nürnberger Straßenbahnmuseum im ehemaligen Depot St. Peter (nicht fahrtüchtig), der andere (Tw 633) wurde an das Deutsche Straßenbahn-Museum
nach Hannover abgegeben.
Fazit:
Zweifelsfrei hat MiniArt auf die Wünsche und Anregungen der Kunden seit dem ersten Erscheinen des neuen Straßenbahn-Triebwagens reagiert und mit
vorliegendem Set den Bausatz zu einer kompletten, zivilen Straßenszene erweitert. Von schnellem, “stressfreien” :-) bauen kann hier, aufgrund der sehr
hohen Teilezahl und des notwendigen, vorausschauenden Bauens, wohl keine Rede sein, was aber nach getaner Arbeit mit einem grandioses Modell
entschädigt.
Also eine klare Kaufempfehlung für den Diorama-Fan und vor allem für den erfahrenen Modellbauer.
Das originalundmodell.de - Urteil zu diesem Bausatz lautet: SEHR EMPFEHLENSWERT !
Happy Modelling,
Thomas Schneider
Oktober 2016
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Bausatz:
Mit dem Bausatz “European Tramcar” erhält der Bastler eine randvoll
gefüllte Schachtel mit hochwertig produzierten Spritzrahmen. Die Plastikteile
verteilen sich auf sage und schreibe 41 Spritzrahmen. Zusätzlich befindet
sich in dem ansprechend gestalteten Hochglanz-Stülpkarton noch der um-
fangreiche Decalbogen, eine Bodenplatte und die 20-seitige Bauanleitung,
welche auch eine A4-Seite Werbetafeln und Schilder zum Ausschneiden
enthält. Bei diesem Kit sind nun auch die Passanten und Bahnbediensteten
enthalten. Das macht summa summarum 810 zu verbauende Teile!
Die Spritzgussteile stammen aus modernsten, mittels CAD-Technik erstellter
Formen und weisen ausgezeichnete Oberflächen auf. Die Fahrwerksteile,
Holzimitationen, Gestänge und sonstige Kleinteile machen einen sehr
überzeugenden Eindruck. Sehr schnell wird klar, dass sich die Highlights
des Kits nicht nur am oder um den Triebwagen befinden, sondern gerade
auch im Innenraum. Natürlich ist auch hier alles detailgetreu bis ins Kleinste
wiedergegeben, Halteschlaufen, Sitzbänke, Schiebetüren und im Führer-
haus bis hin zum Fahrstufenwahlhebel. MiniArt bezeichnet diesen Kit als
Tramcar 641. Die Experten werden aber erkennen, dass die Umsetzung des
Innenraumes im Modell etwas vom Original Tw 641 abweicht.
Bei der Montage der Klarsichtteile, welche übrigens perfekt, schlierenfrei
gespritzt sind, sollte man die Bauanleitung genau studieren und bei Türen
und Haltestangen Teillackierungen vor dem Einbau in Betracht ziehen. Das
Untergestell ist ebenfalls reichhaltig detailliert und kann auf ganzer Linie
überzeugen. Einzig, wer möchte kann die Motoren zusätzlich mit Kabeln
versehen. Diese, eigentlich wichtigen Details, wurden augenscheinlich ver-
gessen. Da der vorliegende Bausatz als Diorama gedacht ist, sollte man
dem Dachaufbau auch nochmal erhöhte Aufmerksamkeit schenken. Um den
Lyra-Bügel der Oberleitung anzupassen, (die Masten sind ebenfalls im Set
enthalten) sollten hier Trockenpassungen der Bügelstellung gemacht
werden.
Die Bodenplatte ist Bestandteil des Bausatzes.
Diesen Bausatz erhalten Sie im gut sortierten Modellbaufachhandel.
Unten: Modell und CAD-Bilder des Kits.
Quelle: MiniArt
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Konzept:
Basisbausatz
Kleinserie (short run)
Alu-/Stahlform
Formen-/Technologie-Mix
Bausatz mit Zubehör
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Diorama-Set
Technologie:
Multimediabausatz
Resin (klassisch)
3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder (Decals)
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Begleitbroschüre
Lackieranleitung, farbig
MiniArt 38009
European Tramcar
Maßstab:
1/35
Anzahl Teile:
810
Folienfilm
Der kleine Decalbogen enthält Markierungen für 9 Triebwägen. Dieser ist von
überzeugender Qualität, versatzfrei und exakt gedruckt.
European Tramcar
Straßenbahn Triebwagen 641
Die typische, im A4-Heftformat gehaltenen Bau- und Lackieranleitung führt
auf 59 Baustufen zum fertigen Modell.
Die Farbangaben sind im System des Kooperationspartners Ammo of Mig
Jimenez und vier weiteren namhaften Herstellern angegeben.
Definitiv problematisch ist das Auslösen der Kleinteile, diese sind teilweise so
fein, dass man, um Bruch zu vermeiden, auf den Seitenschneider verzichten
sollte. Die Microsäge ist das Werkzeug der ersten Wahl!
Produktidee:
Umsetzung:
Spritzguss:
Bauanleitung:
Decalqualität:
Detailfotos: Lenka Laurencikova