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Das Museum der Luftschlacht über
dem Erzgebirge am 11.9.1944
wurde im Jahr 1996 gegründet, 18
Monate bevor es für die Öffentlich-
keit eröffnet wurde. Im Hintergrund
steht eine mehr als 12 Jährliche
Dokumentation und Forschungs-
arbeiten der Flughistorischen
Gruppe Kovářská und der Gruppe
SLET Pilsen. Der dritte Mitbegründer
des Museums wurde die Gemeinde
Kovářská, welche die Räumlich-
keiten zu Verfügung stellte.
Im tschechischen Kovářská (ehem. Schmiedeberg), unter der Adresse Albert E. Trommer Str. 696, befindet sich ein Museum, welches die Geschichte einer
Luftschlacht, die Schicksale und Tragödien der Piloten und Besatzungen erzählt. Die Rede ist vom “Museum der Luftschlacht über dem Erzgebirge am
11.9.1944”. An diesem schicksalhaften Tag im September begegneten sich an der deutsch - tschechischen Grenze ein Flugzeugverband B-17G Flying Fortress
von der 100. Bomber Gruppe (The Bloody Hundredth) die der 3. Bomberdivision angehörten, begleitet von Jägern P-51 Mustang der 55. und 339. Jägergruppe
der 8. USAAF und ein Flugzeugverband Deutscher Abfangjäger Bf 109 und Fw 190 von der II. (Sturm) und III. Gruppe Jagdgeschwader 4. Es kam zu heftigen
Kämpfen, bei denen mehr als 50 Maschinen abstürzten. Auf Grund der heftigen Kämpfe stürzte die Mehrheit der Flugzeuge auf sehr kleinem Gebiet des deutsch
tschechischen Erzgebirges ab. Dieser sonnige Septembertag hat sich in die Geschichte als Schwarzer Montag über dem Erzgebirge eingeschrieben.
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Weitere Informationen zu den geschichtlichen Hintergründen finden Sie hier:
museum119.cz/geschichte-de
Öffnungszeiten und allgemeine Informationen:
museum119.cz/provozni-informace-de
Unser herzlicher Dank für eine gelungene Veranstaltung richtet sich an die
Organisatoren des 23. internationalen Fliegertreffens in Kovarska.
Thomas Schneider & Joachim Weidinger
September 2016
Fotos: Thomas Schneider, Joachim Weidinger
Textauszüge und Logo: museum119.cz
Seit der ehrenvollen Feier, anlässlich des 50. Jahrestages der Luftschlacht über dem Erzgebirge, gedenkt die
Gebirgsgemeinde Kovarska jedes Jahr erneut den gefallen Fliegern beider Seiten. Damals, am 11. Sept.
1994, kurz nach zwölf Uhr, in der Zeit als sich fünfzig Jahre zuvor die Bomberformation der 100. Bomber-
gruppe dem Erzgebirgskamm näherte, wurde auf dem Marktplatz von Kovarska ein feierliches Zeremoniell
eröffnet, dessen herausragendes Ereignis die Enthüllung eines Denkmals zur Ehren aller im Luftkampf
gefallenen Flieger war. Genau 12.21 Uhr, jene Zeit in der vor fünfzig Jahren die Uhr eines abgestürzten
Fliegers zum Stillstand kam, läuteten die Glocken und man hört das Dröhnen herannahender Flugzeuge.
Mit viermaligem, niedrigem Überfug von Su-25 Maschinen der tschechischen Luftstreitkräfte erwiesen die
Piloten denjenigen die Ehre, welche in diesem Raum fünfzig Jahre zuvor flogen und grüßten die Teilnehmer
des Zeremoniells. Das Denkmal enthüllten die tschechischen Kampfflieger, Angehörige der britischen RAF,
Generalmajor František Fajtl, DFC, und Oberst Alois Šiška. Die Grundschule in Kovarska, bekannt durch den
Absturz eines B-17-Hecks auf das Dach der Schule, trägt heute den Ehrennamen „Grundschule des Sgt. J.C.
Kluttz“. Sergant Kluttz überlebte als unterer Bordschütze den Absturz auf die Schule.
Am 10.09.2016 fand nun das mittlerweile 23. internationale Treffen der Flieger mit Gedenkan-
sprache vor dem Fliegerdenkmal statt. Auch dieses Jahr fanden wieder zahlreiche Besucher
und historisch Interessierte den Weg in die kleine Gemeinde.
Das umfangreiche Rahmenprogramm mit Live-Musik, Vorträgen, einem Modellbauwettbewerb,
Militärparade und Flugvorführungen war ein regelrechter Besuchermagnet. Für das leibliche
wohl war natürlich ebenfalls bestens, in Form von Gulaschkanone, Kaffee und Kuchen, gesorgt.
Oben: In einem eher unscheinbaren Gebäude der Gemeinde Kovarska befindet sich die Sammlung um die Geschehnisse des. 11.9.1944
Im September 1997 trafen sich in Kovarska die einstigen Gegner dieser Schlacht, um
das Museum, das ihnen gewidmet ist, zu eröffnen. Mit ihrer persönlichen Freundschaft
die sie nach 53 Jahren geschlossen
hatten, bewiesen sie die Unsinnigkeit
dieser Luftschlacht und aller Kriege.
10.09.2016: Ehrengäste und Gründer
des Museums lasen im Rahmen einer
feierlichen Zeremonie die nahmen der
damals gefallenen Piloten und deren
Besatzungsmitglieder vor und legten
Blumengebinde an der Gedenkstätte
nieder.
Oben: Viermaliger Überflug einer Zlin Z-226 während der Zeremonie.
Unten: Die Militärparade vor dem Fliegerdenkmal.
Unten: Vor dem Museum sorgte Country Musik in tschechischer Sprache für kurzweilige Unterhaltung. In der Sporthalle der Grundschule fand neben der
kleinen Modellbauausstellung mit Wettbewerb auch der zweisprachige Vortrag zum Thema “Kalter Krieg und Flieger” statt.
Ein Beitrag von Thomas Schneider
und Joachim Weidinger