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Teil 1 - Der Eduard Bausatz
Modellinfo: Hersteller: Eduard Kategorie: Flugzeuge Militär WK2 Artkelnummer: 3001 Bezeichnung: Bf 109E-1 Maßstab: 1:32 Ausführung: Bausatz (Plastik-Spritzguss) mit Ätzteilen und Masken Erschienen: 2009 Einzelteile: 208
Wie nicht anders zu erwarten, erzeugt auch dieser ProfiPack einen gewissen AHA-Effekt beim ersten Durchwühlen der Randvoll gefüllten Schachtel. Auch dieser Bausatz der Eduard- Familie zeichnet sich durch die hervorragend um-gesetzten Oberflächendetails aus. Die Einzelteile sind auf sieben,  exakt hergestellten Spritzrahmen, in annäherndem RLM02-Farbton, verteilt. Ebenso hochwertig erscheinen die sauber gespritzten Klarsichtteile.  Das Zubehör in Form von farbig gestalteten Fotoätzteilen und Masken lassen zusammen mit dem ausgezeichneten farbigen Bauplan erst einmal keine Wünsche offen. Ob er Bausatz auch im Punkt Passgenauig-keit die Erwartungen erfüllt, wird sich im Bau zeigen. Optional kann der Modellbauer zwischen vier attraktiven Lackier- bzw. Decalvarianten, sowie der Möglichkeit mit offenen oder ge- schlossenen Verkleidungen und Kanzel wählen. Steuerflächen und Vorflügel liegen ebenfalls separat bei.
Decalbögen und Ätzteilplatinen
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Obwohl es zum Baubeginn bereits einige Zurüstsätze wie Cockpit-Detailset, Munitionsbehälter und ähnliches gegeben hat, habe ich mich lediglich für die Verwendung der abgeflachten Räder aus dem Hause Aires entschieden. Der Zusammenbau beginnt mit den beiden Rumpfhälften, in welche die Cockpitseitenteile integriert werden. Leider hat es Eduard mit diesem Modell noch immer nicht geschafft die Rumpfhälften mit vernünftigen Zapfen und Bohrungen  zu versehen. So wird das exakte fixieren dieser Teile unter Umständen zum Geduldspiel. Auch für die Baugruppe des Ölkühlers sind keine Führungen vorhanden. Dies stellt ein Problem dar, wenn man sich für den Einbau des Motors entscheidet. Ein nachträgliches korrigieren einer schrägen Einbaulage ist dann nicht mehr möglich. Für den auf die Gravur an der Rumpfoberseite gesetzten Spritzast hätte es sicher auch eine komfortablere Lösung gegeben. Wie bereits erwähnt lässt das Cockpit an sich so gut wie keine Wünsche mehr offen. Es wäre an sich bereits ein Modell im Modell. Bei Verwendung der, dem Profipack beigefügten, Fotoätzteile müssen die entsprechenden Oberflächendetails, z.B. am Instrumentenbrett, abgeschliffen werden. Die gute Passgenauigkeit der Cockpitteile und die Zeitersparnis mit den "fast" fertigen Instrumentenbrettern und Gurten, ermöglichen hier ein zügiges Arbeitstempo. Zeitaufwändiger gestaltet sich da schon der Motorblock mit Waffenanlage, da es sich um eine Vielzahl von kleinen Einzelteilen handelt, welche vor dem Zusammenbau lackiert und gealtert werden müssen. Bei den Munitionsbehältern wirkten die angespritzten Trageriemen doch etwas plump. Somit habe ich diese durch kleine selbstgeschnittene Ätzteilstücke ersetzt. Der Motorblock an sich wirkt relativ stimmig. Es fehlen allerding die Decals für Seriennummer und Typenschild. Eduard hätte auch gut daran getan die wenigen, wichtigen,  Leitungen, Kabel und Schläuche als Spritzling oder Ätzteil beizulegen. Knifflig wird nun der Einbau der kompletten Einheit aus Motor, Rahmen, Cockpit und Bewaffnungsanlage nach Bauplan. Das Einführen der zwölf Auspuffrohre in die Aussparungen der Rumpfhälften bei gleichzeitiger Ausrichtung des Ölkühlers und dem Verkleben der Rumpfschalen funktioniert nicht wirklich!  Abhilfe kann nur geschaffen werden  in dem man die beiden hinteren Auspuffrohre wieder entfernt und später nach dem Zusammenbau wieder hineinfummelt. Als nächstes sieht die Bauanleitung die Anbringung von Seiten- und Höhenruder vor. Was auch ohne weiteres zu bewerkstelligen ist. Die Verklebung der Tragflächen ist ebenso unproblematisch, wobei beide Flügelwurzeln eine Sinkstelle aufweisen, welche später verspachtelt werden muss. Mit mehr Aufwand ist der nächste Schritt verbunden. Die Montage der Wasserkühler unter den Tragflächen. Die Aussparungen, um die beiden Abdeckhauben einzusetzen, sind nicht tief genug. So müssen die Kühlerblöcke um ca. 1,5 mm abgetragen  und die Materialstärke der Gehäuseunterseiten um 2/3 reduziert werden. Weitere Ungenauigkeiten der Passform ergeben sich wenn man die fertigen Tragflächen mit dem Rumpf verklebt. Hier ist ordentlich spachteln angesagt. Hat man sich für die geschlossene Variante, ohne Motor, entschieden, so sollte man bedenken, dass es noch einige "Öffnungen" gibt, welche die gähnende Leere des Innenraumes zeigen. Zumindest sollte der Kühlwasserbehälter mit eingebaut werden. Um die Haube der Waffenanlage aufzusetzen muss schließlich noch die Halterung für die Maschinengewehre abgeschnitten werden. Ein wahlweises Öffnen oder Schließen der Abdeckungen am fertigen Modell ist nicht möglich. Die Umsetzung der (zu groß geratenen) Detaillierung seitens Eduard lässt dies nicht zu. Vorsicht ist auch bei den Fahrwerksbeinen geboten, da diese nicht wie vorgesehen, in die Passungen einrasten und diverse Winkel des Fahrwerks zulassen. Original Fotomaterial ist hier ratsam. Der weitere Zusammenbau von Propeller und Cockpitverglasung geht wieder einfach von statten. Für die Lackierung kamen bei beiden Modellen Tamiya und Gunze Acrylfarben zum Einsatz. Um die Farbtöne dem Maßstab anzupassen mischte ich jeweils 15% Weiß unter. (Faustregel für das Mischungsverhältnis: Maßstab geteilt durch 2.  Bei 1/32 ergibt dies ca. 15%). Begonnen wurde mit der  Grundierung  in der Farbe Weiß. Dies mache ich generell, da sich z.B. an gespachtelten Oberflächen unsauber verschliffene Stellen sofort erkennen und korrigieren lassen. Danach folgt ein Auftrag Aluminium, großflächig, an den Stellen, welche später Abplatzungen und Gebrauchsspuren zeigen sollen. Diese Flächen werden nach dem Trocknen mit Future versiegelt. Die späteren Abplatzungen werden maskiert, indem man Flüssigmaske (z.B. Mr.Masking Sol oder Revell Color Stop) mit einem zerklüfteten Stückchen Schwamm oder Wattebausch bzw. Wattestäbchen vorsichtig aufträgt. Als nächster Schritt folgt nun die Aufbringung der Vorschattierung über alle Gravuren, Ecken und Kanten. In der Regel benütze ich hier stark verdünntes Matt-schwarz mit einer kleinen Düse des Luftpinsels. In den Bereichen, die später die Hauptfarbe Gelb tragen, sollte man jedoch besser einen Grauton wählen. Da der Effekt (wegen der schwächeren Deckung der Farbe Gelb) sonst zu stark wird. Nach entsprechender Maskierung mit Tamiya-Klebeband wird die eigentliche Hauptfarbe nun gut verdünnt in mehreren Zügen, lasierend, gespritzt. Je nach Geschmack lässt sich somit der Effekt stärker oder schwächer hervorheben. Die weitere Maskierung der Segmenttarnung stellt - Dank der hervorragenden Bemalungsanleitung - keinerlei Schwierig-keiten dar. Zuerst werden die helleren Farbtöne (RLM 02 / 65) und nach ausreichender Trocknungszeit die dunklen (RLM 70 / 71) lackiert. Nach einem Tag durchtrocknen, kann man nun sehr einfach mit einem Finger die "Abplatzer" abrubbeln. Sobald das Lackierergebnis nun nach evtl. Korrekturen den Vorstellungen entspricht - dies tut es bei mir in dieser Bauphase nie so richtig - wird das kplt. Modell mit Klarlack überzogen. Dies sichert einen glatten, gleichmäßigen Untergrund zur Verarbeitung der Wasserschiebebilder. Hiermit wird auch der  "Silbereffekt"  vermieden, welcher entsteht, wenn man transparente Decals auf mattem Untergrund aufbringt.  Als Klarlack dient mir grundsätzlich ein Bodenversiegeler auf Wasserbasis wie etwa Future bzw. Klear. Dies ist umso wichtiger, wenn später ein Washing mit Terpentin(ersatz) erfolgen soll. Vorher werden die mit ausreichen Weichmacher behandelten und ausgetrockneten Decals mit einer erneuten Schicht Future versiegelt. Das übliche Ölfarbenwashing  besteht bei mir aus den Farbtönen Schwarz und Umbra gebrannt. Vorsicht: Terpentinersatz löst unter Umständen Plastikkleber an! Es kommt schon einmal vor, das dadurch ein Höhenruder abfällt. Zum Entfernen des Ölfarbengemischs ist Timing notwendig. Ist es noch zu nass, so wischt man die Farbe wieder aus den Vertiefungen, im anderen Fall, bei zu langer Trocknung, hat man Mühe die überschüssige Farbe zu entfernen. Aus meiner Erfahrung liegen die Trocknungszeiten zwischen 3 und 4 Stunden. Abschließend bekommt das Modell, vor dem Anbau der Kleinteile und Fahrwerk, einen letzten Überzug aus Gunze Mattlack. Diesem mische ich, zur Vermeidung des „Ausblühens“ und „Fädenziehens“ auf der Modelloberfläche, ca. 3 ml Future hinzu.  
Eduard´s Bf 109 E-1 vs. Trumpeter´s Bf 109 E-3 in 1/32
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Darstellbare Varianten Gelbe 11 Fw. Arthur Beese 9./JG 26 Caffiers, Frankreich, August 1940 Rote 1 Hptm. Hannes Trautloft, 2./JG 77 Juliusburg, September 1939 Rote 13 Ofw. Kurt Ubben, 6.(J)/Trägergruppe 186, Wangerooge, März 1940 Gelbe 2 Unbekannter Flugzeugführer 6./JG 52, Husum 1940
Der Zusammenbau
Lackierung und Alterung
Das Cockpit mit dem unteren Teil des Instrumentenbretts. Es ist einfacher man klebt dieses erst zusammen mit den beiden Rumpfhälften an. Nur so lässt es sich exakt positionieren.
Instrumentenbrett-Oberteil, Cockpit-Bodengruppe und Munitionsbehälter mit Waffenhalterungen
Links: Die beiden Rumpfhälften mit den Cockpit-Seitenteilen und dem detailierten Gurtzeug aus dem Ätzteilbogen. Problematisch ist der Einbau des Ölkühlers (siehe Pfeil), sollte man sich für die offene Version entscheiden. Da Eduard hier auf exakte Führungen und Anlegekanten verzichtet, ist es mehr ein Glücksspiel, diese Baugruppe waagerecht zu fixieren. Wird ohne Motor gebaut, so sollte man vom Bauplan abweichen und diese Gruppe, völlig unproblematisch, erst nach der Fertigstellung des Rumpfes einbauen.
Hier muss ausgeglichen und nachgearbeitet werden
Auch der Übergang Trägfläche- Rumpf bedarf einer gehörigen Portion Spachtelmasse
Die    Materialstärke    der    Kühlerhauben    verhindert    ein    exaktes    Ein- passen.   Hier   muss   2/3   abgetragen   werden.   Auch   der   eigentliche Kühlerblock   am   Spritzling   (grüner   Pfeil)   muss   in   der   Höhe   um   1,5mm reduziert werden. Rechts: Der Kühler beim Original.
Möchte man das Modell mit geschlossenen Verkleidungen und Wartungsklappen darstellen, so sollte man zumindest die einsehbaren Bereiche im Inneren detaillieren.
Für eine realistischere Darstellung der Abgasanlage sollte man die Lufteinlässe aufbohren. Rechts: Die Abgasanlage am Original.
Das Modellfahrwerk erscheint ebenso filigran und anfällig wie es das im Original der Fall war. Den Einbau der Fahrwerksbeine sollte man frühzeitig planen, da die Aufnahme in der Flügelwurzel zu flach ausgeführt ist. Die Ein-stellung des exakten Winkels - geschweige dem ein sicheres Verkleben - ist später nicht möglich. Durch ein Stück Stahldraht habe ich eine zusätzliche Versteifung geschaffen. Wie sich später herausstellte war dies jedoch auch noch nicht die beste Lösung des Problems...
Der fertig aufgebaute DB 601. Leider fehlen im Bausatz die Decals für Seriennummer und Typenschild sowie einige der  wichtigen Schläuche und Leitungen.  Eine gut sortierte Restekiste ist hier von Vorteil. Speziell bei den Leitungen wäre es sicher ohne große Umstände machbar gewesen, diese im farbigen Ätzteilbogen zusätzlich darzustellen.
Klarsichtteilen gönne ich grundsätzlich ein Tauchbad in Future. Dies hat den Vorteil, dass sie zum einen glasklar werden und kleinere Kratzer verschwinden. Zum anderen können die Teile mit Sekundenkleber verarbeitet werden, ohne dass durch die Kleber- Dämpfe eine Trübung eintritt. Der größte Vorteil dieser Methode ist allerdings das rückstandslose Abwaschen mit Salmiakgeist bei evtl. "verlackierten" Kanzeln. Die Masken sollten erst nach einer ausreichenden Trocknungsphase von ca. 24 Stunden angebracht werden. Schade nur, dass Eduard lediglich Masken für Außen beigepackt hat. Bei geöffneter Kanzel sieht eine lackierte Innenseite um einiges realistischer aus.
Letzte Lackiervorbereitungen, alle Öffnungen werden peinlich genau verschlossen. Tamiya-Tape, meine erste Wahl!
Einige Sinkstellen, z.B. an den Tragflächenwurzeln und Höhenruderstreben müssen verspachtelt werden.
Die etwas zu groß geratenen Räder aus dem Bausatz und das sehr gut detaillierte Gegenstück aus dem Hause Aires
...kann sich sehen lassen. Fertig lackiertes Rad mit eingesetztem Ventil.
Die komplettierten Bremsleitungen am Modell und im Original
Einzelteile bereit zur Endmontage
Vor dem eigentlichen Farbauf- trag grundiere ich grundsätzlich mit weißer Farbe. Dadurch habe ich nochmals die Möglichkeit der Kontrolle der Oberflächen- beschaffenheit. Eventuell unsau- ber verschliffene Stellen lassen sich so leicht erkennen. Darüber sprühe ich dann das "Spinnen- netz" der Vorschattierung.
Der eigentliche Farbauftrag er- folgt nun mit ausreichend ver- dünnter Farbe, lasierend, von innen nach außen, bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist. Die Vorschattierung soll auf jeden Fall noch leicht durch- scheinen.
Nachdem die Lackierarbeiten an Ober- und Unterseite mittels Luftpinsel abgeschlossen sind, erhält das kplt. Modell einen ebenfalls aufgesprühten Hochglanzüberzug  aus Future (Pledge). Aussparen sollte man lediglich das maskierte Cockpit, da der Klarlack beim Demaskieren manchmal zum Abblättern an den feinen Kanzelstegen neigt. Dieser Auftrag schafft eine glatte Basis zum Aufbringen der Decals.
Die Decals werden mit viel Weichmacher aufgetragen, damit sie sich allen Ecken und Kanten anpassen. Obere Bildreihe rechts, außen: Auch diese Wartungsklappe kommt unter dem Balkenkreuz wieder zum Vorschein. Doch Vorsicht! Der Weichmacher löst auch bereits ausgetrocknetes Future wieder an. Tropfen außerhalb der Decals sollten relativ schnell wieder entfernt werden. Nach einer 24- stündigen Trocknungszeit werden die Decals mit einer weiteren Schicht Future versiegelt.
Das Endergebnis des Ölfarbenwashings
Zum Versiegeln der Oberfläche erhält das Modell zum Abschluss einen Überzug aus Mattlack..
Nun folgt das Washing mit einem Ölfarbe/Terpentinersatz-Gemisch. Das Entfernen der überschüssigen Ölfarbe sollte nicht zu spät erfolgen. Bei zu langer Trocknungszeit muss man relativ viel Druck beim Abwischen auf die Modelloberfläche ausüben. Dies führt leicht zu Brüchen.
Die Bauschritte im Detail
Nachdem dieser Bausatz bereits in den ersten Phasen sehr viel Spaß machte, hatte ich mich dazu entschieden beide Varianten zu bauen. Kurt Ubben´s “rote 13” mit offenem Motor und die “gelbe 2” geschlossen.
Das Endergebnis des Eduard-Modells
Bauberichte
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