© Thomas Schneider  originalundmodell.de  2014    V1.12
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Eduard´s Novemberfest 2014 Informationen, Spaß und ein ungewöhnlich tiefer Blick hinter die Kulissen des tschechischen Herstellers. Ein Bericht von Thomas Schneider
Teil 2
Zurück in der BRASSIN-Abteilung... Die meisten Produkte entstehen anhand von teilweise historischem Bildmaterial. Hier wird viel Zeit in die Aufbereitung der Fotos mit anschließender Perspektiv-Korrektur verwendet. Hand in Hand wird abteilungsübergreifend geplant und festgestellt, in wie weit die erstellten Vorlagen realisierbar sind.
Für einen modernen Schleudersitz werden ca. 120 Std. Projektzeit benötigt! Steht kein brauchbares Bildmaterial zur Verfügung, wird auch schon mal ein Originalteil herangeschafft und exakt vermessen. Unten: Nach der Planung und dem Musterbau geht es in die Resin-Produktion. Beispiele für Silikonformen zur Herstellung diverser Kleinteile.
Rechts: Auch unsere Gruppe durfte sich in der Herstellung von Kleinteilen versuchen. Der Unterdruckbehälter sorgt dafür, daß das flüssige Kunstharz schön verteilt in alle Bereiche der Form fließt.
Auch in diesen Büros: “Trophäen” zieren die Wände!
Nun folgte die Decal-Produktion. Der technische Leiter des Hauses übernahm diesen Teil der Führung. Interessant war es zu erfahren, wo die Unterschiede liegen bei den hier von Eduard verwendeten Decals. Neben der eigenen Produktion lässt man zusätzlich beim tschechischen Hersteller AVIPRINT und beim italienischen Mitbe- werber Cartograf produzieren. Tipps und Tricks wurden ausführlich erläutert.
Die Wasserschiebebilder werden im Siebdruckverfahren hergestellt. Bei bis zu 12 Farb- bzw. Lackschichten mit anschließender jeweiliger Trocknungszeit ist dies schon eine langwierige Angelegenheit. In einem Durchgang werden jeweils 500 Bögen hergestellt. In diesen Räumen muß die Luftfeuchte immer konstant gehalten werden, um ein Schrumpfen des Trägerpapiers zu vermeiden.
Auch hier durften wir selbst Hand anlegen und unseren eigenen Bausatz weiter bestücken. Um Zeit zu sparen waren die Decalbögen soweit vorbereitet. Es fehlte lediglich die letzte Farbschicht.
Den Abschluß der Führung machte die Abteilung Projekt & Konstruktion. Hier erhielten wir Einblicke in die aufwändigen Schritte vom Original zum Modell. Technik und Design der Spritzlinge, die Teilezahl, welche Details berücksichtigt werden und so weiter. Zur Konstruktion wird ebenfalls alles verfügbare an Material herangezogen. Für besondere Projekte sind weltweite Reisen in Museen und zu entsprechenden Luftwaffen etc. erforderlich. Dort wird dann alles per Laser- erfassung vermessen. Durchschnittlich werden 16-21 Monate für ein Projekt benötigt. In 3D-CAD Simulationen erhielten wir schon mal die ersten Informationen zur Produktlinie 2015. Es wird wohl etwas 1/72er lastig werden...
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Auf die Frage zur fehlerhaften Bf109G - Serie erhielten wir auch ausführliche Antworten. Letztendlich war es eine unglückliche Verkettung verschiedener Faktoren. Herr Sulc hat sich nun entschlossen, dieses Projekt nocheinmal von vorne und dieses mal fehlerfrei zu starten. Die Vorbereitungen laufen bereits..
Nochmal und BESSER !
Für kleine Details liegt die Grenze bei 0,03 mm Linienbreite.
Nach Beendigung der Exkursion hatten wir noch etwas Zeit um eines der Lagerräume und die -zig meterlangen Musterbau-Vitrinen in Augenschein zu nehmen. Die Fotokollagen im Eingangsbereich waren (für mich) auch sehr interessant...
Den Abschluß der Veranstalltung machte ein gemütlicher Abend im Kulturzentrum gegenüber dem Firmengebäude. Bei einem excellenten Abendessen in Buffet-Form ließ es sich hervor- ragend feiern und ausgiebig fachsimpeln. Eine Podiumsdiskussion mit ehemaligen Mig-21 - Piloten und eine Signierstunde mit dem hauseigenen Karikaturisten Jan Bobek sowie der verantwortlichen Künstlerin für die Boxarts, Katerina Borecka, sorgte ebenfalls für Abwechslung.
Oben links: Unser “selbst” gefertigter Bausatz. Links: Der Decalbogen trägt die Signatur “Gemacht von mir selbst” Oben rechts: Eduard´s Weihnachtsschmuck und darunter das handsignierte Poster unseres Fliegers von Katerina Borecka.  
Hiermit möchte ich mich herzlichst bei Vladimir Sulc und seinem Team für ein fast schon “familiäres” Wochenende bedanken. Ich muß ehrlich gestehen, daß es selten ein Modellbau-Event gegeben hat, an dem so viel gelacht wurde..... Viele Grüße nach Obrnice, Thomas Schneider
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