© Thomas Schneider originalundmodell.de 2014 V1.12
Die Tragflächen
Da ich von Anfang an das Bild einer Betankungsszene in einem
Diorama vor Augen hatte, entschloss ich mich eine Tankklappe
geöffnet darzustellen. Hierzu wurde die Tragfläche entsprechend
aufgebohrt und aus Ätzteilresten und einem heiß gezogenem
Wattestäbchen der Einfüllstutzen erstellt.
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Wenn es etwas gibt, das der Hersteller bei diesem Bausatz halbherzig
umgesetzt hat, dann sind es wohl die Lufteinlässe in den Tragflächen. Das
verwendete Eduard-Exterieur-Set bietet hier Abhilfe. Um die hervorragenden
(zeitaufwändig zu erstellenden) Einsätze richtig zu positionieren sind einige
Fräsarbeiten notwendig.
Rechts: Problematisch war es an dieser Stelle, die "harten, kantigen" Übergänge
zwischen Öffnung und Metallteil zu verfüllen.
Dieses war mit mehreren lagen Weißleim möglich, welchen ich mit einer Nadel
anbrachte. Mehr dazu später beim Thema Cockpitverglasung.
Das Verkleben der Tragflächenteile stellt keinerlei Schwierigkeit dar, alles passt
perfekt. Links: Wie bereits eingangs erwähnt hatten die frühen P-61A - Maschinen
noch keine Außenlastträger. Die Schlitze hierfür werden zusammen mit den
Öffnungen an den Landeklappen-Tragflächen-Übergängen verspachtelt und
verschliffen.
Rechts: Die "verwaschenen" Gravuren, welche durch
das Verschleifen der Klebenähte entstand, werden mit
der Mikrosäge nachgearbeitet.
Rumpfmontage
Links: Spachtelarbeiten sind an den
Doppelrümpfen nicht, bzw. nur in
geringem Maß nötig. Rechts: Kleinere
Lücken an den Übergängen lassen sich
durch eingeklebte “Spreizer” leicht
beseitigen.
Unverzichtbares Hilfsmittel: Leimklemmen!
Rechts: Um zügig weiter arbeiten zu
können verwende ich zum Fixieren
einzelner Teile gerne einen Aktivator
für die Cyanoacrylat-Klebstoffe (Se-
kundenkleber). Denn dadurch härtet
der Klebstoff wirklich in Sekunden aus
und die Arbeit kann weitergehen.
Rechts außen: Die zweite Möglichkeit ist ein Lösungsmittel, welches den Kunststoff
innerhalb von Sekunden verflüssigt und wieder verfestigt. Dieses ist Methyl-Äthyl-
Keton (MEK) oder Äthylacetat. Aufgetragen wird diese Art von "Klebstoff mit einem
Pinsel.
Am Mittelrumpf gibt es schon etwas mehr zu tun.
Hier muß großflächig gespachtelt werden.
Auffallend: Das Rumpfoberteil, direkt hinter dem
Cockpit, fällt leicht nach innen.
Links: Der wahrscheinlich witzigste Teil der Bauanleitung! Zwischen Instrumenten-
brett und Radaranlage soll doch tatsächlich ausreichend Gewicht reinpassen um den
Vogel auf das Bugrad zu stellen! In einem englischsprachigem Modellbaumagazin
hatte man sich bereits darüber amüsiert ausgelassen mit der Frage, ob wohl G.W.H.
im Besitz "Superschwerer Sternenmasse" sei. Und glauben sie mir, Sie werden bis
zum Schluß der letzten Bauphase mit dieser Frage beschäftigt sein.
Insgesamt kamen 75 Gramm an Gewichten zum Einsatz. An der dafür vorge-sehenen
Stelle, sowie hinter beiden Motoren und direkt hinter dem Cockpit. Gereicht hat´s
trotzdem nicht so recht. Meine "Widow" steht nun nur aufgrund der abgeflachten
Räder.
Hätte ich da mal lieber eine der anderen beiden GWH-Widows mit lackierter Nase gebaut...
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Ein Nietenrad hilft die
verschliffen Details
zurück zu bringen.
Luftschraube und Motor
Zur Lackierung wurden zuerst die Spitzen der Propellerblätter gelb lackiert und
danach maskiert. Aluminium wurde an den Stellen aufgetragen, welche später
Lackschäden und Abplatzungen aufweisen sollen. Diese Abplatzer wurden wieder
mit Maskol realisiert und nach einer entsprechenden Trocknungszeit schwarz
überlackiert. Das Ergebnis präsentiert sich oben.
Bereits am Träger
lackiert; Zündkabel
und Leitungen...
...bereit zum Verlegen.
Die im Bausatz
fehlenden Spreiz-
klappen bringt das
Eduard-Set mit.
Die Abgassammel-
rohre des R-2800
Prinzipiell stellen die
beiden Motoren des
Bausatzes eigene
Modelle im Modell
dar...
... Leider sieht man
im eingebauten
Zustand nichts mehr
davon. Doch wie
heißt es in Modell-
bauerkreisen so
schön: "Ich weiß ja,
dass es drin ist" !
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Dem Bausatz liegen
verschiedene Kurbel-
wellengehäuse bei.
Hier ist Recherche not-
wendig.
Das Bordradar
Ein über das Internet gefundenes Museums-Exponat diente als Vorlage (oder besser
gesagt als Bestätigung) zum erstellen dieser Baugruppe. Nur wenige Kabelstränge
wurden ergänzt, da die Detaillierung bei geschlossener Milchglasabdeckung völlig
ausreichend ist. Von jedem zusätzlichen Aufwand wäre nichts mehr zu sehen.
Lediglich der im Bausatz enthaltene Empfangskopf wurde durch ein dünnwandiges
Messingröhrchen ersetzt.
Rechts: Die Milchglasabdeckung wurde bei den Einsatzmaschinen im Laufe der Zeit zunehmend trüber, bis hin zu undurchsichtig-weiß.
Dies im Modell darzustellen ist ein schwieriges Unterfangen. Die im Bausatz bereits milchig vorhandene Radarnase wurde beidseitig
noch etwas mit feiner Stahlwolle behandelt. Der Effekt am fertigen Modell ist meiner Meinung akzeptabel.
Verglasung und Masken
Beim Trennen der Klarsichtteile vom Gußast ist äußerste Vorsicht geboten. Um
Be-schädigungen zu vermeiden sollte besser eine Mikrosäge statt eines
(scharfen) Seitenschneiders verwendet werden. Die entgrateten und an den
Angußstellen verschliffenen Glasteile werden nun in lauwarmem
Spülmittelwasser von Fett und Schmutz gesäubert. Grundsätzlich bekommen
bei mir alle Klarsichtteile ein Tauchbad in "Future", bzw. in diesem Fall "Klear",
Bodenversiegeler. Dies beseitigt kleinere Kratzer und macht das Bauteil
unempfindlich gegen Sekundenkleber-Dämpfe! Wichtig für mich, sollte beim
Lackieren etwas schief gehen, so lassen sich die Klarsichtteile mit einer Salmiakgeistwäsche wieder in den
Ausgangszustand versetzen. Zum Trocknen nach dem Klarlack-Tauchbad legt man die “nassen” Teile am
besten auf ein mit Isopropanol-Alkohol besprühtes Küchenpapiertuch. Dies ist somit sehr saugfähig und
verhindert eine Tropfenbildung am unteren Rand der Gläser. Das Endergebnis ist hoch durchsichtig und
sieht am fertigen Modell einfach hervorragend aus. (Großes Bild links).
Rechts: Die Stärke der Cockpitverglasung ist doch etwas dick
ausgefallen. Zumindest passt diese nicht so richtig zu den
Positionierungsstegen am Rumpf. Hier muß nachgearbeitet werden. Großes Bild Mitte: Gut gemeint,
aber meiner Meinung völlig unbrauchbar! Die Mitgelieferten "Papier"-Masken legen sich nicht optimal
um die Rundungen der Glasteile. Sprühnebel wäre die Folge. Ein Zurüster-Masken-satz aus gelben
Kabuki-Tape war zu diesem Zeitpunkt noch nicht erhältlich, so blieb mir nichts anderes übrig als die
mitgelieferten Masken als Schablonen zu verwenden und selbst passende Masken aus Tamiya-
Tape herzustellen. Großes Bild rechts: Das Ergebnis einer Sonntagsarbeit. Links: Die am fertigen
Modell geöffnet dargestellte Cockpit-Ausstiegsluke muss beidseitig maskiert werden.
Wie bereits erwähnt, ließ die Passgenauigkeit der ansonsten ein-
wandfreien Klarsichtteile am vorderen Cockpit zu wünschen übrig.
Auftretende Fugen und Spalten wurden mit mehreren Schichten eines
schnell trocknenden Weißleims verfüllt.
Um Zeit zu sparen werden für den anstehenden Lackiergang weitere Kleinteile vor-
bereitet. Z.B. die Colt-Browning Maschinenkanonen des Rückenturms. Sie werden mit
0,3mm aufgebohrt. Dies schafft zusätzlich Realismus. Lackiert werden diese mit
Gunze "Burnt Iron".
Zwischendurch...
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Unnötige Arbeiten
Leider glitt mir das Modell bei der Arbeit
mit dem Luftpinsel aus der Hand und
schlug mit der Radarnase hart auf dem
Lackiertisch auf. Dabei brach diese in
unförmigen, zackigen Mustern ab. Also:
Ätzteile entfernen, Nase neu ansetzen,
verspachteln, schleifen, gravieren...
Im dritten Teil des Bauberichtes geht es um Lackierung und Alterung sowie der
Erstellung diverser Anbauteile. Den Abschluss machen einige Galeriebilder des
fertigen Modells.
Great Wall Hobby´s
"Black Widow"
Northrop P-61 A 1/48
Teil 2
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